Die Administrator-Rollen bei Facebook und Google+

Wissen Sie auf Anhieb, wer in welchem Umfang Zugriff auf Ihre Social Media Accounts hat und was diese Rechte im Detail bedeuten? Leider findet das Thema Administratorenrechte für Social Media Auftritte in der Praxis immer noch zu wenig Beachtung. Dabei kann ein unachtsamer Umgang mit ihnen zu erheblichen Problemen führen. Um für dieses Thema zu sensibilisieren und etwas Licht in die unterschiedlichen Administratoren-Rollen zu bringen, sollen in diesem Beitrag diese am Beispiel von Facebook und Google+ einer näheren Betrachtung unterzogen werden. 

Warum aktiv verwalten?

Man stelle sich vor, man öffnet den Browser und möchte sich in die eigene Fanpage einloggen aber trotz Eingabe von Nutzername und Passwort bleibt der Login erfolglos. Im besten Fall hat man sich nur vertippt oder die Caps Lock Taste ist aktiviert. Man wiederholt die Eingabe, doch nichts passiert. Der Account ist nicht mehr vorhanden und wurde gelöscht. Wie konnte das geschehen?
Was angesichts der vielen Zeit und Arbeit, die man mitunter in den Aufbau einer Fanpage steckt wie ein echter Albtraum klingt, ist doch bei unachtsamem Umgang mit Adminrechten nicht vollkommen ausgeschlossen. Administratoren besitzen in den meisten Fällen erweiterte Benutzerrechte und das oft nicht nur zum Bearbeiten und Löschen von Beiträgen sondern zur Verwaltung des kompletten Accounts. Man stelle sich also einen verärgerten ehemaligen Mitarbeiter vor, der seinem alten Arbeitgeber eins auswischen möchte und schon sind die verbliebenen Adminrechte ein reales Problem. Zugegeben, das Löschen eines ganzen Auftrittes ist der worst case aber es macht wohl am deutlichsten klar, dass man es gar nicht erst soweit kommen lassen sollte. Inhaber von Social Media Auftritten sollten sich jederzeit darüber im Klaren sein, wem welche Rechte zuerkannt wurden und dass diese, etwa im Falle einer beendeten Zusammenarbeit, demjenigen dann auch wieder entzogen werden müssen.  

Administrator-Rollen bei Facebook

 
Zur Beruhigung, ganz so fatal muss ein gelöschter Account nicht enden. Seit einiger Zeit können versehentlich oder böswillig gelöschte Facebook Accounts innerhalb einer 14 Tagesfrist reaktiviert werden. Aber zurück zum eigentlichen Thema. Wer darf was auf einer Facebook Seite?
Facebook unterscheidet momentan fünf verschiedenen Rollen, wie man in dieser Tabelle gut erkennen kann:

Seitenadministratoren
Arten von Seitenadministratoren für Facebook

Der Manager verfügt selber über alle Rechte und kann diese anderen Administratoren zuweisen oder entziehen.
Die dem Manager nachgeordnete Rolle darf Inhalt erstellen. Die Beschreibung ist eigentlich selbsterklärend. Hierbei handelt es sich um eine Art Autor, der alle Rechte, ausgenommen der dem Manager vorbehaltenen Verwaltung von Administrator-Rollen, besitzt. Damit ist diese Rolle ideal für alle, die eine Seite aktiv mit Inhalten bespielen sollen. 
Moderatoren können zwar Kommentare beantworten und löschen sowie Nachrichten im Namen der Seite versenden aber selber keine Beiträge erstellen oder die Seite bearbeiten. Sie sind, wie hier ebenfalls der Name schon sagt, auf reine Moderatorenfunktionen begrenzt. Damit eignet sich der Moderator für vorübergehend auf der Facebook Seite aktive Mitarbeiter, um etwa auf eine Flut von Kommentaren auf großen Seiten schneller reagieren zu können.
Die Werbetreibenden sind auf das Schalten von Werbeanzeigen und Einsehen der Statistiken beschränkt. Sollten externe Mitarbeiter für die Anzeigenschaltung zuständig sein, ist dies eine Arbeitsgrundlage, die wenige Gefahren birgt.
Weniger Rechte hat man dann nur noch in der Statistikanalyse. Hier können einzig und allein Statistiken eingesehen werden. Auch das ist beispielsweise für Mitarbeiter interessant, die zwar Einsicht aber keinen Einfluss auf den Account nehmen sollen.
Wer die Administratorrechte verwalten möchte, findet diese im Administrationsbereich unter „Seite bearbeiten“ und „Administratorrechte verwalten“.

Administrationsbereich
Facebook Administrationsbereich

Administrator-Rollen bei Google+

Bei Google+ geht es weniger differenziert zu. Dort unterscheidet man drei Verwaltungsebenen Eigentümern, Administratoren und Kommunikationsmanagern der Seiten.

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Seitenadministratoren bei Google+

Wie der Tabelle leicht zu entnehmen ist, vereint der Eigentümer alle Rechte auf sich und entspricht im Wesentlichen dem Manager bei Facebook. Er kann, wie die Administratoren, Seiteneinstellungen ansehen und anpassen, unter der Identität einer Seite handeln und die Liste der Administratoren einsehen. Zusätzlich ist er aber berechtigt, Administratoren zu ernennen und zu entfernen, Seiten zu löschen und Eigentümer zu ändern.  
Eine noch recht neue Rolle ist die des Kommunikationsmanagers. Ihnen fehlen Rechte zur Bearbeitung von Profilen, das Starten von Hangouts on Air oder das Verwalten von Videos auf Youtube.
Wer Administratoren zu seiner Google+ Seite hinzufügen möchte, kann diese über das Dashboard im Reiter Administratoren einladen:

Administratoren Google+
Google+ Administrationsbereich

Der große Unterschied von Google+ zu Facebook ist , dass hier nur ein Eigentümer mit allen Rechten erlaubt ist. Auch die Anzahl der Administratoren ist bei Google+ auf 50 begrenzt, wobei pro Tag nur 20 eingeladen werden können. 

Fazit

 
Wie man sieht, geht Facebook das Thema Administratorenverwaltung differenzierter an als Google+. Einschränkungen der Administratorenanzahl gibt es bei Facebook nicht, dafür feinere Abstufungen in der Rechtezuweisung. Ob das so nötig ist oder nicht, kann im Hinblick auf die etwas vereinfachtere Gestaltung des Themas bei Google+ unterschiedlich diskutiert werden. Die Aufzählung macht aber deutlich, dass nicht jeder, der Aufgaben für eine Social Media Auftritt erfüllen soll, auch zwangsläufig mit allen Rechten dazu ausgestattet werden muss (oder auch sollte).
Die Zuweisung aller Rechte eines Accounts an einen Mitarbeiter sollte mit der entsprechenden Vorsicht und der gebotenen Portion Vertrauen erfolgen. Wo dies nicht gegeben oder ein voller Zugang nicht notwendig ist, wird es Social Media Managern mit Administrator-Rollen leicht gemacht, neue Mitarbeiter schrittweise an die Arbeit an einem Social Media Auftritt heranzuführen. Soziale Netzwerke bedeuten Arbeit und das nicht nur hinsichtlich der ganzen Kommunikation sondern eben auch in der Verwaltung. Ein aktives Verwalten von Adminrechten ist wichtig und wie gezeigt wurde auch gar nicht kompliziert. Man muss diese Optionen nicht nutzen aber weiß man über sie Bescheid, ist ein böses Erwachens nicht mehr ganz so wahrscheinlich.

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