
Social Ads News 10/2025: Sieben Trends, die ihr für 2026 im Blick behalten solltet
Wir wagen den ersten Blick auf 2026 – ein Jahr, das das Social Media Marketing grundlegend prägen wird. Künstliche Intelligenz, Personalisierung und neue Werbeformen stehen dabei im Mittelpunkt. Schon jetzt setzt Meta auf automatisierte Kampagnen, KI-Chatbots und mehr Transparenz, TikTok optimiert seine Smart+ Kampagnen und zeigt, wie KI kreativ eingesetzt werden kann, und Snapchat testet mit Sponsored Snaps ein mutiges Anzeigenformat direkt im Chat. Gleichzeitig deuten die Trends klar die Richtung an: Kurzvideos, Social Commerce und virtuelle Erlebnisse werden zum Standard. Alle wichtigen Updates, die ihr dazu wissen müsst, gibt’s wie immer hier bei uns.
Entwicklungen & Trends
Das Social-Media-Marketing verändert sich rasant – und 2026 wird ein Schlüsseljahr. Laut Prognosen prägen vor allem KI, neue Plattformen und immersive Technologien die Zukunft. Wir haben euch die sieben wichtigsten Entwicklungen zusammengefasst:
KI wird zum Standard
Künstliche Intelligenz ist längst kein Experiment mehr, sondern fester Bestandteil des Marketings. Plattformen wie Meta, TikTok und LinkedIn setzen zunehmend auf KI für Content, Analyse und Werbung. Gleichzeitig wächst die Erwartung nach Transparenz: Nutzer*innen wollen wissen, welche Inhalte von KI stammen. Wer Technologie und Authentizität kombiniert, bleibt glaubwürdig und effizient.
Kurzvideos dominieren
Reels, Shorts und TikToks bleiben das Maß aller Dinge. 2026 sind sie das wichtigste Content-Format auf fast allen Plattformen – sogar LinkedIn investiert stärker in Video. Erfolgreiche Marken erzählen ihre Botschaften in wenigen Sekunden visuell, emotional und klar. Video ist kein Zusatz mehr, sondern das Herzstück jeder Strategie.
Kaufen direkt in der App – das wird 2026 zum Alltag. TikTok, Pinterest und Instagram bauen ihre Shopping-Funktionen weiter aus. Die gesamte Customer Journey findet innerhalb der Plattform statt. Marken, die Inspiration und Einkaufserlebnis nahtlos verbinden, schaffen echte Umsatzchancen.

Virtuelle Erlebnisse gewinnen an Bedeutung
Augmented Reality, Avatare und Metaverse-Elemente werden fester Bestandteil sozialer Netzwerke. Meta, Snapchat und Co. bieten neue Möglichkeiten, Marken digital erlebbar zu machen. Wer jetzt experimentiert, etwa mit AR-Kampagnen oder virtuellen Events, kann früh Aufmerksamkeit gewinnen.
Neue Plattformdynamik
Threads wächst, X verliert an Relevanz. Während einige Plattformen stagnieren, entstehen neue Ökosysteme. Marken sollten flexibel bleiben, um früh auf neue Trends zu reagieren, ohne bestehende Kanäle zu vernachlässigen. Agilität und Experimentierfreude zahlen sich aus.
Personalisierung und Datenschutz im Gleichgewicht
KI-gesteuerte Personalisierung macht Inhalte relevanter, erfordert aber verantwortungsvollen Umgang mit Daten. Nutzer*innen erwarten Transparenz und Kontrolle. Marken, die beides bieten, personalisierte Erlebnisse und Datenschutz, gewinnen Vertrauen und langfristige Loyalität.
Neue Wege der Monetarisierung
Plattformen bieten mehr Möglichkeiten, Inhalte zu monetarisieren – von Boost-Funktionen über Abos bis zu Premium-Tools. Creator*innen und Unternehmen sollten ihre Einnahmequellen diversifizieren und unabhängige Communitys aufbauen, um weniger von Plattformänderungen abhängig zu sein.
Meta
Meta nutzt KI-Chats für gezieltere Werbung
Meta will ab Dezember 2025 Daten aus Unterhaltungen mit dem hauseigenen KI-Assistenten „Meta AI“ in seine Werbe- und Empfehlungssysteme einfließen lassen. Was Nutzer*innen mit der KI besprechen, etwa Reisepläne, Hobbys oder Produktempfehlungen, soll künftig dabei helfen, Werbung noch genauer auf Interessen abzustimmen.

