Relevant und lokal mit Google Ads werben

Für regional wie überregional agierende Unternehmen gilt: Eines der besten Tools um kurzfristige Ziele zu erreichen ist Google Ads. Besonders attraktiv für regionale Unternehmen ist die Möglichkeiten, Anzeigen gezielt für lokale Suchanfragen zu schalten. In diesem Beitrag erfahrt ihr, wie eure Anzeigen zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Region ausgespielt werden.

Die Herausforderungen

Anzeigen in Google Ads aufzusetzen und in den Suchergebnissen zu streuen, ist zunächst einmal relativ simpel. Das bloße Erscheinen der Anzeigen, sogenannte Impressionen, ist in der Google-Suche kostenfrei. Sobald ein Klick auf die Anzeige erfolgt, fallen jedoch Kosten an und zwar für jeden Klick auf die Anzeige.

Da auch andere WettbewerberInnen mit vergleichbaren Margen Werbung über Google Ads schalten können, ist die optimale Aussteuerung und dauerhafte Optimierung entscheidend für den langfristig effektiven Einsatz im lokalen Online-Marketing.

Eine effiziente Anzeigenschaltung wiederum ist nur durch die Auswertung der Leistung spezieller Suchbegriffe und Anzeigen möglich. Um die Daten adäquat interpretieren zu können, solltet ihr daher ausreichend mit der Funktionsweise von Google Ads vertraut sein.

Das Aufsetzen einer erfolgreichen Google-Ads-Kampagne

1. Aufsetzen eines Google-Ads-Kontos und Gestaltung der Grundstruktur

Die Struktur eines Ads-Kontos unterliegt einem streng logischen Grundmuster. Ist das Konto einmal erstellt und die Zahlungsdaten hinterlegt, kann die Erstellung der ersten Kampagne beginnen. Eine Kampagne besteht aus beliebig vielen Anzeigengruppen, welche mit Keywords und passenden Anzeigen versehen sind. Für EinsteigerInnen bietet Google eine umfangreiche Sammlung von Hilfsartikeln zu vielen Themen rund um die Erstellung, den Aufbau und die Optimierung des Kontos an.

Auf Kampagnenebene wird die allgemeine Ausrichtung festgelegt. Anzeigen können beispielsweise in der Google-Suche, auf Suchnetzwerk-Partnerseiten oder im Displaynetzwerk (Werbebanner auf Drittseiten) geschalten werden. Auch andere Spezialformen wie Produkt-Anzeigen über Google Shopping sind möglich. Auf Kampagnenebene werden anschließend auch tiefgreifende Einstellungen wie Zielregionen, Sprachen und Werbezeiten festgelegt. Darüber hinaus werden der Gebotstyp und das Tagesbudget für die Kampagne bestimmt. Die Wahl der Gebotsstrategie findet immer auf Basis des Kampagnenziels statt. Ob ihr Smart Bidding direkt einsetzen solltet und welche Art zum gewünschten Ziel passt, haben wir bereits in einem Blogartikel zu automatischen Gebotsstrategien beschrieben. 

Im Anschluss werden einzelne Anzeigengruppen in den Kampagnen erstellt. Diese sollten möglichst granular sein. Das heißt, dass eine Anzeigengruppe ein relativ enges thematisches Feld abdeckt. In der Regel sollte pro Anzeigengruppe ein Hauptkeyword verwendet werden. Dieses kann durch Verben und Adjektive, etwa „kaufen“, „bestellen“, „blau“ etc. ergänzt bzw. erweitert werden. Die Anzeigengruppen richten sich dabei nach dem Thema der Kampagne.

Die Anzeigengruppen bestehen aus Keywords und dazugehörigen Anzeigen. Die Keywords sind das Gegenstück zu den Suchanfragen, welche zur Anzeigenschaltung führen, sofern NutzerInnen diese eingeben. Die Anzeigen wiederum sind der Kontaktpunkt zu potenziellen KundInnen. Die in der Anzeige kommunizierten Inhalte müssen daher das Interesse der NutzerInnen wecken und sie zur Interaktion motivieren.

