Es war einmal im Jahr 2008: Der SEA-Rückblick zum Projecter-Jubiläum

Es hat sich vielleicht schon herumgesprochen. 2019 feiern wir unser erstes Schnapszahl-Jubiläum. Elf Jahre besteht Projecter nun schon als Allround-Online-Marketing-Agentur. Ein guter Grund für uns, die Schnapsgläser aus dem Schrank zu holen, mit Smoothies zu füllen (das Trendgetränk 2008!) und in Erinnerungen zu schwelgen. Nach unserer SEO-Retrospektive folgt nun ein Blick in die Vergangenheit der SEA-Branche.
2008 gab es viele Momente, die uns im Gedächtnis geblieben sind: Barack Obama, damals noch Präsidentschaftskandidat, erntet Beifallsstürme am Brandenburger Tor, Sebastian Vettel wird mit 21 zum bisher jüngsten Grand-Prix-Sieger der Formel-1-Geschichte gekürt und die NASA jubelt über die ersten Mars-Fotos der Raumsonde Phoenix.Aber könnt ihr euch noch daran erinnern, was die SEA-Branche damals in Begeisterung versetzt hat? Nein? Dann schnallt euch an, wir nehmen euch mit auf eine kleine Zeitreise.

Als Google Ads noch Google AdWords hieß

Wenig überraschend: Schon damals war Google der ungeschlagene Platzhirsch auf dem Markt für Suchmaschinenwerbung. Googles größte Konkurrenten waren Yahoo und MSN. Aus Letzterem hat sich später Bing Ads entwickelt, das wiederum im April dieses Jahres in Microsoft Advertising umgetauft wurde. Auch Google hat seine Online-Werbeplattform umbenannt: 2008 hieß Google Ads noch Google AdWords und hatte ein komplett anderes Interface, das der Suchmaschinenriese erst vor drei Jahren grundlegend umgekrempelt hat.

AdWords 2008
So sah das AdWords Interface im Jahr 2008 aus (Quelle: Search Engine Land)

Seit den Anfangstagen unverändert geblieben ist dagegen die Philosophie des Unternehmens. Damals wie heute lautet Googles erster Leitsatz: „Der Nutzer steht an erster Stelle, alles Weitere folgt von selbst.“ Und so stand auch schon vor elf Jahren immer die Nutzererfahrung im Fokus, wenn Google seine Werbeplattform um neue Features und Funktionen erweitert hat.

Zurück in die Zukunft: AdWords-Neuerungen im Jahr 2008

Die wichtigsten Neuerungen und Weiterentwicklungen, die der Konzern aus Mountain View 2008 für AdWords vorgestellt hat, sind auch heute noch integraler Bestandteil der Online-Werbeplattform und wurden in den letzten elf Jahren gewaltig ausgebaut.
Nachfolgend findet ihr eine Auswahl der interessantesten Google AdWords-Neuerungen aus dem Jahr 2008 (ohne den geringsten Anspruch auf Vollständigkeit):

Verbesserter Qualitätsfaktor

2008 hat Google seinen Qualitätsfaktor, der einen entscheidenden Einfluss auf den Klickpreis und die Anzeigenposition hat, gleich mehrmals überarbeitet. So fließt seit März 2008 die Ladegeschwindigkeit der Landing Page in den Qualitätsfaktor ein. Der Grund dürfte klar sein: die User Experience. Nutzer möchten schnell ans Ziel kommen und sind von langen Ladezeiten genervt (zehn Jahre später ist dann auch die Ladegeschwindigkeit mobiler Webseiten relevant für den Quality Score).
Seit September 2008 erfolgt die Berechnung außerdem dynamisch: Google ermittelt den Qualitätsfaktor für jedes Keyword bei jeder Suchanfrage neu. Damit möchte der Suchmaschinenriese sicherstellen, dass der Nutzer nur die Anzeigen zu sehen bekommt, die für seine Suchanfrage relevant sind.

Google AdWords
2008 waren Google-Anzeigen noch weitaus weniger auffällig (Quelle: Search Engine Land)

Demografisches Targeting

Inzwischen bietet Google Ads allerlei Funktionen, die es dem Werbetreibenden erleichtern, den Nutzer im richtigen Moment mit der richtigen Anzeige anzusprechen. Eine der Möglichkeiten ist zum Beispiel die Ausrichtung der Anzeigen auf ausgewählte Zielgruppen.
2008 steckte das Ganze noch in den Kinderschuhen. Google hatte zu diesem Zeitpunkt gerade einmal damit begonnen, die Zielgruppenausrichtung auf demografischer Ebene auszurollen. Sie erlaubte Gebotsanpassungen und den Ausschluss bestimmter Nutzer auf Basis ihres Geschlechts oder Alters. Allerdings gab es diese Option damals nur für das Displaynetzwerk, das damals noch Google Content Network hieß. Erst seit 2016 gibt es die demografische Ausrichtung auch für Suchkampagnen.

Keyword Tool

Im ersten Moment klingt es ganz einfach: Um Werbeanzeigen in der Google-Suche schalten zu können, müssen Unternehmen nur ein paar Keywords einbuchen, die ihre Produkte und Services am besten beschreiben. Aber entsprechen die eingebuchten Keywords tatsächlich auch den Suchbegriffen, die die Nutzer bei Google eingeben, wenn sie nach diesen Produkten und Services suchen?
Anfangs war das Auffinden relevanter Keywords ein ziemliches Ratespiel für Werbetreibende. Bis Google im November 2008 seinen Keyword-Planer vorstellte. Heute ist das Tool zum Standardwerkzeug für die Keyword-Recherche avanciert, das dazu auch noch Auskunft über das monatliche Suchvolumen, den Wettbewerb und die Höhe des Gebots für eine obere Anzeigenposition gibt.

Conversion Optimizer

Direkt zu Beginn des Jahres 2008 hat Google außerdem sein Conversion-Optimierungstool aus dem Beta-Käfig entlassen und allen AdWords-Nutzern zur Verfügung gestellt. Das Tool war so etwas wie die Vorstufe der heutigen Smart-Bidding-Optionen, die wir kürzlich nochmal für euch zusammengefasst haben. Es sollte dem Werbetreibenden helfen, die höchstmögliche Anzahl an Conversions zu generieren. Er musste dafür nur einen Ziel-CPA festlegen und Google regulierte die Gebote für die eingebuchten Keywords dann automatisch entsprechend der Zielvorgabe.

Google weiterhin die Nummer eins

Jeder, der mit Google Ads arbeitet, weiß, dass damit das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht war. Der Konzern hat seine Werbeplattform kontinuierlich erweitert und verbessert. Wer heute Werbung im Internet schalten will, kommt daran nicht mehr vorbei. Google Ads ist nach wie vor die unangefochtene Nummer eins im Bereich der Suchmaschinenwerbung – selbst wenn Konkurrent Microsoft seinen Marktanteil in den letzten Jahren erfolgreich ausbauen konnte.
Wer nun noch tiefer in die Vergangenheit eintauchen möchte, findet auf screamingfrog.co.uk eine detaillierte Timeline, die alle Meilensteine der Google AdWords-Geschichte chronologisch bis zum Zeitpunkt der Umbenennung in Google Ads aufführt.

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