Laut Meta handelt es sich um eine logische Weiterentwicklung der Personalisierung. Während bisher Likes oder Klicks zählten, liefern KI-Chats zusätzliche Hinweise auf aktuelle Interessen. Wer also mit der KI über Laufschuhe spricht, könnte bald Anzeigen für Sportartikel sehen.
Sensible Themen wie Religion oder Politik sollen dabei ausgeschlossen bleiben. Außerdem gilt die Neuerung vorerst nicht in der EU oder Großbritannien, wo strengere Datenschutzgesetze gelten.
Für Marken bietet das neue Targeting große Chancen, aber auch Risiken. Werbung kann dadurch relevanter werden, doch Vertrauen bleibt entscheidend. Nutzer*innen müssen das Gefühl behalten, dass ihre Gespräche respektvoll und verantwortungsvoll behandelt werden.
Neue KI-Tools für Werbetreibende
Meta hat mehrere neue KI-Funktionen angekündigt, die Unternehmen helfen sollen, Werbung und Kundenkommunikation stärker zu automatisieren. Im Mittelpunkt steht der Business AI-Agent – ein Chatbot, den Marken direkt auf ihrer Website einsetzen können.

Der virtuelle Assistent kann Kundenfragen beantworten, Produkte empfehlen und Nutzer*innen durch den Kaufprozess begleiten. Er greift dabei auf vorhandene Inhalte wie Produktkataloge und Social-Posts zu und lässt sich ohne Programmierkenntnisse einrichten. Auch in Facebook- und Instagram-Anzeigen soll er künftig integriert werden, sodass Nutzer*innen direkt aus einer Ad heraus mit dem Bot interagieren können.
Zusätzlich arbeitet Meta an weiteren KI-gestützten Features, darunter:
- Virtuelle Anprobe (Try-On): Nutzer*innen können Kleidung digital anprobieren, indem sie ein eigenes Foto hochladen.

