Automatisch erstellte GA4 Properties: Was ihr jetzt tun solltet

Google erstellt ab März automatische GA4 Properties für seine Nutzer*innen. Nicht unbedingt die besten News – solltet ihr euch die Mühe gemacht haben, eine professionelle, manuelle Migration durchzuführen, war es diese aber auf jeden Fall wert. Wir schätzen die Ankündigung für euch ein und beantworten die wichtigsten Fragen dazu in diesem Artikel.

Wenn ihr Google Analytics nutzt, hat euch die folgende Nachricht sicherlich auch per Mail erreicht:

(Quelle: Google)

Warum habe ich mir dann überhaupt die Mühe einer geplanten Migration gemacht?

Diese Frage könnte man sich im Zuge der Ankündigung durchaus stellen. Zum Verständnis: Mit geplanter Migration meinen wir das manuelle Erstellen einer GA4 Property inklusive aller relevanten Einstellungen und das Tracking-Set-up im Google Tag Manager. Die beruhigende Antwort lautet jedoch, dass bei einem Web Tracking, das über Pageviews und Traffic Quellen hinausgeht, eine geplante Migration und ein manuelles GA4-Set-up unausweichlich sind.

Die Gründe dafür, warum eine solche GA4-Migration nicht so einfach ist, wie die Google-Ankündigung verwirrenderweise nahelegt, sind folgende:

  1. GA4 und Universal Analytics sind zwei komplett verschiedene Tools, mit unterschiedlichen Datenmodellen und Berechnungen, die dahinter stehen. Es ist schlicht nicht möglich, die Einstellungen des einen Tools einfach 1:1 auf das andere zu übertragen. Bestes Beispiel: Es gibt keine Zielvorhaben mehr in GA4. Ereignisse können stattdessen einfach als Conversion markiert werden.
  2. Automatische GA4 Property: ja, automatisches Tracking: nein. Was ist damit gemeint? Google kann zwar eine GA4 Property erstellen, welche mit eurer alten Universal Property verknüpft ist, und so gewisse Einstellungen übernehmen. Aber: damit habt ihr noch lange kein GA4-Tracking-Set-up im Google Tag Manager.
  3. Ein individuelles Tracking-Set-up ist damit unmöglich. Ihr nutzt Benutzerdefinierte Dimensionen? Trackt individuelle Ereignisse und Zielvorhaben auf eurer Website oder eurem E-Commerce? All das ist sicher nicht in Googles automatischem Set-up inkludiert. Und wenn, dann sicher nur sehr, sehr basic und in einer Form, die nicht zu empfehlen ist.

Daher kann die automatische Erstellung der Properties mit einer professionelle, manuelle Migration nicht mithalten.

Wem nützt die automatische Erstellung dann überhaupt etwas?

Kurz gesagt: kaum jemandem. Es sei denn, ihr trackt wirklich nur eure Pageviews und betrachtet die Traffic-Quellen. Alles, was darüber hinausgeht, bedarf eines manuellen Set-ups inklusive Tracking im Google Tag Manager.

Du hast bis hierhin gelesen und festgestellt, dass du Hilfe mit deinem GA4-Set-up brauchst? Wenn du das Ganze lieber doch nicht allein Google überlassen willst: Kein Problem, wir helfen dir gerne! 🙂

Das Wichtigste zum Schluss: Wie deaktiviere ich das Ganze jetzt?

Die meisten Nutzer*innen, die auf GA4 umsteigen wollen, haben das bereits getan. Oder aber, sie haben sich für ein anderes Web-Analyse-Tool für die Zukunft entschieden. In beiden Fällen zwingt euch Google jetzt zu handeln, damit ihr nicht noch eine bzw. keine ungewollte GA4 Property bekommt.

Öffnet in eurer Universal Property den Bereich „Verwaltung“ und klickt in der Spalte „Property“ auf „Assistent zum Einrichten einer GA4 Property“. Scrollt dort ganz nach unten, dann findet ihr die Einstellung und könnt sie deaktivieren:

Deaktivieren der Funktion in Google Analytics
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