Screenshot der Google Ads-Hilfe
Screenshot der Google Ads-Hilfe

2. Geografische Aussteuerung

Um eine effiziente lokale Anzeigenschaltung zu ermöglichen, müsst ihr im ersten Schritt das Einzugsgebiet des Unternehmens definieren. Dies könnt ihr auf Grundlage der bisherigen KundInnen durchführen. Je nach Branche kann das Gebiet der Anzeigen einzelne Stadtteile, die gesamte Stadt oder einen größeren Umkreis abdecken. Das Einzugsgebiet umfasst nicht jeden Landesteil, aus dem jemals KundInnen kamen. Vielmehr sollte euer Fokus auf den Regionen liegen, welche einen erheblichen Teil eurer KundInnen abdecken.

Allgemein gilt die Regel, dass ein größeres Einzugsgebiet eine höhere Reichweite und damit höhere Kosten bedeutet. Daher sollte die Auswahl mit Bedacht und mit Fokus auf eure Ziele erfolgen. Eine Erweiterung des Einzugsgebietes ist später immer noch möglich. Vor allem mit Hinblick auf ein beschränktes Budget empfiehlt es sich, erst einmal mit einem überschaubaren Einzugsgebiet zu beginnen. In diesem können Keywords getestet und verschiedene Gebote evaluiert werden.

In der Seitenleiste der Google-Ads-Oberfläche öffnet ihr in der unteren Hälfte den Bereich „Mehr“ und wählt bei „Standorte“ den Unterpunkt „Ausrichtung“. Eine Aussteuerung auf Postleitzahlebene kann für die meisten Postleitzahlgebiete in Deutschland durchgeführt werden. Auch eine umkreisbezogene Ausrichtung ist alternativ möglich. Eine noch präzisere Aussteuerung erreicht ihr über das Ausschließen von bestimmten Regionen über den Unterpunkt „Ausgeschlossen“. Dies kann sinnvoll sein, wenn in diesen Regionen nur ein geringes KundInnenpotential herrscht.

Screenshot des Menüpunkts “Ausrichtung” bei Google Ads

3. Zeitliche Aussteuerung

Neben der regionalen Einschränkung ist auch die zeitliche Aussteuerung der Anzeigen eine wichtige Stellschraube. Diese könnt ihr nutzen, wenn die Anzeigen dazu führen sollen, dass telefonische Anfragen zustande kommen oder ein Besuch im stationären Geschäft stattfindet. In diesen Fällen ist eine Anzeigenschaltung außerhalb der Geschäftszeiten häufig unrentabel.

Selbstverständlich sollten sich KundInnen auch außerhalb der Geschäftszeiten auf der Webseite über die Produkte informieren können. Jedoch solltet ihr Tageszeiten, zu denen ihr physisch bzw. per Telefon nicht erreichbar seid, mit geringeren Geboten versehen, um Kosten zu sparen. Diese Zeiten könnt ihr über die Seitenleiste im Menüpunkt „Werbezeitplaner“ anlegen. Pro Tag können bis zu sechs Tageszeiten-Segmente für eine Kampagne definiert werden. In diesen Segmenten können die Gebote variabel angepasst werden. Dies ermöglicht die Senkung der Gebote zu unattraktiven Zeiten, wie beispielsweise nachts, und die Steigerung der Gebote für attraktive Zeiten. Dadurch könnt ihr eure Gebote individuell an die Gewohnheiten der KundInnen anpassen.

4. Möglichkeiten der Keyword-Ausrichtung

Der Kern eines jeden Google-Ads-Kontos sind Anzeigengruppen. Diese setzen sich aus Anzeigen und Keywords zusammen. Die Keywords definieren, wann die Anzeigen NutzerInnen angezeigt werden sollen. Im Google-Ads-Konto gibt es drei verschiedene Optionen, um festzulegen, wie genau Keyword und Suchanfrage übereinstimmen müssen, um eine Anzeigenauslieferung auszulösen: Die Keywords können als „weitgehend passend“, „Wortgruppe“ oder „exakt passend“ eingebucht werden.