- KI-generierte Musik: Anzeigen lassen sich mit individuellen Soundtracks unterlegen, die automatisch zur Kampagne passen.
- Automatische Anzeigentexte und Bildvarianten: Meta erstellt verschiedene Versionen von Anzeigen, abgestimmt auf Zielgruppen und Performance-Ziele.
- KI-Assistent im Ads Manager: Ein Chatbot unterstützt Werbetreibende bei Analysen, Budgetfragen und Kampagnenoptimierung.
Zum Start sollen die neuen Tools zunächst in den USA verfügbar sein. Langfristig will Meta sie weltweit anbieten – ein weiterer Schritt hin zu noch stärker personalisiertem Marketing mit künstlicher Intelligenz.
Meta stellt „Automated Ads“ ein – Fokus auf Advantage+
Meta hat angekündigt, die Funktion „Automated Ads“ im kommenden Jahr aus dem Ads Manager zu entfernen. Diese Funktion war ursprünglich als vereinfachte Möglichkeit gedacht, Werbekampagnen direkt über Facebook oder Instagram zu starten, indem Nutzer*innen lediglich einige Fragen zu ihren Zielen beantworteten. Die KI von Meta optimierte daraufhin die Anzeigenschaltung und -platzierung.
Mit der Einführung von Advantage+ als zentralem KI-Tool für Werbetreibende wird „Automated Ads“ nun als überholt betrachtet. Advantage+ bietet eine verbesserte Version des gleichen Prozesses und soll langfristig noch präziser und benutzerfreundlicher werden. Meta verfolgt das Ziel, eine Werbeplattform zu schaffen, die Kampagnen mit minimalem Input automatisch erstellt.
Wer aktuell „Automated Ads“ nutzt, wird schrittweise auf Advantage+ umgestellt. Bereits laufende Kampagnen werden weiterhin wie gewohnt ausgespielt, jedoch wird die Funktion nicht mehr weiterentwickelt.
Verbot von politischer Werbung in der EU
Meta hat angekündigt, ab dem 6. Oktober 2025 alle politischen, wahlbezogenen und gesellschaftspolitischen Werbeanzeigen in der Europäischen Union zu stoppen. Diese Maßnahme erfolgt im Zuge der neuen EU-Verordnung zur Transparenz und Zielgerichtetheit politischer Werbung (TTPA). Die Verordnung verlangt von Plattformen wie Meta, dass sie von allen Nutzer*innen ausdrücklich und separat die Zustimmung einholen, deren Daten für solche Kampagnen verwendet werden dürfen. Meta sieht dies aufgrund der Skalierung als nicht umsetzbar an und hat sich daher entschieden, diese Art von Werbung in der EU nicht mehr zuzulassen.
Die Änderungen gelten ausschließlich für die EU. Werbung zu politischen Themen außerhalb der EU bleibt weiterhin möglich. Meta betont, dass die Entscheidung nicht leicht gefallen ist, aber notwendig, um mit der neuen Gesetzgebung in Einklang zu stehen.
TikTok
Ein Level-up für die KI-Kampagnen „Smart+“
TikTok hat ein Update für seine KI-gestützten Smart+ Kampagnen vorgestellt. Ziel ist es, Werbetreibenden mehr Flexibilität und Kontrolle über automatisierte Prozesse zu geben und gleichzeitig Unterstützung durch KI voranzutreiben.
Zu den wichtigsten Neuerungen gehören:
- Modulare Steuerung: Werbetreibende können nun selbst entscheiden, welche Teile einer Kampagne automatisiert werden, etwa Targeting, Budget oder Creatives, und welche manuell gesteuert bleiben.
- Optimierte Kreativ-Tools: Neue Funktionen, wie automatische Video-Anpassung, Musikwechsel und Übersetzungen, erleichtern die Content-Produktion. Außerdem werden Split-Tests und erweiterte Messmethoden integriert.
- Verbessertes Dashboard: Das neue Analyse-Interface „GMV Max“ zeigt detailliert, welche Creatives, Produkte oder Creator die besten Ergebnisse liefern.
Mit diesen Updates reagiert TikTok auf das Feedback vieler Marken, die bisher wenig Einblick in die automatisierten Abläufe hatten. Smart+ soll so künftig eine bessere Balance zwischen KI-Unterstützung und menschlicher Kontrolle bieten und damit die Effizienz von Kampagnen weiter steigern.
Tipps für den erfolgreichen Einsatz von KI
TikTok hat gemeinsam mit der Marketingagentur Lunar Solar Group zentrale Empfehlungen veröffentlicht, wie Marken KI effektiv in ihre Werbestrategien integrieren können. Der Fokus liegt dabei auf einem realistischen, praxisnahen Umgang mit KI als Werkzeug zur Unterstützung, nicht als Ersatz für menschliche Kreativität und strategisches Denken.
Ein zentraler Rat von TikTok lautet: KI soll Marketing-Teams entlasten, nicht ersetzen. Die besten Ergebnisse entstehen, wenn automatisierte Tools mit menschlicher Erfahrung kombiniert werden. KI kann Daten analysieren, Muster erkennen und Prozesse beschleunigen, doch strategische Entscheidungen, kreative Ideen und Markenstimme bleiben in menschlicher Hand.
Zudem empfiehlt TikTok, bestehende Ressourcen aktiv in KI-Prozesse einzubinden. Dazu gehören Produktkataloge, Kundenprofile oder bereits performante Inhalte. Diese Daten bilden die Grundlage, auf der KI-Systeme lernen und bessere Ergebnisse liefern können.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Experimentierfreude und kontinuierlichem Lernen. TikTok rät Marken, klein anzufangen, etwa mit A/B-Tests, Pilotkampagnen oder automatisierten Creative-Varianten, und die Ergebnisse schrittweise zu analysieren. So lässt sich herausfinden, wo KI den größten Mehrwert bietet.
Wichtig ist laut TikTok außerdem eine klare Kontrolle über Daten und Transparenz. Unternehmen sollten verstehen, wie die eingesetzten Tools arbeiten, welche Daten genutzt werden und wie Ergebnisse zustande kommen. Nur so lässt sich Vertrauen in automatisierte Entscheidungen aufbauen.
Snapchat
Werbung im Postfach
Snapchat sorgt für Gesprächsstoff: Mit den neuen Sponsored Snaps testet die Plattform ein Anzeigenformat, das direkt in den privaten Chatbereich der Nutzer*innen gesendet wird. Werbung erscheint damit erstmals im Posteingang, also dort, wo sonst nur Freund*innen schreiben.

Der Schritt ist mutig, aber strategisch klug. Snapchat-Nutzer*innen verbringen einen Großteil ihrer Zeit in privaten Chats. Dort platziert zu sein, bedeutet höchste Aufmerksamkeit. Erste Tests zeigen, dass sich das lohnt. Laut Snapchat erzielen Sponsored Snaps eine deutlich höhere Markenbekanntheit und stärkere Kaufabsicht als klassische Anzeigen in Stories oder im Feed.
Damit das funktioniert, müssen Marken jedoch Fingerspitzengefühl beweisen: Werbung in DMs darf sich nicht wie Werbung anfühlen. Nutzer*innen erwarten einen natürlichen, persönlichen Ton und Inhalte mit Mehrwert. Wer statt plumper Promotion etwa Rabattcodes, exklusive News oder interaktive Elemente teilt, kann echte Nähe schaffen.
Spannend ist, dass laut Snapchat rund 86 % der US-Nutzer*innen offen dafür sind, Markenbotschaften per Direktnachricht zu erhalten. Dennoch bleibt das Risiko: Wenn zu viele Unternehmen gleichzeitig in die Postfächer drängen, kann der Effekt schnell verpuffen.



