KI Video Kills the Television Stars | Projecter Weekly #25 2025

Während wir mittlerweile schon die 25. Ausgabe von Projecter Weekly feiern (gerade eben war doch noch Dezember, oder?!), nimmt das Thema KI auch im Hinblick auf Videos an Fahrt auf. WhatsApp plant die Einführung von Werbung und wir haben wieder mal ein Webinar für euch, vollgepackt mit Google Ads Know-how – das nächste Q4 ist schneller da als ihr denkt.

Diese Woche erfahrt ihr außerdem …

     🎧  von  „Audio Overviews“, ein von Google getestetes Feature,

    📸  warum Social SEO gerade für euer Insta-Profil wichtig wird

    👄  welcher Internet Slang aktuell viral geht.

Entwicklungen & Trends

KI Video Kills the Television Stars

Googles neustes Videomodell Veo 3 macht gerade Furore (noch nicht in Deutschland verfügbar). Laut einem Bericht von OMR Daily lief wohl gerade der erste komplett KI-generierte TV-Spot während einer Live-Sendung im nationalen TV der USA. Auftraggeber ist die Wettplattform Kalshi und das ganze ist … nun ja „unhinged“. Die herkömmlichen Produktionskosten wären angesichts der vielen verschiedenen Szenen sehr hoch ausgefallen, so hat der Clip wohl nur 2000 Dollar und 72 Stunden Produktionszeit gekostet. Mehr Details in diesem Artikel.

Und wo wir gerade bei Unterhaltung sind: Offenbar eröffnet sich gerade ein ganz neues Social Media Sub-Genre mit Point-of-View Videos zu historischen (oder biblischen) Ereignissen, powered by Videogeneratoren wie Veo3. Wir sind uns noch nicht sicher, was genau wir davon halten sollen, aber es gibt auf jeden Fall schon die ersten YouTube-Tutorials, wie man solche Videos erstellt.

KI-generierte Videos auf Social Media werden immer realistischer und können ziemlich einfach selbst erstellt werden (Quelle: YouTube).

Neben der Unterhaltung ist der Schritt zu Fake-Videos offensichtlich und beim aktuellen Entwicklungstempo das menschliche Auge wohl in sehr naher Zukunft überfordert davon, Original und Fälschung zu unterscheiden. Das mag bei POV-Jesus-Videos noch offensichtlich sein, bei authentisch wirkenden Nachrichtensprecher*innen, die Fake-News vortragen, einfach nur brandgefährlich.

Disney und NBCUniversal verklagen Midjourney

Passend zum Thema KI-Videos und deren Problematik haben Disney und NBCUniversal letzte Woche eine Klage gegen Midjourney eingereicht, in der sie dem Unternehmen vorwerfen, urheberrechtlich geschützte Inhalte ohne Erlaubnis verwendet zu haben. Die Klage, die 110 Seiten umfasst, bezieht sich auf populäre, geschützte Charaktere wie Darth Vader, Elsa, Minions, Shrek, Spider-Man und Homer Simpson, die Midjourney für das Training seines Bildgenerators genutzt haben soll.

Disney und NBCUniversal fordern Schadensersatz, eine einstweilige Verfügung und eine Klärung, ob und in welchem Umfang urheberrechtlich geschützte Werke, z. B. aus Hollywood, in der KI-Entwicklung verwendet werden dürfen. Dieser Rechtsstreit könnte die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Nutzung generativer KI künftig maßgeblich beeinflussen.

„Showcase Products“: Digitale Avatare auf TikTok

Und auch hier wissen wir nicht ganz, wie wir das finden: Wie OMR Daily berichtete, stellte TikTok neue Tools vor, darunter KI-generierte Influencer-Videos, die mit der „TikTok Symphony“ aus Texten oder Bildern erstellt werden können. Mit dem Tool „Showcase Products“ lassen sich durch digitale Avatare Produkte präsentieren, ähnlich wie bei klassischen Influencer-Kooperationen.

Der Trend zur Automatisierung könnte in diesem Fall eine deutlich kostengünstigere Alternative zu menschlichen Influencer*innen darstellen – was die Glaubwürdigkeit angeht, haben wir aber noch so unsere Zweifel.

Mit „Showcase Products“ lassen sich auf TikTok zukünftig Produkte an Influencer*innen präsentieren – voll automatisiert (Quelle: TikTok).

Suchmaschinen

Rollout des Google AI Mode in den USA gestartet


Google hat in den USA den Rollout des „AI Mode“ gestartet, wie Search Engine Roundtable berichtet. Nutzer*innen dort werden durch ein auffälliges Pop-up dazu aufgefordert, den Modus auszuprobieren. Für Publisher und Website-Betreiber*innen könnte dies zu weiteren Traffic-Verlusten führen.

Zudem testet Google nun auch „Audio Overviews“, die akustische Version der KI-generierten Zusammenfassungen. Mehr Infos auf dem Google Blog.

Nach AI Overviews kommen nun auch Audio Overviews (Quelle: Google).

