Google darf Chrome und Android behalten | Projecter Weekly #32 2025

Google muss Chrome und Android nicht abgeben: Das hat jetzt ein Richter im Rahmen eines Kartellrechtsverfahrens gegen das Unternehmen entschieden. Währenddessen steigt Microsoft mit durchaus ernstzunehmenden Modellen in das KI-Wettrennen ein.

Diese Woche erfahrt ihr außerdem …

  🍌  wie „Nano Banana“ die Bildgenerierung revolutioniert,

  🍊  welcher unser aktueller Lieblingstrend auf TikTok ist,

  🤖  und wie ihr beim Thema KI den nächsten Schritt machen könnt.

Entwicklungen & Trends

Google darf Chrome und Android behalten

Der Suchmaschinenriese entgeht der Zerschlagung seines Konzerns: Denn ein Richter des Bezirksgerichts in Washington, D.C., hat jetzt entschieden, dass Google sich nicht von seinem Webbrowser Chrome und seinem Mobilbetriebssystem Android trennen muss (wir berichteten zuletzt über das Kaufangebot von Perplexity für Google Chrome). Damit wurde die weitreichendste Forderung des US-Justizministeriums und einer Reihe von US-Bundesstaaten im Rahmen eines Kartellrechtsverfahrens gegen Google zurückgewiesen. Die Regierung sei mit ihren Forderungen zu weit gegangen, hieß es.

Dennoch dürfte Google sich bei dem Urteil nicht nur freuen: Das Gericht verhängte eine Reihe milderer, verhaltensbezogene Auflagen – für die nächsten Jahre steht Google diesbezüglich unter der Überwachung eines technischen Komitees. So muss das Unternehmen Konkurrenten Zugang zu bestimmten Suchindex-Daten und Nutzerkennzahlen gewähren, was kleineren Suchmaschinen wie DuckDuckGo dabei helfen soll, Googles Datenvorsprung etwas auszugleichen. Weiterhin wird Google in seinen Möglichkeiten bei Exklusivvereinbarungen beschränkt, die Gerätehersteller daran hindern, Konkurrenzprodukte vorzuinstallieren.

Das ist schon mal sicher: Chrome und Android gehören weiterhin Google. Das Unternehmen will gegen die kommenden Auflagen in Berufung gehen.

Dennoch macht sich vorerst Erleichterung breit, auch auf den Finanzmärkten, denn die Alphabet-Aktie stieg nachbörslich um 7 %, während die Aktie von einem der stärksten Partner, nämlich Apple, ebenfalls merklich um 3 % nachbörslich stieg. Auch in seiner Stellungnahme ging Google vorwiegend positiv auf das Urteil ein, gerade in Bezug auf die gewachsene Bedeutung von KI bei der Onlinesuche

„Today’s decision recognizes how much the industry has changed through the advent of AI, which is giving people so many more ways to find information. This underlines what we’ve been saying since this case was filed in 2020: Competition is intense and people can easily choose the services they want.“

 – Lee-Anne Mulholland, Vice President, Regulatory Affairs bei Google

Das letzte Wort ist hier noch nicht gesprochen, denn Google will gegen die Darstellung als Monopolist und die Auflagen in Berufung gehen. Daneben sieht sich das Unternehmen noch mit einem weiteren Kartellrechtsverfahren konfrontiert, in dem es um Technologien für die Onlinewerbung geht – Wir halten euch auf dem Laufenden. 

Vom Partner zur Konkurrenz? Microsoft veröffentlicht seine ersten eigenen KI-Modelle

Die von Microsoft vorgestellten Modelle MAI-Voice-1 für Sprachgenerierung und MAI-1-preview für Textverarbeitung könnten ein Wendepunkt in der Strategie des Unternehmens sein. Obwohl etwas „late to the party“ im Vergleich mit Google und Meta, werden die KIs nach ersten Tests als ziemlich gut beschrieben: Das Sprachmodell soll in weniger als einer Sekunde eine Minute Audiomaterial generieren können und kommt bereits in Microsofts Copilot Daily und Podcasts zum Einsatz. Es lässt sich hier testen, während die Text-KI auf der Plattform LMArena ausprobiert werden kann.

