SEA Auslese Oktober 2020

Das vierte Quartal ist in vollem Gange und Google, Microsoft und Amazon sparen nicht mit Updates, Betas und Best Practices für die wohl spannendste, weil zum ersten Mal voraussichtlich hauptsächlich digital stattfindende, Weihnachts-Shopping-Saison 2020. Von Amazon Attribution, Performance Max Campaigns bis hin zu Updates der automatischen Gebotsstrategien und der Reporting-Möglichkeiten lest ihr in unserer aktuellen SEA Auslese.

Google Ads

Shopping Updates

Updates bei den kostenlosen Shopping-Platzierungen

Wie im September angekündigt, wurde die kostenfreie Schaltung von Shopping Ads Mitte Oktober weltweit ausgerollt. 

Im Merchant Center gibt es nun endlich die Möglichkeit, die kostenlosen Shopping-Platzierungen auszuwerten: Unter dem Menüpunkt „Leistung“ in der linken Seitenspalte kann man erfahren, welche Produkte, Marken und Kategorien wie oft unbezahlt geklickt wurden. Auch wenn dies noch keine richtige Performance-Auswertung ist, bekommen Werbetreibende einen ersten Eindruck vom Umfang des Traffics.

Google Merchant Center Free Listings Screenshot
Bildquelle: Google Merchant Center

Benutzerdefinierte Berichte im Merchant Center

Im Google Merchant Center können unter dem Menüpunkt „Leistung“ nun auch benutzerdefinierte Berichte und Dashboards erstellt werden. 

Updates für Pricing und Promotions in Google Shopping

Price Insights & Price Comparison

Shopping-Anzeigen werden dank Price Insights noch nutzerfreundlicher: Mit einem Klick auf das Listing im Shopping Tab wird angezeigt, ob der Preis höher oder niedriger als bei vergleichbaren Produkten online und in Shops in der Nähe ist. Außerdem kann der Preis mit denen anderer Shops verglichen werden. Besonders für die anstehenden Weihnachtseinkäufe ein praktisches Gimmick – bisher leider nur für US-NutzerInnen verfügbar.

GIF Google Shopping Price Insights
Bildquelle: Google Blog

Price Tracking

Außerdem soll es zukünftig einen Deal Alert geben, der KundInnen via E-Mail oder Google App darüber informiert, wenn es Preissenkungen für markierte Produkte gab. Um die Funktion nutzen zu können, muss man in seinem Google Account eingeloggt sein. Unter Daten & Personalisierung > Meine Aktivitäten sind die Alerts und die getrackten Produkte einsehbar.

Merchant Center Promotion

Promotions sollen zudem schneller genehmigt und sowohl bei den kostenlosen als auch den bezahlten Listings im Shopping Tab, der mobilen Bildersuche und bei den Local Inventory Ads (LIAs) in der Suche eingeblendet werden. Außerdem soll es möglich sein, eine Promotion zu bearbeiten, nachdem sie angelegt wurde.

Das neue Conversionziel “New Customer Acquisition” für Smart-Shopping-Kampagnen ist nun komplett ausgerollt. 

Neue Insights und Kampagnentypen

Im Rahmen der Google Ads Advertising Week wurden neue Features und Kampagnentypen vorgestellt. Neben den Empfehlungen wird es demnächst eine sogenannte Insights Page in Google Ads geben, die Daten aus Google Trends und den Rising Retail Categories direkt im Interface und auf den jeweiligen Account zugeschnitten zur Verfügung stellt. Beispielsweise werden neue Suchbegriffe und Keywords, die aktuell oder zukünftig von Interesse sind, abgebildet und entsprechende Empfehlungen für das Konto formuliert.

Daneben startet ein neuer vollautomatisierter Kampagnentyp namens „Performance Max Campaigns“ in die Beta-Phase. Diese Weiterentwicklung der smarten Kampagnen wird über alle Google-Netzwerke, also Display Network, YouTube, Gmail, Discover, Search etc. ausgespielt. Die Suchanzeigen sind nicht keyword-basiert, sondern es werden dynamische Suchanzeigen eingesetzt.

Außerdem sind die Video Action Campaigns aus der Beta-Phase raus und nun für alle Werbetreibenden verfügbar. Sie sollen mittels Call-to-Actions und weiterer Verlinkungsmöglichkeiten die Performance von YouTube-Kampagnen erhöhen.

Local Ads in Maps

Google testet scheinbar gerade Anzeigen für lokale Unternehmen in Google Maps und schlägt diese automatisch in Suchergebnissen vor. Gegenüber Search Engine Land hat Google bestätigt, dass hier momentan experimentiert wird. Allerdings ist noch unklar, ob die Anzeigen über lokale Kampagnen oder Standorterweiterungen kommen.

Google Local Ads in Maps Search
Bildquelle: Thibault Adda

YouTube wird Shopping-Plattform

Im März hatten wir bereits darüber geschrieben, dass es Tests zu „Products in this Video“ auf YouTube gibt, bei denen ein Shopping-Link zu den erkannten Produkten im Video eingeblendet wurde. Neuen Recherchen von Bloomberg zufolge will Google jetzt noch einen Schritt weiter gehen: YouTube soll eine relevante Shopping-Plattform werden.