Ein „weitgehend passendes“ Keyword führt auch zu einer Anzeigenschaltung bei ähnlichen Schreibweisen wie der Mehrzahl, bekannten Synonymen oder verwandten Suchanfragen. Setzt sich das Keyword aus mehreren Wörtern zusammen, so können diese in einer beliebigen Reihenfolge stehen. Die Ausrichtung des „weitgehend passenden“ Keywords kann durch einen sogenannten Modifizierer genauer bestimmt werden. So werden Anzeigen über Keywords mit Modifizierer nur ausgespielt, wenn die mit dem Modifizierer gekennzeichneten Begriffe in der Suchanfrage enthalten sind. Die Option „Wortgruppe“ meint, dass das Keyword zumindest sehr ähnlich sein oder in identischer Schreibweise und Reihenfolge in der gesamten Suchphrase der NutzerInnen vorkommen muss. In der Suchanfrage dürfen aber davor oder danach zusätzliche Wörter stehen. Schließlich bedeutet „exakt passend“, dass das Keyword genau in dieser Schreibweise oder einer sehr ähnlichen Variante des Begriffs (z. B. „für Männer“ und „für Herren“) gesucht werden muss. 

Eine noch präzisere Aussteuerung ist durch die Verwendung von „negativen Keywords“ möglich. Wird ein Begriff oder eine Wortfolge als „negatives Keyword“ markiert, erfolgt dafür zukünftig keine Anzeigenschaltung. Die negativen Suchbegriffe können ebenfalls in den drei Keyword-Optionen verwendet werden. Diese könnt ihr über „Keywords“ und den Unterpunkt „Ausschließende Keywords“ speichern. Ein stationäres Geschäft hat beispielsweise selten Interesse an Suchanfragen, welche „online bestellen“ beinhalten.

Neben den reinen Produktbegriffen sind auch häufig Kombinationen mit Orten oder transaktionalen Begriffen wie „kaufen“ sinnvoll. Insbesondere die geografischen Kombinationen sind für stationäre Geschäfte sehr relevant.

Die Keywords werden gemeinsam mit den Anzeigentexten, der Anzeigenleistung und der Zielseite der Anzeige von Google hinsichtlich der Relevanz bewertet. Aus dieser Bewertung geht eine Kennzahl, der sogenannte Qualitätsfaktor, hervor. Dieser beeinflusst die Kosten für Klicks auf die Anzeige und ist zudem für die Position der Anzeige entscheidend. Die beste Position erhält die Anzeige, welche für das entsprechende Keyword den höchsten Anzeigenrang besitzt. In den Anzeigenrang fließen mehrere Faktoren ein, darunter neben dem Preis-pro-Klick-Gebot auch der Qualitätsfaktor der Anzeige. Aus diesem Grund kann ein hoher Qualitätsfaktor ein geringeres Gebot kompensieren. Der tatsächlich zu zahlende Preis-pro-Klick (CPC) kann darüber hinaus unter dem maximalen CPC liegen, da tatsächlich nur 1 Cent mehr gezahlt werden muss, um den Anzeigenrang der nächstplatzierten Anzeige zu übertreffen. Dadurch belohnt Google Anzeigen, die als relevant für die jeweilige Suchanfrage eingeschätzt werden, mit günstigeren Kosten. Der Inhalt der Zielseite (Landingpage) sollte deshalb für Google möglichst verständlich sein. So ergeben sich Schnittpunkte mit der Suchmaschinenoptimierung der Webseite.

5. Gestaltung von Textanzeigen

Bei der Gestaltung der Anzeigen sollte eine möglichst hohe Klickrate zum verfügbaren Budget angestrebt werden. Dies hat einerseits positiven Einfluss auf den Qualitätsfaktor und stellt darüber hinaus sicher, dass ein möglichst großer Anteil der KundInnen auf die hinterlegte Webseite geleitet wird. Dazu müssen die Anzeigentexte und die Struktur der Anzeige optimiert sein. 

Eine Google-Ads-Textanzeige besteht in ihrer Grundform aus drei Überschriften, zwei Textzeilen für die Beschreibung und einer Anzeigen-URL. Die Überschriften dürfen je 30 Zeichen umfassen. Für die Beschreibungen stehen je 90 Zeichen zur Verfügung. Die Anzeigen-URL besteht aus der Domain der hinterlegten URL und kann um zwei Pfade zu je 15 Zeichen erweitert werden.