Social SEO: Instagram erlaubt Indexierung von Inhalten

Instagram öffnet einen Teil seiner Plattform für Google & Co.: Seit dem 10. Juli können öffentliche Fotos, Reels und Videos in Suchmaschinen auffindbar sein – sofern Nutzer*innen dieser Funktion aktiv zustimmen. Für Marken und Unternehmen ergibt das neue Potenziale, wirft aber auch strategische Fragen auf.

Die Neuerung kommt nicht zufällig: Seit dem 27. Mai 2025 nutzt Meta öffentlich zugängliche Inhalte zum Training eigener KI-Modelle. Damit diese Inhalte technisch verwertbar sind, müssen sie auch indexierbar sein – was die neue Einstellung nun ermöglicht. Damit verlagert sich der Social-Content noch stärker ins offene Web – mit unmittelbaren Auswirkungen auf Sichtbarkeit, Reichweite und Markenführung.

Was bedeutet das jetzt?

 „Instagram-Posts können künftig auch außerhalb der Plattform Reichweite erzielen. Plattformen wie Instagram und TikTok sind zukünftig außerdem nicht mehr nur Orte der Inspiration, sondern werden selbst zu relevanten Suchmaschinen. Content-Strategien sollten dementsprechend künftig kanalübergreifend gedacht werden – mit Formaten, die gleichermaßen in Apps performen und in Google-Suchergebnissen sichtbar sind. 

Mandy Einicke, Specialist Content & Konzepterin

Wer diese Sichtbarkeit gezielt nutzen will, sollte Instagram-Posts suchmaschinenoptimiert gestalten. Das gelingt etwa durch Captions, die relevante Fragen beantworten und relevante Keywords enthalten. Hashtags und externe Verlinkungen wirken sich ebenfalls positiv auf die Auffindbarkeit aus, so auch Alt-Texte – und die verbessern ganz nebenbei noch die Barrierefreiheit.

Für SEO-Expert*innen eröffnen sich damit neue Chancen, aber auch Herausforderungen bei Analyse, Kontrolle und Content-Strategie. Es bleibt zu beobachten, wie Google diese Inhalte bewertet.“

„Wir machen das schon immer so“ zählt nicht

Nicht nur die Suchmaschinen und Plattformen, sondern auch ihre Tools verändern sich permanent – was heute als Google Ads Best Practice gilt, kann morgen bereits veraltet sein. In unserem Webinar am Donnerstag, den 26. Juni, zeigen euch unsere Teammitglieder Alexander Bitterlich und Michèle Kästner, wie ihr euer Google Ads Setup regelmäßig hinterfragt und aktiv weiterentwickelt.

Unser Tipp: jetzt kostenfrei anmelden und mit Blick auf H2 2025 die optimale Performance eurer Kampagnen sicherstellen. 🤝

Social Ads

WhatsApp führt Werbung ein

Definitiv die große Ads-News dieser Woche: WhatsApp plant die Einführung von Werbung im  „Aktuelles“-Tab, der Updates von Kanälen und Freunden enthält. Der eigentliche Messenger-Bereich mit Privatnachrichten soll weiterhin werbefrei bleiben. CEO Will Cathcart sagt dazu im Interview mit Spiegel:

„Wenn man versucht, sich mit jemandem zu unterhalten, kann Werbung stören. Aber es ist etwas ganz anderes, wenn man in einem Kanalverzeichnis neue Kanäle sucht. Es liegt an uns und den Unternehmen, Werbung relevant zu machen. Ist eine Anzeige für dich inhaltlich relevant oder betrifft sie deine nähere Umgebung, kann sie wirklich interessant sein. Ich selbst entdecke über Storys auf Instagram ständig neue Produkte.“ 

Für das Targeting der geplanten Werbung wird WhatsApp z. B. Standortdaten nutzen, nur bei einer vorliegenden Verknüpfung des Kontos mit anderen Meta-Diensten (wie Instagram und Facebook) werden weitergehende Daten genutzt. Zusätzlich soll die Möglichkeit eingeführt werden, bezahlte Kanalabos anzubieten – sicherlich eine spannende Option für Content-Creator und Medien.

WhatsApp plant Werbung im  „Aktuelles“-Tab (Quelle: heise.de).

Social Media

Frist zum Verkauf von TikTok erneut verlängert

US-Präsident Trump hat die Frist zum Verkauf von TikTok in den USA um weitere 90 Tage verlängert, damit bereits zum dritten Mal. Laut Berichterstattung wolle er nicht, dass die Plattform offline geht. Hintergrund ist ein Gesetz, das ByteDance, dem chinesischen Mutterkonzern von TikTok, aufgrund von Vorwürfen des Datenmissbrauchs vorschreibt, sich von der US-Tochtergesellschaft zu trennen, um einem Verbot in den USA zu entgehen.

Lesetipp

Wenn ihr noch ein paar Minuten mehr übrig habt …

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Kommentare
Inline Feedbacks
View all comments