Social Media Auslese Februar 2020

Ein paar stürmische Tage liegen hinter uns. Doch nicht nur wettertechnisch war im Februar einiges geboten, auch die Welt der sozialen Medien wurde von der ein oder anderen Böe erfasst. Hier wehte der Sturm besonders kräftig:

Firmennews

Amazon

Amazon startet ein Programm für Influencer, bei dem man seine liebsten Produkte empfehlen kann und bei Verkauf eine Provision erhält.

Google

Google-Mutter Alphabet gewährt zum ersten Mal richtig Einblick ins Geschäft der Videoplattform YouTube und dem Cloudgeschäft. An der Börse kommt der Quartalsbericht jedoch schlecht an.

YouTube brachte dem Alphabet-Konzern im vergangenen Jahr bereits Werbeerlöse von gut 15 Milliarden US-Dollar (13,5 Milliarden Euro) ein. Das Cloud-Geschäft steuerte 2019 rund 8,9 Milliarden Dollar zum gesamten Konzernumsatz bei.

BuzzFeed

Spannende Aktion: Für die US-Wahl 2020 will BuzzFeed drei Ambassadors im Alter von 16 bis 19 Jahren einstellen, die Content für Instagram und TikTok erstellen sollen.

Leo Burnett

Simpel und doch anders: Eine typografische Kampagne ohne Erwähnung des Markennamens. Leo Burnett London und David Schwen vom Designstudio Dschwen LLC aus Minneapolis haben die „Iconic Stacks“ für Mc Donalds gestaltet.

Apps und Funktionen

Quibi

Streaming Wars geht weiter. Diesmal mit einem neuen Unicorn (1,4 Mrd. Dollar Bewertung): Quibi.

Das Konzept ist simpel: Mobile only. Daher sind alle Inhalte maximal 10 Minuten lang, haben aber den Qualitätsanspruch einer Hollywoodproduktion.

HBO Max

Weil es zu Streaming Wars so gut passt geht auch ab Mai 2020 in den Vereinigten Staaten an den Start. Der Streamingdienstleister HBO Max will eine neuartige Streamingerfahrung erschaffen und Nutzern Show und Filme von HBO, Warner Bros u.v.m. anbieten. Auf der Unternehmensseite auf Instagram passiert aktuell einiges.

 

Soziale Netzwerke

Facebook

Datensatz für die Wissenschaft

Positive Nachrichten über Facebook? Ja, es gibt sie wirklich! Facebook gibt einen immens großen Datensatz für die Wissenschaft frei, um mit genau diesem untersuchen zu lassen, welchen Einfluss Facebook auf die Demokratie ausübt und was die Nutzung des Netzwerks mit sich bringt. Mehr als 38 Millionen URLs, die zwischen 2017 und 2019 über 100 mal geteilt wurden, stehen den Wissenschaftlern nun zur Verfügung. Sollte eigentlich schon alles viel früher passieren, nur dauern manche Sachen ein bisschen länger – gut Ding will eben Weile haben.

Werbepräferenzen

Wusstest ihr, dass ihr einsehen könnt, wie Facebook eure Werbepräferenzen einsortiert? Erfahrt mehr darüber, wieso ihr gewisse Werbung seht und beeinflusst selbst, was für Werbung euch in Zukunft gezeigt wird.

Facebook als Nationalstaat?

Facebook geht einen Schritt weiter in Richtung Nationalstaat. Aktuell bastelt der Konzern an einem eigenen Supreme Court („höchstes Gericht“), das darüber entscheidet, welche Inhalte auf der Plattform erlaubt sind und welche nicht. User können Content flaggen und erhalten dann innerhalb von 90 Tagen eine (von Menschen getroffene) Entscheidung. Das ist viel zu langsam für das Netz, aber viel zu schnell im Vergleich zu herkömmlichen Gerichtsprozessen. Auch die Zusammensetzung des Boards und eine einheitliche Regelung sind kaum möglich, da Menschen in verschiedenen Teilen der Erde unterschiedliche Moralstandards haben. Möglicherweise wird es auch verschiedene Courts geben, je nach Region.

