Social Ads News 08/2025: Meta und X pushen KI, TikTok fordert Umdenken

Zusammenfassen mit ChatGPT

TikTok hat ein Umdenken bei Attribution und Performance gefordert, um die Customer Journey besser zu erfassen und auch LinkedIn nutzt solche Insights für Video-Content und B2B-Marketing, während Snapchat mit AR-Linsen und Sponsored Snaps jüngere Zielgruppen erreicht. Auch von Meta und X gibt es mit Blick auf das Thema KI ein paar News. Alle Social Ads Updates im Überblick findet ihr wie immer hier bei uns.

Meta

Meta zieht ein Resümee: KI macht Anzeigen effizienter, kreativer und weniger aufwendig

Meta hat in den vergangenen Wochen mehrere Neuerungen vorgestellt, die zeigen, wie stark Künstliche Intelligenz mittlerweile die Social Ads Welt beeinflusst: Zum einen wurden die Algorithmen für die Ausspielung von Anzeigen optimiert, zum anderen stehen neue KI-gestützte Kreativ-Features zur Verfügung.

Laut Meta selbst sorgen die aktualisierten Systeme dafür, dass Anzeigen deutlich effizienter ausgespielt werden. So stiegen die Conversion-Raten um fünf Prozent auf Instagram und um drei Prozent auf Facebook. Ein zentraler Bestandteil sollen dabei Advantage+ Placements sein: Budgets werden automatisch dort eingesetzt, wo Anzeigen die besten Ergebnisse erzielen. Unternehmen sollen außerdem verschiedene Creatives hinterlegen, damit die KI zielgenau die wirksamsten Varianten auswählen kann.

Auch in der Anzeigenerstellung spielt KI mittlerweile eine große Rolle. Mit den neuen Tools lassen sich Bilder und Videos automatisch generieren, Produktbilder mit passenden Hintergründen versehen, kurze Animationen erstellen und Anzeigentexte verfassen. Ein weiterer Fokus liegt auf Reels: Die Nutzung auf Facebook und Instagram stieg im Jahresvergleich um mehr als 20 %, und fast 80 % der User gaben an, nach dem Ansehen tatsächlich Produkte gekauft zu haben. Für Unternehmen ist dies ein klarer Hinweis, Reels stärker in ihre Strategien einzubeziehen – idealerweise in Kombination mit Creator-Inhalten, die nachweislich die Effizienz steigern.

Vereinfachte Zielgruppen-Optionen: Fokus auf KI-gestützte Werbung

Meta entfernt weitere detaillierte Zielgruppenoptionen aus Facebook- und Instagram-Werbeanzeigen. Ziel ist es, die manuelle Auswahl zu reduzieren und verstärkt auf automatisierte Systeme zu setzen, die Reichweite und Performance verbessern.

Werbetreibende sollen dementsprechend künftig breitere Zielgruppen nutzen, damit die KI-gestützten Algorithmen von Meta die richtigen Nutzer*innen zur richtigen Zeit erreichen können. Expert*innen betonen außerdem, dass die klassische manuelle Auswahl nach Interessen und Verhaltensweisen zunehmend an Bedeutung verliert. KI-Systeme analysieren Nutzerdaten automatisch und optimieren die Anzeigenausspielung, wodurch Werbetreibende oft bessere Ergebnisse erzielen, ohne einzelne Zielgruppen detailliert einstellen zu müssen.

Meta führt „Value Rules“ ein

Meta hat eine neue Funktion für Werbetreibende eingeführt: die sogenannten „Value Rules“. Damit können Anzeigen gezielter auf Nutzergruppen ausgerichtet werden, die den höchsten Wert für das Unternehmen haben. Die Idee dahinter: Werbetreibende können ihre Gebote basierend auf dem erwarteten Customer Lifetime Value anpassen. So lassen sich für besonders wertvolle Zielgruppen höhere Gebote setzen und für weniger wertvolle niedrigere, um die Werbeausgaben effizienter einzusetzen.

Die Regeln lassen sich im Ads Manager erstellen und können verschiedene Faktoren berücksichtigen, etwa Alter, Geschlecht, Standort, Gerätetyp oder Platzierung der Anzeige. Wichtig ist dabei die Reihenfolge: Überschneidungen werden nur nach der ersten zutreffenden Regel behandelt, weshalb eine sorgfältige Planung notwendig ist.

Der Vorteil von „Value Rules“ liegt auf der Hand: Werbetreibende erreichen ihre wichtigsten Kund*innen gezielter und können so die Rentabilität ihrer Kampagnen steigern. Gleichzeitig kann es aber zu höheren Kosten pro Ergebnis kommen, wenn die Gebote für besonders wertvolle Gruppen erhöht werden. Eine Analyse der eigenen Geschäftsdaten hilft dabei, die Regeln sinnvoll einzusetzen und die Performance der Kampagnen zu optimieren.

TikTok

Ein neuer Report fordert Umdenken bei Marketing-Messung

TikTok hat gemeinsam mit WARC, dem World Advertising Research Center, einen neuen Report veröffentlicht, der Werbetreibenden einen innovativen Ansatz zur Messung von Marketing-Performance bietet. Der Fokus liegt auf der Entwicklung eines umfassenderen Attribution-Modells, das über die herkömmliche Last-Click-Messung hinausgeht und die gesamte Customer Journey berücksichtigt.