Es ist geplant, dass Produkte, die in YouTube-Videos gezeigt werden, zukünftig direkt bei YouTube gekauft werden können – ganz ohne weiterführende Links.

Im Rahmen des Tests wurden einige ausgewählte YouTube-Creators gebeten, eine YouTube-Software zu nutzen, um die in ihren Videos vorkommenden Produkte zu taggen und zu tracken. Die Daten werden anschließend mit Analytics und den Shopping-Tools von Google ausgewertet. 

Das Ziel dabei ist, die Fülle an YouTube-Videos in einen riesigen Produktkatalog zu verwandeln, aus dem man direkt bestellen kann. Dafür wird anscheinend eine Integration von Shopify Inc. getestet. Beteiligt sind momentan nur wenige Channels und Creators haben persönlich die Kontrolle darüber, welche Produkte gezeigt werden. Mehr Details zu diesem Experiment wollte YouTube aktuell noch nicht teilen – es bleibt also spannend!

Reporting Updates

Berichtseditor im neuen Design

In der letzten SEA Auslese haben wir bereits darüber berichtet, dass die Google-Ads-Berichte erneuert werden. Nun gibt es einen ausführlichen Artikel in der Google-Ads-Hilfe dazu: Das Filtern, Formatieren und Sortieren von Daten ist dank einer verbesserten Suchfunktion zum Auffinden der gewünschten Metriken, neuen Tabellen-Icons zur einfachen Visualisierung und bedingten Formatierungen mittels Regeln nun schneller und übersichtlicher möglich.

GIF Google Ads Report
Bildquelle: Google Ads-Hilfe

YouTube im Attribution Report integriert

YouTube-Kampagnen wurden bislang ebensowenig wie Display-Kampagnen im Attribution Report von Google Ads dargestellt. Deren Rolle in der Customer Journey bzw. deren Wert als vorbereitende Conversion-Pfade konnte bis dato nur in Google Analytics nachvollzogen werden. Dies soll sich zukünftig ändern: Für YouTube Kampagnen gibt es nun eine Beta, die YouTube-Klicks und Video Engagements in den Übersichten der „Wichtigsten Pfade“, „Pfadmesswerte“ und „Vorbereitete Conversions“ integriert. Die Integration von Display-Kampagnen im Attribution Report soll in in den nächsten Monaten folgen. 

Außerdem wurden die Voraussetzungen für die Verwendung des datengetriebenen Attributionsmodells verringert: statt den bisherigen 15.000 Anzeigeninteraktionen und 600 Conversions in den letzten 30 Tagen, bedarf es nun lediglich 3.000 Interaktionen und 300 Conversions im selben Zeitraum.

Screenshot YouTube im Attribution Report integriert
Bildquelle: Google Ads

Standort-Reporting geändert

In einigen Konten ist der tatsächliche NutzerInnenstandort aus den Standort-Berichten auf Kampagnenlevel verschwunden. Man hat lediglich die Auswahl zwischen Zielregionen und passenden Orten. Ganz weg sind die Daten allerdings nicht – im Bereich “Berichte” kann man auch weiterhin den NutzerInnenstandort einsehen.

Google Ads Standort Reporting
Bildquelle: Google Ads

Grafisches Update

Grafische Updates Interface
Bildquelle: Google Ads
Grafische Updates Anzeigenberichte
Bildquelle: Google Ads
Screenshot Google Ads Interface
Bildquelle: Google Ads
Screenshot Optimierungsfaktor zur Google Ads Kampagne
Bildquelle: Google Ads

Microsoft Advertising

Update bei den automatischen Gebotsstrategien

Die Target-ROAS-Gebotsstrategie ist jetzt global ausgerollt. Gemeinsame Budgets werden bei der Gebotsstrategie nicht unterstützt. Zur Mindestanzahl von Conversions wird nichts explizit gesagt, es ist aber sicher ratsam, erst darauf umzustellen, wenn Conversion-Daten vorhanden sind.

Die Gebotsstrategien “Maximize Conversions” und “Target CPA” benötigen jetzt keine 15 Conversions mehr in den letzten 30 Tagen, um eingesetzt werden zu können.

Amazon Advertising

Amazon Attribution gestartet

Welche Effekte haben Google, Facebook & Co. auf Amazon-Sales? Das können Seller und Vendoren jetzt mittels der Amazon Attribution herausfinden, die die netzwerkübergreifende Nachverfolgung von Conversions ermöglichen soll. Nach zweijähriger Beta-Phase in Großbritannien und den USA startet das bislang kostenlose Tool nun auch in Deutschland, Spanien, Italien, Frankreich und Kanada. Vendoren können sich mit einem Formular für die Beta freischalten lassen. Seller können sich im Seller Central dafür registrieren. 

Amazon Attribution
Bildquelle: Amazon Advertising

Amazon Sponsored Display Features

Die zwei Features Custom Headlines und Brand Logos bei Sponsored Display Ads sind nun global ausgerollt worden. Die Anzeigen können nach Interessen, Aufrufen und auf bestimmte Produkte ausgerichtet werden. 

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