Web Analytics News Q2/2025: Third-Party Cookies bleiben, Enhanced Conversions wackeln

Kaum zu glauben, aber Chrome macht’s wahr: Third-Party Cookies bleiben uns (für immer) erhalten. Außerdem pusht Google gerade Enhanced Conversions für GA4. Wir erklären euch, warum das (noch) keine gute Idee ist. Und falls ihr tiefer in GA4 Explorations eintauchen wollt: Unser letztes Webinar gibt’s jetzt on demand.

Lang leben Third-Party Cookies in Chrome

Google hat den angekündigten Phase-Out von Third-Party Cookies in Chrome erneut auf Eis gelegt – diesmal womöglich endgültig. Auch der kürzlich spekulierte “one-time global prompt” ist damit abgesagt: Statt einer globalen Aufforderung zum Opt-in oder Opt-Out von Third-Party Cookies bleibt jetzt alles beim Alten.

Keine echte Überraschung. Die Privacy Sandbox dümpelt schon länger vor sich hin und ein echter Ersatz für Cookie-basiertes Retargeting ist nach wie vor nicht in Sicht. Damit bleibt alles beim Alten und GA4, Conversion-Tracking & Co. funktionieren sowieso weiterhin ganz normal – die basieren nämlich auf First-Party-Cookies.

Enhanced Conversions in GA4: (noch) keine gute Idee

Vielleicht habt ihr von euren Google Ansprechpartner*innen in jüngster Zeit die Empfehlung bekommen, in GA4 Enhanced Conversions zu aktivieren. So ging es zumindest einigen unserer Kund*innen. Konkret meint Google damit die Aktivierung des folgenden Features in den Einstellungen:

Ihr findet die Funktion unter Verwaltung > Datenerhebung und -änderung > Datenerhebung:

Was Google nicht dazu sagt und vielleicht gar nicht weiß: wenn ihr ein server-seitiges Tracking habt, führt die Aktivierung zu “kaputten” User IDs und in der Folge zu Attributionsproblemen: ganz konkret steigt der Direct Traffic/Umsatz. Damit sollten alle, die serverseitig tracken, lieber die Finger von dieser Funktion lassen.

Nachdem der wichtigste Punkt genannt ist, folgt noch eine ausführlichere Erläuterung und Einordnung des Themas: “Ist die Funktion aktiv, können Sie mit Einwilligung des Nutzers erhobene Daten in gehashter Form und auf datenschutzfreundliche Weise an Google Analytics senden”. Was in der Theorie gut klingt, ist in der Praxis eine absolute Blackbox. Es wird nur ein Haken zur automatischen Erkennung von E-Mailadressen in GA4 gesetzt, aber keine E-Mail Adresse manuell im Google Tag Manager übergeben (diese Möglichkeit gibt es aktuell gar nicht) – so wie es bei der korrekten Implementierung von Enhanced Conversions für Google Ads übrigens der Fall ist.

Zwei gute Gründe gegen die Aktivierung der “Erhebung der von Nutzern bereitgestellten Daten” aka Enhanced Conversions in GA4 auch bei client-seitigem Tracking:

  1. Blackbox: Es ist unklar, ob die korrekte E-Mail Adresse an Google Analytics gesendet wird.
  2. Datenschutz: Auch wenn Google das Feature als “datenschutzfreundlich” deklariert, ist es genau das Gegenteil: es werden sensible personenbezogene Daten an Google geschickt. Das sollte in jedem Fall eine bewusste Entscheidung sein und vorab mit den eigenen Datenschützer*innen abgeklärt werden.      

Google Tag Gateway: Server-side Tagging light im Google Kosmos

Google und Cloudflare haben mit dem Google Tag Gateway eine neue Lösung gelauncht, um Trackingverluste durch Adblocker und Browser-Tracking Preventions zu minimieren: Das Gateway leitet Tracking-Daten nicht mehr direkt an Google weiter, sondern über eure eigene Domain, z. B. mywebsite.de/metrics – per Reverse Proxy via Cloudflare.

Der Clou: Es ist im Grunde ein Server-Side Tagging light für eure Google Dienste, also Google Analytics und Google Ads. Für Meta & Co. braucht ihr weiterhin andere Lösungen, zum Beispiel ein ganzheitliches server-side Tagging im GTM.

Für alle, die Cloudflare ohnehin nutzen, ist das kostenlose Feature eine durchaus praktikable Option. Ihr findet bei Google alle Infos zum Setup. Für alle anderen und insbesondere im Hinblick auf eine ganzheitliche Lösung ist der Server GTM die bessere Wahl. Mehr zum Thema findet ihr auf unserer Webseite serverside.de 🙂 

How to: AI Overview Klicks in GA4 tracken

Googles AI Mode ist in aller Munde und eine spannende Frage lässt sich schon jetzt in GA4 beantworten: Wie viele Nutzer*innen kommen über Verlinkungen in AI Overviews auf eure Webseite? Zugegeben, das Tracking muss vorab im GTM eingerichtet werden, aber das ist in wenigen Schritten erledigt! Bei Webreload findet sich eine ausführliche Erklärung und Anleitung, die wir euch hier zusammenfassen.

  1. Erstellt zunächst eine Variable vom Typ Benutzerdefiniertes JavaScript im GTM mit folgendem Code: 

function() {
var nav = performance.getEntriesByType(„navigation“)[0];
if (!nav) return;
var hash = new URL(nav.name).hash;
var match = hash.match(/:~:text=([^&]*)/);
return match ? decodeURIComponent(match[1]) : undefined;
}

  1. Das könnte dann so aussehen:

  1. Erstellt einen neuen Parameter in eurem Google Tag, um das Textfragment aus den AI-Overview Links mit an GA4 zu senden:

  1. Erstellt zuletzt eine benutzerdefinierte Dimension in GA4 für das Textfragment und veröffentlicht euer Tracking im GTM
  2. Nun könnt ihr nach kurzer Zeit die Ergebnisse in einer explorativen Datenanalyse sehen und bekommt einen Eindruck für welchen Content Google eure Website bereits in den AI Overviews ausspielt:

Verpasst? Kein Problem: GA4-Explorations jetzt on demand anschauen

Unser letztes Webinar drehte sich ganz um das Thema Explorations in GA4 – und wie ihr damit endlich tiefere Einblicke in eure Daten bekommt.
Mein Kollege Stefan Elbinger, Senior Specialist Web Analytics & IT, und ich zeigen euch Schritt für Schritt, wie ihr individuelle Funnels baut, Nutzerpfade analysiert und das volle Potenzial der GA4-Explorations ausschöpft.

Das Beste: Ihr könnt euch die Aufzeichnung jederzeit ansehen – einfach anmelden und GA4 Wissen auffrischen. 👇

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