Revival oder Rückgang – Wie werden Black Friday & Co. in 2022?

Das erfolgreichste Quartal im Online Marketing und vor allem in der Affiliate-Szene hat begonnen. Ob Black Friday, Cyber Monday oder natürlich Weihnachten – mit den prominentesten Shopping-Tagen des Jahres steigt die Spannung: Wie wird es sich wohl in diesem Jahr darstellen? Wird es ein Revival der „Shopping-Feiertage“ vor 2020 geben oder wird sich die Tendenz des vergangenen Jahres fortsetzen? Unsere Einschätzung findet ihr hier.

In den letzten beiden Jahren stand die winterliche Shopping-Zeit nicht gerade unter dem besten Stern: Corona-Pandemie und Lieferengpässe in vielen Branchen dämpften die Erwartungen an die Performance und sorgten letztlich dafür, dass die teils exorbitanten Umsätze der Vorjahre nicht erreicht werden konnten. Über den leichten Umsatzrückgang im letzten Jahr berichteten wir in der Affiliate Marketing Auslese von November 2021 und zogen im Blogbeitrag Black Week 2021 bei Projecter ein Fazit.

Auch zu diesem Zeitpunkt wurde schon deutlich, dass die Prominenz der Peaks von einzelnen Tagen schwindet und größere Shopping-Zeiträume in dieser Jahreszeit in den Vordergrund rücken. Wie wird es sich wohl in diesem Jahr darstellen? Wird es ein Revival der besten Shopping-Zeiten in Q4 geben oder wird sich die Tendenz des vergangenen Jahres fortsetzen?

Während die Einflüsse auf den stationären Handel durch etwaige Corona-Richtlinien deutlich nachgelassen haben, beschäftigen uns heute andere Aspekte. Die gesamtwirtschaftliche Lage mit hoher Inflation, steigenden Energiekosten sowie der nach wie vor andauernde Krieg in der Ukraine werden verständlicherweise auch die vor uns liegenden Wintermonate überschatten. Betrachtet man etablierte Statistiken, wie das Konsumbarometer des HDE (Handelsverband Deutschland), macht sich ein eher mulmiges Gefühl über die verbleibenden Monate des Jahres 2022 breit. Das Konsumbarometer zeigt sich auf einem historischen Tiefpunkt und die Verbraucherstimmung befand sich mindestens bis Oktober im Sinkflug – erst jetzt ist die Tendenz wieder leicht steigend.

Das HDE-Konsumbarometer (Quelle: Handelsverband Deutschland)

Es ist somit davon auszugehen, dass die Konsument*innen ihre Kaufentscheidungen genau evaluieren und von Impulskäufen absehen – eine Entwicklung, der Agenturen entgegensteuern können.

Was ihr als Advertiser tun solltet?

Zunächst einmal sollte das vorhandene Budget sinnvoll und effizient verteilt werden. Heißt, lieber gezielt das Budget auf weniger Publisher splitten als nach dem Motto „viel hilft viel“ zu agieren und mehr auf die Quantität der Platzierungen als auf die Qualität zu achten. Von Vorteil ist natürlich auch, den Verbraucher*innen ein sehr attraktives Angebot zu unterbreiten, vor allem in Hinsicht auf die Aktivitäten der Konkurrenz. An dieser Stelle sollte auch die Dauer der Aktion überdacht werden. Gerade in den letzten Jahren zeichnete sich ab, dass die User schon vor dem Black Friday und danach aktiv sind. Daher steht zunehmend ein längerer Zeitraum, wie die gesamte Black Week oder Cyber Week, im Vordergrund.

Um die Arbeit für Publisher am Anfang der Customer Journey zu erleichtern und gleichzeitig Endkund*innen-Rabatte zu ermöglichen, bieten sich hier Möglichkeiten wie die Gutscheinattribution an. Als Advertiser kann man vorab Provisionen und Rabatte risikoarm kalkulieren und ist z. B. für Content-Affiliates deutlich attraktiver in einer Phase, bei der man vor allem am Anfang der Customer Journey ansetzen muss, um wertvolle Käufer*innen zu generieren.

Derzeit ist nicht davon auszugehen, dass das Umsatzvolumen des Black Friday 2022 an die „Vor-Corona-Jahre“ herankommen wird. Letztendlich muss man zugeben: Keiner kann mit einer Glaskugel die Zukunft vorhersagen – es bleibt demnach spannend, wie sich die aktuelle Lage tatsächlich in der wirtschaftlichen Performance der Affiliate-Programme widerspiegeln wird.

Übrigens: Gab es nicht noch einen Markenstreit um den Namen des Black Fridays? Stimmt, jedoch hat das Kammergericht nun die Rechtmäßigkeit der Löschung der Marke „Black Friday“ bestätigt. Meine Kollegin Franzi hat das gesamte Geschehen für euch zum Nachlesen in einem Blogbeitrag zusammengefasst.

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