Lobbyausgaben in den USA

Facebooks Lobbyausgaben in den USA erreichen mit 16,7 Millionen Dollar einen Rekordwert.
2019 machte der Social-Media-Konzern erstmals mehr Geld für politische Einflussnahme in Washington locker als die Google-Mutter Alphabet. Alphabet fuhr die Lobbyausgaben nach dem Höchstwert von 21 Millionen Dollar im Jahr 2018 mit 12,3 Millionen Dollar in 2019 wieder deutlich zurück.

Twitter

Evergreen Content

Evergreen Content (Inhalte und Themen mit zeitlosem Charakter, die für den Leser lange Mehrwert schaffen) auf Twitter erstellen klingt erstmal mehr als schwierig, lässt sich aber in gewisser Form schon bewerkstelligen – und zwar mit der Thread Funktion. Wie das genau im Detail aussehen kann, zeigt dieser Tweet:

Deine Mutter

Als ein Twitter-User fragte: „Wer hat New Jersey erlaubt, einen Twitter Account zu haben?“, antwortete New Jersey (NJ) schlicht mit „deine Mutter“. Darauf gab’s 80.000 Retweets und die Follower-Zahl hat sich auf 60.000 verdreifacht.

New Jersey ist in den USA als asozialer Staat bekannt – „Jersey Shore“ lässt grüßen. Anstatt das zu verheimlichen, spielt NJ online schamlos mit allen Klischees – und ist erfolgreich damit.

Das ist Teil eines größeren Trends in den USA: Auch offizielle Institutionen wie die Polizei oder Bundesstaaten entdecken online Humor für sich und spielen mit ihren Klischees.

Vielleicht schafft die Bahn das ja eines Tages auch.

Instagram, Pinterest und Co

Was können E-Commerce-Shop-Betreiber von Instagram, Pinterest und Co lernen?

Bilder und Videos auf sozialen Plattformen inspirieren Nutzer und beeinflussen zudem deren Interaktions- und Informationsverhalten. Die wichtigsten Learnings sind:

Pinterest knackt 13 Millionen

Pinterest soll jetzt 13 Mio. aktive Nutzer haben – eine stattliche Summe, wenn das stimmt. Auch interessant ist die Spanne zwischen den Anzeigenausgaben von Großkonzernen und kleineren Unternehmen: Laut Philip Missler, Pinterest-Chef in DACH und Skandinavien (wird im Artikel interviewt), bewegen sich die Ausgaben für Werbung auf Pinterest von deutlich mehr als 100.000 Euro bis hinunter in den vierstelligen Bereich.

TikTok

In diesem Ranking findet ihr u.a. die TOP20 der Follower-stärksten deutschen und deutschsprachigen TikTok-Influencer.

Lese-Empfehlung

TikTok

Wenn du mehr über den Algorithmus von TikTok erfahren möchtest, kann dir dieser Artikel sicher weiterhelfen.

Marketingweisheiten aus der ganzen Welt

Und wer sich etwas globalgalaktischer belesen will, der kann sich die 10 Marketingweisheiten aus der ganzen Welt zu Gemüte führen. Nichts wirklich neues, dennoch sind ein paar spannende Erkenntnisse (aus Studien, Interviews etc.) dabei, die du für die ein oder andere anstehende Präsentation vielleicht nutzen kannst.

Aktuelles

Die Fastenzeit wird von vielen dazu genutzt, ungesunden oder anderweitig als negativ konnotierten Angewohnheiten den Kampf anzusagen. Warum nicht mal den Spieß rumdrehen und sich etwas Sinnstiftendes angewöhnen? Wir empfehlen allen, die sich gerne selbst herausfordern, die 100-Days-of-X-Challenge. Ihr seht, zur Generierung von Gewohnheiten braucht es etwas mehr als die 40 Tage Fastenzeit, aber danach gehört die Gewohnheit zu eurem Alltag wie das Zähneputzen.

Im Artikel geht es um die 100-Days-of-Code-Challenge, bei der die Teilnehmenden über 100 Tage täglich eine Stunde lang coden. Um das Durchhaltevermögen anzuspornen, wird die Öffentlichkeit mit einbezogen. Die Challenger sollen unter dem Twitter-Tweet #100DaysOfCode die eigenen Fortschritte dokumentieren und sich zudem mit mindestens zwei anderen Teilnehmenden austauschen. Wer von euch hat mit 100-Tages-X-Challenges schon Erfahrungen gesammelt?

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