In einer der Überschriften solltet ihr das Keyword integrieren, auf das die Anzeige optimiert wird. Dieses signalisiert KundInnen Relevanz und wird von Google durch eine Hervorhebung in fetter Schrift prämiert. Da die Anzeigen immer individuell für dieses Keywords verfasst werden, ist diese Gestaltung auch inhaltlich sinnvoll. Die beiden Beschreibungen sollten Vorteile des Produktes bzw. der Leistung hervorheben und direkt zu einem Besuch der Webseite auffordern bzw. motivieren. In den Textzeilen darf zudem ein Sonderzeichen verwendet werden, zum Beispiel ein Ausrufezeichen. Dies kann der Anzeige Nachdruck verleihen oder sie unter den Konkurrenzanzeigen hervorheben. Die Tonalität der Anzeige sollte immer auf die Ansprache der eigenen KundInnengruppe angepasst werden.

Der Anzeigen-URL könnt ihr einen sprechenden Charakter verleihen, indem ihr für die Pfade relevante Stichworte verwendet, z. B. www.unternehmen.de/kategorie/produkt. Dadurch kann noch vor dem Klick auf die Anzeige beurteilt werden, ob hier das gewünschte Ergebnis zu finden ist.

Um die eigenen Anzeigen zu verbessern, können auch Konkurrenzanzeigen analysiert werden. Dadurch werden einheitliche Muster deutlich, welche in die eigene Anzeigengestaltung einbezogen werden können. Darüber hinaus solltet ihr auch die Zielseiten der Anzeigen regelmäßig testen. Die Zielseiten können je nach Bedarf allgemeiner oder spezifischer bzw. informationeller oder transaktionaler gestaltet werden.

6. Besonderheiten mobiler Anzeigen

Die Bedeutung mobiler Inhalte wurde schon an vielen Stellen betont. Google-Ads-Anzeigen können ebenfalls für die mobile Suche angepasst und optimiert werden. Dafür gibt es mehrere Stellschrauben im Konto. So können die Anzeigengebote für mobile Endgeräte angepasst werden. Dies kann über den Menüpunkt „Geräte“ in der linken Seitenleiste umgesetzt werden. Besonders, wenn sich potentielle KundInnen in der geografischen Nähe zum stationären Geschäft befinden, ist die Zahlungsbereitschaft für die Anzeigenauslieferung bei passenden Suchanfragen häufig höher.

Screenshot des Menüpunkts “Geräte” bei Google Ads
Screenshot des Menüpunkts “Geräte” bei Google Ads

Die Anzeigentexte können zudem auch auf die mobile Suche angepasst werden. Bei mobilen Suchanfragen können die Suchintentionen abweichen, wodurch eine angepasste Ansprache der Suchenden notwendig wird. Die Anzeigen können bei gleichzeitiger regionaler Nähe beispielsweise direkt zum Besuch des Geschäfts auffordern oder regionale Besonderheiten aufgreifen. Hinsichtlich der Wortwahl können die Inhalte persönlicher und prägnanter formuliert werden, da mobile Suchen häufig mit einem höheren Effizienzgedanken verbunden sind. Damit Anzeigen bevorzugt mobil ausgespielt werden, kann eine Gebotsanpassung auf Geräteebene genutzt werden. Dafür wird der Menüpunkt „Geräte“ in der Seitenleiste genutzt und für Desktop sowie Tablets eine Gebotsanpassung von -100% hinterlegt.

7. Anzeigenerweiterungen und deren Funktionalität

Die Anzeigen können um Anzeigenerweiterungen ergänzt werden. Dadurch können neben dem klassischen Anzeigentext weitere Elemente integriert werden. Die am weitesten verbreitete Erweiterung sind „Sitelinks“. Diese bieten direkte Verlinkungen zu relevanten Unterseiten der Webseite. Somit wird die Anzeige nicht nur in ihrer Fläche vergrößert und erlangt mehr Aufmerksamkeit, sondern bietet den Suchenden auch hilfreiche Verlinkungen zu weiteren relevanten Inhalten.