(Quelle: TikTok & WARC)

In der heutigen digitalen Landschaft ist es schwierig, die genaue Wirkung einzelner Marketingmaßnahmen zu bestimmen. Konsument*innen durchlaufen oft mehrere Touchpoints, bevor sie eine Kaufentscheidung treffen. Ein TikTok-Video kann beispielsweise Interesse wecken, gefolgt von Recherchen auf Google, Interaktionen mit KI-Tools oder Diskussionen auf Plattformen wie Reddit. In solchen Fällen wird die ursprüngliche Anzeige, die den Prozess angestoßen hat, häufig nicht korrekt attribuiert.

(Quelle: TikTok & WARC)

Der Report kritisiert die gängige Praxis der Last-Click-Attribution, da sie wichtige Phasen der Customer Journey ignoriert, wie Markenwahrnehmung, kreative Exposition, soziale Entdeckungen und Offline-Einflüsse. Laut der Studie konzentrieren sich 60 % der leistungsschwachen Marketer auf Conversion-Maßnahmen im unteren Funnel, während 35 % der Ausgaben für Last-Click-Attribution keine zusätzlichen Verkäufe generieren. Um diesem Problem entgegenzuwirken, schlägt der Report das sogenannte „GRO“-Modell vor:

LinkedIn

LinkedIn wächst weiter: Neue Chancen für Marken und Werbetreibende

LinkedIn hat mittels aktueller Reports und Infografiken spannende Einblicke in die Performance von B2B-Marketingkampagnen gegeben. Die Daten machen deutlich: Die Plattform entwickelt sich zunehmend zu einem zentralen Baustein im Social Ads Bereich und bietet Unternehmen enorme Chancen, ihre Zielgruppen im professionellen Umfeld wirksam anzusprechen.

Besonders im Fokus steht dabei Video-Content: Beiträge mit Videos werden 20-mal häufiger geteilt und erzielen im Schnitt 1,4-mal mehr Interaktionen als andere Formate. Ob organisch oder als Video Ads geschaltet, Bewegtbild ist aktuell das wirksamste Mittel, um Sichtbarkeit und Wirkung zu verstärken.

Neben der Formatwahl betont LinkedIn die Notwendigkeit einer ausgewogenen Strategie: Erfolgreiches B2B-Marketing verbindet kurzfristige Performance-Ziele wie Leadgenerierung mit langfristigen Maßnahmen zum Markenaufbau. Wer beide Ansätze klug kombiniert, profitiert von nachhaltigen Effekten – mehr Sichtbarkeit, Vertrauen und Conversions. Für Marketer ergeben sich daraus klare Handlungsempfehlungen:

Snapchat

Q2 2025: Nutzerplus, neue Formate – aber schwaches Umsatzwachstum

Snapchat hat seine Zahlen für das zweite Quartal 2025 veröffentlicht. Dabei zeigt sich ein gemischtes Bild: Einerseits wächst die Plattform weiter bei den Nutzerzahlen und kann mit neuen Werbeformaten punkten, andererseits bleibt das Umsatzwachstum hinter den Erwartungen zurück und sorgt für Druck am Markt.

Das Unternehmen meldete weltweit 469 Millionen täglich aktive Nutzer*innen, ein Zuwachs von 9 % im Vergleich zum Vorjahr. Auch die monatlich aktiven Nutzer*innen legten zu und liegen nun bei 932 Millionen. Besonders stark wächst Snapchat in Regionen wie Indien, während Märkte mit hoher Monetarisierung wie die USA oder Europa weitgehend stagnieren.

Finanziell hat Snap einen Umsatz von 1,345 Milliarden US-Dollar verbucht, was einem Plus von 9 % entspricht – allerdings schwächer als von Analyst*innen erwartet. Hinzu kommt ein Nettoverlust von 263 Millionen US-Dollar, während der Free Cash Flow immerhin leicht ins Positive drehte. Ein unerwarteter technischer Fehler im Werbesystem, der zeitweise für zu niedrige Anzeigenpreise sorgte, belastete die Ergebnisse zusätzlich.

Snapchats Zahlen aus Q2 2025 ergeben ein gemischtes Bild: Bei jüngeren Zielgruppen ist hier dennoch weiterhin viel zu erreichen.

Auf Produktebene gibt es jedoch positive Signale:

Für Werbetreibende bedeutet das: Snapchat bleibt vor allem bei jüngeren Zielgruppen ein relevanter Kanal, auch wenn die Monetarisierung insgesamt schwächer ist als bei Meta oder TikTok. Wer mit kreativen AR-Kampagnen, innovativen Anzeigenformaten und Video-Content arbeitet, kann dennoch starke Ergebnisse erzielen.

X

KI für effizientere Werbung

X startet eine neue Phase seiner Werbestrategie mit Grok AI, der KI-Plattform von xAI. Ziel ist es, Werbung gezielter, relevanter und visuell ansprechender auszuspielen. Durch die KI können Anzeigen präziser auf Nutzerinteressen abgestimmt werden, wodurch Werbetreibende ihre Zielgruppen effektiver erreichen.

Neben dem Targeting legt X großen Wert auf Markenplatzierung und Ästhetik. Problematische Inhalte sollen seltener neben Anzeigen erscheinen, während visuell ansprechende Ads bevorzugt behandelt und kostengünstiger platziert werden.

Auch die Gestaltung von Werbeanzeigen wird klarer reguliert: Hashtags in bezahlten Posts sind künftig verboten, Emojis dürfen nur sparsam eingesetzt werden. Ziel ist ein übersichtlicherer, angenehmerer Feed, der sowohl die Nutzererfahrung verbessert als auch Marken eine attraktivere Werbefläche bietet.

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