SEA Auslese Oktober 2019

Gerade noch rechtzeitig vor dem alljährlichen Black Friday und Weihnachtstrubel versorgt uns Google mit zusätzlichen Metriken für die Shopping Kampagnen, einer spannenden neuen Funktion im Merchant Center und neuen kaufbereiten Zielgruppen. Auch Microsoft zieht mit und kündigt direkt ein komplettes Redesign an. Mehr dazu gibt es wie gewohnt in unserer SEA Auslese.

Google Ads

Lead Formulare als Anzeigenerweiterung

Google testet gerade eine neue Anzeigenerweiterung, genauer gesagt Lead Formulare (wie wir sie z.B. von Facebook Ads kennen). Die Google Lead Form Extensions werden unterhalb der Suchanzeige auf Mobilgeräten und Tablets angezeigt und ermöglichen es dem Nutzer, seine Kontaktinformationen direkt über die Anzeige bereitzustellen. Dies ersetzt die Notwendigkeit, dass die mobile Website besucht werden muss, um zu konvertieren. Wenn der Nutzer in seinem Google-Konto angemeldet ist, gelangt er zu einem bereits mit seinen Kontaktdaten vorausgefüllten Formular. Allerdings sind die Informationen, die damit von den Nutzern eingesammelt werden können, (noch?) begrenzt: Aktuell lassen sich nur Name, E-Mail-Adresse, Telefonnummer und Postleitzahl abfragen. Wir konnten die Erweiterung schon in einigen Konten entdecken. Der Rollout findet in den nächsten Wochen statt. Bis dahin empfehlen wir schon mal als Lektüre die Kurzanleitung von Wordstream zur Einrichtung der Lead Formular Erweiterung.

Automatische Bildverbesserung im Merchant Center

Auch das Google Merchant Center bekommt von Google eine neue Funktion: Dank automatischer Bildverbesserungen können Produktbilder mit störenden Overlays ab sofort einfach korrigiert werden.
Mit Hilfe von maschinellem Lernen erkennt Google Text- und Logo-Overlays im Hauptbild und entfernt diese automatisch. In den Beispielbildern von Google ist zu sehen, dass die Funktion vor allem bei Overlays greift, die auf dem Hintergrund und nicht direkt auf dem Produkt platziert sind. Zu finden ist die Einstellung im Merchant Center unter
Einstellungen > Automatische Verbesserungen > Bild verbessern.
Im Reiter Diagnose kann darüber hinaus eingesehen werden, bei welchen Produkten Bilder verbessert wurden. Bei Klick auf den entsprechenden Artikel werden außerdem Original- und verbessertes Bild ausgegeben.

Quelle: Google Merchant Center

Warenkorbdaten Tracking

Der Oktober bescherte den Google Shopping Kampagnen neue Metriken und uns Advertisern die Möglichkeit, noch detailliertere Auswertungen vornehmen zu können. 
Folgende Metriken sind neu hinzugekommen:

Bestellungen, ∅ Warenkorbgröße, ∅ Bestellwert,
Selbstkosten, Bruttogewinn und Umsatz.

Die Begriffe klingen erstmal vertraut, unterscheiden sich aber von den bereits bekannten KPIs. Bislang konnte z.B. nur gesehen werden, welche Shopping Anzeige zu einer Conversion führte. Jetzt aber kann ausgewertet werden, welches Produkt auch tatsächlich nach Anzeigenklick im Warenkorb landete und gekauft wurde. 
Damit die Daten erfasst werden können, muss das Tracking für Conversions mit Warenkorbdaten eingerichtet werden. Das funktioniert mittels Erweiterung des Allgemeinen Website-Tags und kann ganz einfach über den Google Tag Manager vorgenommen werden.
Infos zu den Selbstkosten müssen hingegen im Produktdatenfeed übergeben werden.

Zusätzliche Conversion-Spalten

Und weiter geht’s mit neuen Metriken: In Google Ads sind nun die sogenannten “Conversions nach Conversion-Zeit” verfügbar. Mit Hilfe der neuen Spalten können die Conversion nach Google Analytics Art für den Tag der Conversion ausgegeben werden und nicht wie bisher nur für den Tag des Anzeigenklicks.
Insgesamt stehen sechs neue Spalten zur Verfügung.

Quelle: Google Ads

Keine bahnbrechende Neuigkeit, aber eine nützliche Ergänzung, wenn beispielsweise Verkäufe mit Daten aus anderen System abgeglichen werden sollen.
Wichtig für die Analyse: Die Daten zur Conversion-Zeit sind erst nach dem 6. März 2019 verfügbar.

Neue Navigationsstruktur in Google Ads

In einigen wenigen Konten ist sie schon sichtbar: Die neue Navigationsstruktur von Google Ads. Die horizontalen Navigationspunkte werden verschwinden und in die vertikalen Navigationspunkte auf der linken Seite verschoben. Nutzern des Google Ads Editors wird die Umstellung vermutlich leicht fallen; dort ist die Navigation bereits seit längerer Zeit so implementiert.

Quelle: Google Ads

Geo-Targeting für Smart Shopping

In Smart Shopping Kampagnen können ab sofort auch konkrete Länder, Regionen und spezifische Postleitzahlgebiete ausgewählt werden. Ebenso lassen sich Standorte ausschließen. Ein tolles neues Feature für alle Advertiser, die ihre Shopping Anzeigen spezifisch auf ein bestimmtes Gebiet aussteuern möchten. Bislang war nur die Einstellung “Alle Länder und Gebiete” verfügbar. 