Für lokale Unternehmen sind zudem Standorterweiterungen und Anruferweiterungen empfehlenswert. Die Standorterweiterung verknüpft die Anzeige zum Beispiel mit einem Google-My-Business-Eintrag und ermöglicht somit eine Ausspielung der Anzeige inklusive Anschrift. Die Anruferweiterung wiederum bindet die Geschäftsnummer in die Anzeige ein. Diese wird auf dem Desktop als Telefonnummer in der Anzeige dargestellt. Auf Smartphones wird anstelle der Nummer sogar direkt ein Anrufhörer eingeblendet, der den telefonischen Kontakt mit einem Klick herstellt. Eine sehr praktische Erweiterung für ein stationäres Geschäft, um beispielsweise Terminabsprachen oder Reservierungsanfragen direkt anzubieten. Dadurch ergibt sich häufig auch eine höhere Rate von erfolgreichen Abschlüssen im Vergleich zu einem Klick auf die Webseite. Deswegen solltet ihr diese Erweiterung für eure mobilen Anzeigen umsetzen.

8. Positionierung zur Abwehr von Konkurrenzangeboten

Besonders bei Themen, welche traditionell im lokalen Bereich stark umkämpft sind, können potentielle NeukundInnen schnell durch Konkurrenzanzeigen abgeworben werden. Diese Anzeigen setzen auf Keywords, welche für das eigene Geschäft ebenfalls relevant sind. Das kann so weit gehen, dass Anzeigen auf den Firmennamen geschaltet werden. Auch wenn ihr für diese Suchanfragen gute Platzierungen in den organischen Suchergebnissen erreicht, kann ein offensiver Wettbewerb zu einem deutlichen Verlust von BesucherInnen auf der Webseite und im Geschäft führen.

In den Köpfen vieler KundInnen ist häufig verankert, dass das erste Ergebnis der Suche auch am relevantesten sein muss – daher erfolgt oft ein Klick auf diese Anzeige. Werden KundInnen von der Zielseite überzeugt, verzichten sie gegebenenfalls auf den Besuch eures Geschäfts, da das Konkurrenzgeschäft bereits einen attraktiveren Eindruck hinterlassen hat. Um diese Problematik einzudämmen, solltet ihr die Konkurrenzsituation für eure Keywords regelmäßig beobachten und für alle wichtigen Keywords regional sowie mobil präsent sein. Vor diesem Hintergrund kann auch die Anzeigenschaltung auf den eigenen Firmennamen eine sinnvolle Entscheidung sein.

9. Praktische Tools zur effizienteren Arbeit mit Ads

Google bietet einige Tools zur einfachen und zeitsparenden Arbeit mit Ads an. Unter diesen HelferInnen sind besonders der Keyword-Planer und der Ads Editor hervorzuheben.

Der Keyword-Planer zeigt das geschätzte Suchvolumen und die Konkurrenz für Keywords an. Dadurch könnt ihr bereits vor der Anzeigenschaltung und ohne den Verlust von Budget die zu erwartenden Kosten und das vermutliche BesucherInnenaufkommen einschätzen. Darüber hinaus werden vom Keyword-Planer weitere relevante und themenverwandte Keywords vorgeschlagen. Somit könnt ihr neue Impulse für die Auswahl von Keywords erhalten. Zudem ist der Keyword-Planer auch eine zuverlässige Unterstützung für die Suchmaschinenoptimierung. Hier können beispielsweise interessante Themen recherchiert sowie Ideen für die Strukturierung der eigenen Website gewonnen werden.

Der Ads Editor gewährleistet eine schnelle und effiziente Arbeit mit Google Ads. Er ist ein Programm für den Desktop, welches nach dem Herunterladen des Kontoinhaltes auch ohne Internetverbindung funktioniert. Im Editor können viele Änderungen über Kopieren, Einfügen und die Mehrfachauswahl von Elementen schneller durchgeführt werden. Außerdem können Änderungen im großen Umfang auch in Excel-Dateien durchgeführt und in den Editor importiert werden. Je nach Erfahrung im Umgang mit dem Editor könnt ihr mit diesem Tool eine Menge Zeit bei der Bearbeitung des eigenen Google-Ads-Kontos sparen.