Dass die Beziehung zwischen Microsoft und OpenAI unter Spannung steht, ist kein Geheimnis: Microsoft hat etwa 13 Milliarden US-Dollar in OpenAI investiert – nun will der KI-Vorreiter den Weg von einer Non-Profit-Organisation zu einem eigenständigeren, gewinnorientierten Unternehmen gehen und die Frage, wo Microsofts Anteile dabei bleiben werden, ist berechtigt. Mehr dazu lest ihr bei heise.de. Die Copilot-Tools setzen aktuell weiterhin vorrangig auf die KI-Technik von OpenAI – aber mal sehen, wie lange noch.

Microsoft ebnet mit den neuen, hauseigenen KI-Modellen wohl den Weg weg von der engen Partnerschaft mit OpenAI hin zur Alleinstellung im KI-Wettrennen.

„Nano Banana“ 🍌 – Googles neue Bild-KI

Die Text-zu-Bild-KI Nano Banana ist bereits seit einer Weile zugänglich hat so manche Bild-KI in seiner Leistungsfähigkeit jetzt schon überholt. Nun hat Google seine Urheberschaft bestätigt und das Modell seiner Forschungstochter DeepMind mit dem offiziellen Namen „Google Gemini 2.5 Flash Image“ auch in Gemini zugänglich gemacht. In Gemini und in Googles AI Studio kann das sehr genaue Bildgenerierungstool nun also getestet werden, für viele generierte Bilder ist jedoch ein Upgrade nötig.

Wir haben das mal für euch ausprobiert und unser PJ Team, das letzte Woche das YouTube Festival 2025 in Berlin besucht hat, mit Hilfe des Modells anlässlich des 20. Geburtstags der Videoplattform in eine Partyszenerie am kalifornischen Strand verlagert: Gut geworden, oder? 😁🎂🎈

Vom YouTube Festival zur Geburtstagsparty nach Kalifornien: unser „Nano Banana“-Testergebnis

Laut Google selbst liegt „Nano Banana“ bei den gängigen Bild-KI-Benchmarks auf Platz 1; seine Stärke gegenüber anderen Bild-KIs ist vor allem die Konsistenz im Bearbeitungsprozess. Das Tool dürfte also bei Konkurrenten wie Adobe gerade für Aufruhr sorgen. 

Suchmaschinen

Googles AI Mode: baldiger Start in der EU?

Mitte August haben wir verkündet, dass der AI Mode nun auch in Großbritannien verfügbar ist und auch für die EU verdichten sich nun die Anzeichen für eine bevorstehende Einführung: Beobachter*innen berichten von Hinweisen, wie etwa Pop-up-Benachrichtigungen in der Google App für iOS in Rumänien, wodurch ein baldiger Start in der DACH-Region ebenfalls wahrscheinlicher wird.

Bislang war die EU von dem globalen Roll-out dieser neuen Suchfunktion ausgenommen. Die Funktion generiert mit künstlicher Intelligenz zusammenfassende Antworten direkt auf der Suchergebnisseite, sodass kein Wechsel zu einer Website oder App notwendig ist. Berichten zufolge testet Google im Zusammenhang mit den KI-Antworten auch neue Darstellungsformen für Links, bspw. ein Link-Karussell. Einen offiziellen Starttermin gibt es aber noch nicht.

Social Media

Trend der Woche

Unsere TikTok For You Page ist … orange! Und nein, diesmal geht es nicht um Taylor Swifts neues Album: Content Creatorin Ashby geht mit ihren Sketches als Gru, Alexander Hamilton und Dobby viral. Doch vor allem ihr Lorax-Kostüm hat es der TikTok-Community angetan: In den letzten zwei Wochen sind ihre Follower dadurch auf fast zwei Millionen gewachsen

Marken und Unternehmen, bspw. das Autohaus Ellmann, springen auf den Hype auf und lassen sich von dem gelben Bart und dem orangen Anzug inspirieren. Deren eigenes Lorax-Video hat mittlerweile über 200.000 Aufrufe und über 17.000 Likes.

Das beweist mal wieder: Humor und „sich selbst nicht zu ernst nehmen“ klappt auf TikTok immer noch am besten!

Empfehlungen

Ihr braucht beim Thema KI noch etwas Nachhilfe?

Wir sind auf diesen F.A.Z.-Artikel gestoßen, der „33 Kurse, um generative KI und KI-Agenten zu verstehen“ von verschiedenen Anbietern und Plattformen versammelt – vom kostenlosen Coursera-Kurs „Generative AI for Everyone“ bis zum MIT-Intensivkurs „KI-Innovation strategisch nutzen“. Schaut doch mal rein und probiert euch aus.

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