Erweiterung der Zielgruppen in Suchkampagnen

Zielgruppen mit gemeinsamen Interessen können bald auch in Suchkampagnen hinterlegt werden. Außerdem werden kaufbereite Zielgruppen um saisonale Segmente wie Black Friday und Weihnachten erweitert. Rollout ist in den nächsten Wochen. 

Microsoft Advertising

Redesign des Interfaces

Dass sich Microsoft gerne bei der ein oder anderen neuen Funktion an Google orientiert, ist mittlerweile schon ein kleiner Running Gag geworden. Deswegen überraschte es uns nicht allzu sehr, dass das neue Microsoft Advertising Interface Google Ads zum Verwechseln ähnlich sieht.

Quelle: Microsoft

Das tut der Freude aber keinen Abbruch, schließlich bedeutet das Redesign einen Zugewinn an Nutzerfreundlichkeit und weniger Umgewöhnung für Google Ads Manager. Das neue Interface befindet sich aktuell in einer offenen Beta, für die man sich hier freischalten lassen kann.

Account Hierarchien in offener Beta

Die Beta von Microsoft Ads für bessere Account Hierarchien ist jetzt offen für alle. Für Agenturen wie uns oder Unternehmen mit mehreren Ads Konten bedeutet das eine große Arbeitserleichterung. Es gibt dann einen Parent Manager Account, wodurch die Verknüpfung und das Arbeiten mit mehreren Konten vereinfacht wird. Auch der UET Tag und die Remarketing-Listen können über die gemeinsame Bibliothek geteilt werden. Die Freischaltung erfolgt über den entsprechenden Ansprechpartner bei Microsoft oder alternativ über ein Formular

Amazon Advertising

Neue Länder für Sponsored Display Beta

Bereits in der September Ausgabe unserer SEA Auslese haben wir darüber berichtet, dass Amazon in den USA ein neues Werbeformat namens “Sponsored Display” testet. Damit wird es für alle Seller und Vendoren möglich, über die Grenzen der Amazon Webseiten hinaus Werbung zu schalten und dabei auf die Zielgruppendaten der Amazon DSP zurückzugreifen.
Die ersten Tests scheinen erfolgreich gewesen zu sein, denn Amazon erweitert die Beta nun auch auf Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien, Indien, Japan und Kanada.
Alle Product Display Ads Kampagnen sind automatisch Teil der Sponsored Display Kampagnen. Es sind keine weiteren Aktionen erforderlich.

Der Umsatz mit Amazon-Anzeigen wächst weiter

Die Werbeeinnahmen von Amazon erreichten im dritten Quartal einen neuen Höchststand von 3,6 Milliarden US-Dollar. Amazon schlüsselt die Werbeeinnahmen zwar nicht explizit auf, es ist aber bekannt, dass Werbung in den Gewinnberichten den größten Teil der Umsatzkategorie “Other” ausmacht. Laut Brian Olsavsky, CFO von Amazon, wuchs das Werbesegment um mehr als 45% im Vergleich zum Vorjahr. Somit kann Amazon Google und Facebook im Hinblick auf die tatsächliche Höhe der Werbeeinnahmen noch keine Konkurrenz machen, die Wachstumsrate ist allerdings beeindruckend und wegweisend.
Auch auf der Amazon Seller Konferenz in Darmstadt war das Thema äußerst präsent, dass es immer schwieriger wird, ohne bezahlte Anzeigen Sichtbarkeit zu generieren.

Kurz-News & Leseempfehlungen

Auch Googles Mutterkonzern Alphabet veröffentlichte im Oktober die aktuellen Quartalszahlen. Die Werbeeinnahmen betrugen im dritten Quartal 2019 33,9 Milliarden US-Dollar, was eine Steigerung von 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Wachstumstreiber waren vor allem die mobile Suche sowie YouTube.
Mit dem Google Ads Berichtseditor können jetzt auch kontoübergreifende Berichte erstellt werden. Diese Funktion ist derzeit nur für Manager-Konten verfügbar, die bis zu zehn Google Ads Konten verwalten. 
Das Design der Anrufanzeigen bei Google wurde aufgefrischt. Es werden nun nur noch Hörer und Telefonnummer im Titel angezeigt. Unternehmensname und Überschrift erscheinen als kleiner Text darunter. 
Google hat angekündigt, die Ausspielung und Kombination der einzelnen Anzeigen-Assets in App-Kampagnen weiter zu verbessern. Auch der Asset Report soll angepasst und erweitert werden. Ein sinnvoller Schritt, insbesondere da das Inventar der App-Kampagnen nun auch auf YouTube und Google Discover erweitert wurde.
PPC Hero teilen ihren ersten Ergebnisse mit Lead Form Ads für YouTube-Kampagnen. Kleiner Spoiler: Das sich aktuell noch in der Betaphase befindliche Format lässt auf Großes hoffen. Wir freuen uns schon auf erste eigene Tests.
In den Google Ads Berichten ändert sich in den kommenden Wochen das Reporting von Display Placements. In der Spalte „Placements“ werden bald nur noch die Daten von manuell eingebuchten Placements angezeigt. Bisher waren dort auch automatisch ausgerichtete Placements enthalten. Diese werden zukünftig unter der Spalte “Placement (Gruppe)” separat aufgeführt.
Microsoft zieht nach und schafft nach Google ebenfalls die beschleunigte Anzeigenauslieferung zum 1. November 2019 ab.

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