SEO News 06/2025: Google AI Overviews – Klickverlust, aber Qualitätsgewinn?
In unseren SEO News erfahrt ihr diesmal, welche Auswirkungen Google AI Overviews auf Impressionen und Klicks haben und wie ihr eure Inhalte für die KI-Suchen sichtbarer gestalten könnt. Außerdem zeigen wir euch, warum Social SEO zukünftig eine größere strategische Rolle in der SEO-Arbeit spielt.
AI & SEO
AI Overviews – Klickverlust, aber Qualitätsgewinn?
Seit der Einführung der Google AI Overviews ist in vielen Webanalyse-Tools ein Muster zu beobachten: Die Impressionen in der Google-Suche steigen oder bleiben auf stabilem Niveau, während die Klickzahlen zurückgehen. Dieses Phänomen wird auch als „Great Decoupling“ bezeichnet – also die zunehmende Entkopplung von Impressionen und Klicks.
Besonders betroffen sind Seiten mit informationsorientierten Inhalten. Analysen zeigen auch, dass vor allem Your Money, Your Life Bereiche von Google-Zusammenfassungen eingenommen werden.
Die AI Overviews liefern direkt in den Suchergebnissen eine zusammengefasste Antwort auf eine Frage. Nutzer*innen müssen daher nicht mehr auf eines der klassischen Suchergebnisse klicken, um ihre Frage zu beantworten. Dadurch nehmen sogenannten Zero-Click-Searches zu – Suchanfragen, bei denen kein Klick mehr auf eine Website erfolgt.
Googles Sicht: Weniger, aber bessere Klicks?
Martin Splitt von Google argumentierte zum Thema „Great Decoupling“, dass durch die AI Overviews eine qualitative Verbesserung des Traffics stattfindet. Zwar würden insgesamt weniger Nutzer*innen klicken, aber die generierten Klicks sind dafür hochwertiger und führen zu mehr Conversions. Der Fokus verschiebe sich somit von der reinen Quantität der Klicks hin zu ihrer Qualität.
Kritiker*innen merken jedoch an, dass vor allem Seiten, die kein direktes Conversion-Ziel verfolgen – etwa redaktionelle Inhalte oder Informationsseiten – wenig von diesen qualitativen Klicks profitieren. Für sie bedeuten die AI Overviews eher einen Sichtbarkeitsverlust. Auch bleibt unklar, wie sich der Rückgang an organischem Traffic langfristig auf Reichweite, Werbeeinnahmen und Content-Strategien auswirkt.
Unser Fazit: AI Overviews verändern die Spielregeln. Weniger Klicks bedeuten nicht automatisch schlechtere Ergebnisse – aber sie fordern neue Denkweisen in der Content-Strategie.
So macht ihr eure Inhalte für KI-Systeme lesbar
Mit dem Vormarsch von KI-Systemen reicht eine Sichtbarkeit in den klassischen organischen Rankings allein künftig nicht mehr aus. Vielmehr geht es darum, Inhalte so aufzubereiten, dass sie von ChatGPT, Perplexity, Google AI Overviews und Co. erkannt, verstanden und möglichst oft zitiert werden.
Hierfür bietet der Grundlagenartikel von Christian Kunz (SEO Südwest), eine hilfreiche Orientierung. Der Beitrag fasst die wichtigsten Prinzipien für KI-Optimierung zusammen und verrät, was Ihr tun könnt, damit Euer Content in KI-generierten Antworten auftaucht – sei es durch direkte Zitate, Erwähnungen oder Verlinkungen.
Die drei Schlüssel zur KI-Sichtbarkeit:
- Technische Performance: Schnelle, saubere Seiten werden von KI-Systemen bevorzugt gecrawlt und genutzt.
- EEAT stärken: Die Stärkung von EEAT-Signalen (Experience, Expertise, Authoritativeness, Trustworthiness) bleibt wichtig, da KI-Modelle verlässliche und autoritative Quellen bevorzugen, um Halluzinationen zu minimieren.
- Markenpräsenz ausbauen: Die Marke als Konzept gewinnt an Bedeutung. KIs lernen, Eure Marke mit bestimmten Themen und Attributen zu verbinden.
Instagram & TikTok im Fokus
Die neusten Entwicklungen zeigen, dass sich das SEO Spielfeld erweitern wird. Einen Teil bildet hier unter anderem Social SEO: Ab dem 10. Juli 2025 können professionelle Instagram-Konten von Suchmaschinen indexiert werden. Das bedeutet, dass Beiträge, Reels und Videos künftig auch über die klassische Google-Suche auffindbar sind – und damit potenziell deutlich mehr Reichweite erzielen können.
Die Neuerung kommt nicht zufällig: Seit dem 27. Mai 2025 nutzt Meta öffentlich zugängliche Inhalte zum Training eigener KI-Modelle. Damit diese Inhalte technisch verwertbar sind, müssen sie auch indexierbar sein – was die neue Einstellung nun ermöglicht. Kritiker*innen warnen davor, dass es primär nicht darum geht, mehr Sichtbarkeit zu ermöglichen, sondern die Daten für das Training von KI Modellen zugänglich zu machen.
Auch bei TikTok tut sich einiges: Die interne Suche zeigt nicht mehr nur Videos, sondern liefert teilweise KI-generierte Zusammenfassungen und Empfehlungen, ähnlich wie Google AI Overviews. Besonders für Gen Z ist TikTok zur Rechercheplattform geworden – egal ob für Produkte, Tutorials oder Rezepte.
💡 Unser Tipp: Wer seine Inhalte nicht nur auf Google sichtbar machen möchte, sollte auch in Social Media gezielt auf suchoptimierte Inhalte setzen. Ein Artikel von Ahrefs liefert Euch dazu nützliche Einstiegstipps für TikTok-SEO. Schaut doch gleich mal rein!
Nützliche Tool-Tipps
- ChatGPT search query extractor: Mit diesem kleinen Tool (vorab als Lesezeichen abspeichern!) seht ihr, welche Suchanfragen ChatGPT bei einer Websuche im Hintergrund auslöst. Super hilfreich für Keyword-Recherche oder Prompt-Analysen.
- Eine neue Version des Screaming Frog ist da: unter anderem mit diesen Features:
- Semantic Similarity Analysis: Erkennung von Seiten mit inhaltlicher Nähe zur Analyse potenzieller Duplicate-Inhalte
- Visualisierung semantischer Cluster: Themen und Seitenbeziehungen auf einen Blick erfassen
- Keyword-basierte URL-Suche: Gecrawlte Seiten gezielt nach Begriffen durchsuchen
- Export von Reports: Mehrere Detail-Reports gleichzeitig exportieren
- Mehr Informationen zu den neuen Features findet Ihr im Blogpost von Screaming Frog.