10. Möglichkeiten der Erfolgsmessung

Anzeigen über Google Ads zu schalten und dadurch BesucherInnen auf die eigene Webseite zu führen, ist immer mit direkten Kosten verbunden. Die Abrechnung erfolgt für jeden Klick. Je nach Wettbewerb und Intensität der Werbeaktivität können die Kosten dafür schnell eine beträchtliche Höhe erreichen. Daher ist die effiziente Anzeigenschaltung besonders wichtig. Dazu gehört das Bewusstsein für Keywords, die tatsächlich zu Verkäufen oder Besuchen führen. Die Investitionen in diese Begriffe sollte forciert werden. Im Umkehrschluss sollten Suchbegriffe, welche nicht zu regelmäßigem Umsatz führen, heruntergeregelt oder pausiert werden.

Die beste Möglichkeit zur Messung der Anzeigenleistung bietet das Conversion Tracking. Bei diesem Verfahren werden wenige HTML-Codezeilen auf der eigenen Webseite eingebaut. Besonders wichtig ist der Ort der Platzierung. Der Code sollte auf einer Unterseite eingebunden werden, welche nur bei der Durchführung der mit den Anzeigen beabsichtigten Aktion für die BesucherInnen sichtbar wird. Dabei kann es sich zum Beispiel um die Dankeschön-Seite am Ende eines Kaufs handeln. Aber auch das Anzeigen der Telefonnummer, die Navigation zum Geschäft oder eine Nachricht über ein Kontaktformular können unter bestimmten technischen Voraussetzungen als „Conversion“ definiert werden. Durch Conversion Tracking lässt sich beispielsweise messen, welche Anzeigen mit welchen Keywords zu konkreten Reservierungsanfragen für ein Restaurant geführt haben.

Ein Fallbeispiel

Mathias Morris ist Besitzer eines Fachgeschäfts für Fußballbedarf. Sein Fachgebiet ist das breit gefächerte Sortiment an Fußballschuhen aller großen Marken. Da der regionale Wettbewerb in der Großstadt mit über einer Millionen EinwohnerInnen sehr umkämpft ist, möchte er sich neben der Suchmaschinenoptimierung auch durch Anzeigen auf Google sichtbarer für neue KundInnen positionieren. Deshalb entschließt er sich, strategisch in Anzeigen zu investieren und monatlich 500 Euro für die Werbung über Google Ads auszugeben.

Auf seiner Webseite informiert Mathias umfangreich über die neuesten Modelle der einzelnen Marken und hat dafür auch spezielle Unterseiten angelegt. Diese Seiten verweisen auf den Bestand in seinem Ladengeschäft und ermöglichen die Vereinbarung eines persönlichen Beratungstermins inklusive Anprobe.

Matthias möchte seine BesucherInnen gezielt auf die einzelnen Seiten der Marken lenken. Ausgehend von diesen Überlegungen strukturiert er seine Kampagnen. Die Kampagnenstruktur besteht aus den einzelnen Marken Adidas, Nike und Puma. Nach seiner Recherche im Keyword-Planer stellt er fest, dass viele Menschen auch nach den Eigenschaften der Fußballschuhe suchen. Hallenschuhe, Multinoppen und Stollenschuhe sind daher ebenfalls relevante Begriffe. Dass den KundInnen diese Eigenschaften im Verkaufsgespräch wichtig sind, wusste Mathias. Jedoch ist er überrascht, dass auch im Internet mit diesen Begriffen nach Schuhen gesucht wird. Mit Hilfe des Keyword-Planers fügt er zusätzliche Kampagnen im Konto ein, welche relevante Keywords zu den Eigenschaften der Schuhe enthalten und erstellt auf seiner Webseite passende Übersichtsseiten.

Da Mathias eine feste monatliche Budgetgrenze besitzt, muss er sein Geld möglichst effektiv investieren. Daher legt er in den Einstellungen der Kampagnen fest, dass seine Anzeigen nur im 30-Kilometer-Umkreis seiner Heimatstadt geschaltet werden. Darüber hinaus erfolgt die Anzeigenschaltung nur während seiner Geschäftszeiten, da sein primäres Ziel die Vereinbarung von persönlichen Beratungsterminen ist und er außerhalb der Geschäftszeiten telefonisch nicht erreichbar ist.

