Retargeting: Eine zweite Chance für euer Produkt
Vielleicht kommt euch das ja bekannt vor: Ihr habt online nach einem Produkt oder einer Dienstleistung gesucht, dann aber aus irgendeinem Grund nicht gekauft. Während ihr weiter im Internet surft, taucht diese Marke, dieser Produkttyp oder sogar der gleiche Artikel fast überall auf – in Form von Bannern, YouTube- oder Instagram-Anzeigen.
Retargeting heißt das Zauberwort. Wir erklären, was das genau ist, wie es sich vom allgemeineren Begriff des Remarketings unterscheidet und wie es bei Google Ads und Microsoft Ads funktioniert.
Remarketing vs. Retargeting
Remarketing bedeutet, dass ihr mit Hilfe von Tracking-Methoden wie Cookies, Pixeln und Listen Marketingbotschaften an Besucher*innen, Leads oder Käufer*innen sendet, die schon einmal mit eurem Unternehmen in Kontakt waren, z. B. per Online-Shop, Blog oder App. Diese Technik kann helfen, verschiedene Geschäftsziele zu erreichen:
- Steigerung des Bekanntheitsgrades: Die Botschaft bleibt in den Köpfen der Verbraucher*innen.
- Erhöhung der Konversionsraten: Besucher*innen und Leads werden in Käufer*innen umgewandelt.
- Erhöhung des Käufer*innenwerts und der Markenloyalität: Ihr verkauft mehr an bestehende Käufer*innen.
Ist Retargeting gleich Remarketing?
Die beiden Begriffe werden von Werbetreibenden in der Regel austauschbar verwendet, aber um den Unterschied zu machen: Remarketing ist ein Oberbegriff, der Retargeting (in Form von bezahlten Anzeigen) und andere Formen, wie E-Mail-Remarketing (z. B. für abgebrochene Käufe), umfasst.
Remarketing in Google Ads
Technisch funktioniert das Ganze so: Ihr müsst zuerst ein globales Site-Tag erstellen und in den Code eurer Website oder Seiten einfügen. Dann solltet ihr bei Bedarf Event-Snippets einfügen und schon könnt ihr mit der Datenerfassung beginnen. Danach habt ihr die Wahl zwischen:
- Standard-Remarketing (auch statisches Remarketing): Bei dieser Variante werden Anzeigen mit festen Motiven erstellt, die den Besucher*innen eurer Website angezeigt werden, sobald sie eurer Website verlassen.
- Dynamisches Remarketing: Der Inhalt der Anzeige ist „dynamisch“, es werden also Informationen angezeigt, die auf den Produkten oder Seiten basieren, die eure Käufer*innen zuvor besucht haben.
Remarketing-Kampagnen können auf folgende Zielgruppen im Google-Suchnetzwerk und im Google-Displaynetzwerk ausgerichtet werden:
- die Besucher*innen eurer Websites oder Shops,
- die Nutzer*innen mobiler Apps,
- die Zuschauer*innen von YouTube-Channels
- die Abonnent*innen von E-Mail-Listen oder
- manuelle Remarketing-Listen, die ihr hochladet oder erfasst – dabei müssen es mindestens 1000 aktive Nutzer*innen sein.
Remarketing in Microsoft Ads
Ähnlich wie bei Google Ads müsst ihr zunächst das Universal Event Tracking (UET)-Tag installieren, dann eure Zielgruppen erstellen oder auswählen, sie mit Anzeigengruppen verknüpfen und schließlich Gebotsstrategien festlegen.
Während Google Ads das Google Display Network (kurz GDN für YouTube, Websites von Publishern etc.) bietet, hat Microsoft Ads das Microsoft Audience Network (kurz MSAN für MSN, Microsoft Outlook, Microsoft Edge und andere Partner-Websites) eingeführt. Microsoft bietet Werbetreibenden damit noch mehr Möglichkeiten, ihre Kundschaft erneut anzusprechen. Es ist auch möglich, aus vordefinierten Optionen auszuwählen:
- Microsoft Custom Audiences: eine Remarketing-Liste, die ausschließlich aus den Daten der Käufer*innen generiert wird, welche durch die Tracking-Codes auf eurer Website oder in eurer App erfasst werden
- Microsoft Customer Match: Ihr nutzt die First-Party-Daten (z. B. die E-Mail-Adressen, die eure Käufer*innen mit euch geteilt haben), um sie über das MSAN wieder anzusprechen.
Segmentierung der Zielgruppen
Unabhängig vom Medium des Remarketings ist eine klare und korrekte Segmentierung wichtig, um die Relevanz der Anzeigen und die Verbesserung der Konversionsraten zu gewährleisten.
Wenn wir hierfür die Projecter-Website als Beispiel nehmen, bilden die Besucher*innen ein heterogenes Publikum, bestehend aus Käufer*innen, Partner*innen, Arbeitssuchenden, Lernenden des digitalen Marketings und vielen mehr. Jede Person davon besucht bestimmte Seiten mit bestimmten Absichten, wobei die Daten durch den Tracking-Code erfasst werden.
Wenn wir eine Retargeting-Kampagne für die Einstellung von Mitarbeitenden starten wollen, würden wir folgende Zielgruppen ansprechen:
Ob Google oder Microsoft – letztendlich können beide Plattformen zu euren Werbezielen beitragen. Zuerst solltet ihr darüber nachdenken, wo ihr am ehesten mit eurem Publikum in Kontakt kommt: auf dem GDN oder dem MSAN? Sobald ein erster Kontakt mit eurem Unternehmen hergestellt wurde, bieten euch sowohl Google als auch Microsoft die Möglichkeit, statische und dynamische Retargeting-Anzeigen auf ihren jeweiligen Targeting-Medien zu schalten.
Nicht zuletzt ist dabei auch zu beachten, dass ihr für eine Remarketing-Kampagne bei Google Ads mindestens 1000 aktive Nutzer*innen braucht. Außerdem gilt: Je mehr Konversionen ihr in den letzten 30 Tagen hattet, desto besser. Für Microsoft sind nur 300 Mindestnutzer*innen erforderlich.
Es sind noch Fragen zum Thema Remarketing oder zu eurer Werbekampagne allgemein, von der Strategie bis zur Umsetzung, offen? Dafür könnt ihr uns gerne jederzeit kontaktieren.