Um in seiner Anzeige zusätzliche Informationen bereitzustellen, legt er Sitelinks zu den folgenden Unterseiten an: Öffnungszeiten, Anfahrt, Topseller, Neuheiten, Startseite und Angebote. Damit ermöglicht er den KundInnen, direkt zu diesen wichtigen Unterseiten zu gelangen. Darüber hinaus verwendet er die Standorterweiterung und die Anruferweiterung. Mit Hilfe der Standorterweiterung sehen die KundInnen die Lage seines Geschäfts. Durch die Anruferweiterung können sie Mathias direkt über das Handy anrufen und Termine vereinbaren. Davon erhofft er sich eine Steigerung der erfolgreichen Kontaktaufnahmen.

Da eine große Anzahl an Keywords eingegeben werden muss und viele Anzeigen eine ähnliche Struktur haben, bearbeitet er alles schnell und effizient im Ads Editor. Die wichtigsten Anzeigengruppen sind den Suchbegriffen „Fußballschuhe + Stadt“ und „Marke + Fußballschuhe“ gewidmet. Für diese Anzeigengruppen setzt Mathias direkt ein höheres Gebot pro Klick an und bucht die Anzeigen zusätzlich in allen Keyword-Optionen ein. Dadurch kann er die Anzeigengruppen später genauer aussteuern.

Um sein Budget nicht unnötig zu belasten, untersucht er regelmäßig die Suchanfragen seiner Anzeigen und schließt irrelevante Suchbegriffe als „negative Keywords“ von der zukünftigen Anzeigenschaltung aus. Dies sind in seinem Fall beispielsweise Begriffe wie „online“, „amazon“ oder „ebay“. Durch diese strukturierte Vorgehensweise spart Mathias viel Zeit und kann sich seiner Leidenschaft, dem Verkaufen von Fußballschuhen, widmen.

Expertentipp

Eine sinnvolle Kontostruktur ist maßgeblich für den Erfolg der Anzeigenschaltung bei Google Ads verantwortlich. Deswegen sollte diese im Vorfeld gut durchdacht und Möglichkeiten zur Optimierung genutzt werden. Clustert eure Kampagnen entlang angebotener Dienstleistungen oder Produkten und benennt diese möglichst entsprechend, um euch später leichter im Konto zurechtzufinden.

Auf Grundlage dieses Clusters könnt ihr im zweiten Schritt entsprechende Tagesbudgets zuweisen. Auf diese Weise könnt ihr in Kampagnen mit einem hohen erwarteten Suchvolumen bzw. beliebten Produkten und Dienstleistungen höhere Budgets hinterlegen.

Alternative zum vollwertigen Konto – Smart Campaigns

Als Alternative zu einer umfangreichen Kampagnenstruktur ist es möglich, Smart Campaigns zu nutzen. Es handelt sich dabei um schnell umsetzbare Kampagnen speziell für kleine und mittelständische Unternehmen, die per Machine Learning automatisch optimiert werden. Nach der Erstellung eines Ads-Kontos wird neben dem Performance-Ziel und den zu bewerbenden Unternehmen die Region angegeben, in der die Anzeigen geschaltet werden sollen. Zusätzlich wird die Art der angebotenen Produkte hinterlegt. Pro Unternehmen könnt ihr mehrere Kampagnen erstellen. Die dazu gehörigen Anzeigen werden in einem festgelegten Umkreis ausgespielt. Außerhalb dieses Gebiets wird die Anzeige nur Personen angezeigt, die nach Suchbegriffen recherchieren, die sich auf das beworbene Unternehmen oder dessen Standort beziehen.

Screenshot Google Ads Umkreiseinstellungen
Bild von krick-interactive.com

Keywords werden innerhalb von Smart Campaigns automatisch anhand der angegebenen Unternehmensart ausgewählt. Eigene Keywords könnt ihr nicht zusätzlich einbuchen. Die Häufigkeit der Anzeigenschaltung wird über das Budget geregelt, welches selbst festgelegt werden kann. Die Anzeigen werden in der Google-Suche, in Gmail, bei Google Maps, auf YouTube und den Websites der Suchnetzwerk-PartnerInnen eingebunden.

Smart Campaigns sind aufgrund der sehr eingeschränkten Möglichkeiten zur Aussteuerung und Anpassung nur für absolute AnfängerInnen geeignet. Ihr müsst davon ausgehen, dass Klicks über Smart Campaigns deutlich teurer sind und ungenauer ausgespielt werden, als über einen „vollwertigen“ Google-Ads-Kontenaufbau möglich wäre.

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Relevante Werbung mit Google AdWords schalten | E-COMMERCE-NEWS.NET
vor 10 Jahren

[…] Relevante Werbung mit Google AdWords schalten […]

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PR Wochenrückblick KW26 – Die Highlights der Woche
vor 10 Jahren

[…] Warum ist relevante Werbung mit Google AdWords wichtig? Mit dieser Frage beschäftigte sich in dieser Woche Steffen Jecke und gab dazu ein tolle Einführung in das Suchmaschinenmarketing mit AdWords. Welche grundlegenden Einstellungen sollte man im AdWords-Konto vornehmen und wie sollte man dieses optimieren? Hierzu gibt es einige Praxisbeispiele zur Veranschaulichung und Umsetzung in: “Relevante Werbung mit Google AdWords schalten“. […]

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Was ist Content Marketing? Die Nutzerperspektive | Projecter GmbH
vor 10 Jahren

[…] nach Fachwissen direkt im Projecter Blog. Hier wird er auch fündig. So gibt es neben weiteren Überblicksartikeln auch weiterführenden Beiträge zu spezifischen Themen, z.B. erweiterte Sitelinks oder dem […]

Thomas
Thomas
vor 9 Jahren

Hallo Steffen,
vielen Dank für den ausführlichen Artikel.
Ich hab mal eine Frage zu Punkt 3 „Ausrichtung / Aussteuerung“.
Ich habe einen kleinen Onlineshop und da seit ca. 4 Wochen mit Adwords angefangen, ausgerichtet auf Deutschland als definierten Standort.
Jetzt habe ich gesehen dass man zum einen die umliegenden, an Deutschland angrenzenden Staaten alle explizit ausschliessen muss. Das habe ich nun getan.
Was mich zudem stark irritiert ist die Tatsache, dass über 50% meines Traffics aus den USA kommt? Wie kann das sein swenn Deutschland als Standort angegeben ist?
Vielen Dank!

Steffen Jecke
Steffen Jecke
vor 9 Jahren
Antwort an  Thomas

Hallo Thomas,
wenn du alle Kampagnen korrekt auf Deutschland ausgerichtet hast ist es sehr unwahrscheinlich, dass 50% deines Traffics aus den USA kommen. Die empfohlene Einstellung für die Aussteuerung der Standorte ist „Nutzer in meiner Zielregion bzw. Nutzer, die danach suchen oder sich dafür interessieren“. Dies bedeutet, dass auch Nutzer außerhalb von DE deine Anzeigen sehen können, falls diese Bedingungen zutreffen. Damit dies jedoch 50% ausmacht, müsste dein Geschäftsmodell jedoch schon sehr exotisch sein.
Viele Grüße,
Steffen

Thomas
Thomas
vor 9 Jahren
Antwort an  Steffen Jecke

Nö, nix exotisches… reiner PC-Hardwareverkauf.

Alexander
Alexander
vor 3 Jahren

Klasse Artikel und vor allem leicht verständlich erklärt. Werde einiges davon sicherlich umsetzen 😉

David
David
vor 3 Jahren

Ich finde es sehr gut, dass ich diesen Blog über Google gefunden habe. Derzeit bin ich auf der Suche nach Tipps für SEA und SEM also Suchmaschinenmarketing.

Mit Google Ads habe ich derzeit nicht versucht an neue Kunden zu kommen, aber finde, dass es die Zeit gekommen ist.

Danke mal für deine Tipps, jetzt weiß ich, wie ich mit Google Ads jetzt gut am Anfang werben kann!

Danke nochmals!

Maler Klaus Gehrke
Maler Klaus Gehrke
vor 3 Jahren

Hallo Projecter-team,

erstmal danke für diesen Artikel. Bin selber gerade dabei eine Google-Werbung für meine Maler Website zu schalten. Habt Ihr Informationen, wie wichtig eine Platzierung der Anzeige auf dem ersten Platz ist? Oder klicken auch genügend Suchende auf die Anzeigen Rang2 oder 3? Bin mir nicht ganz sicher ob ich den empfohlenen maximalen CPC einstellen soll…

Beste Grüße
Klaus