Web Analytics News Q3 2023: Komplex, komplexer, Google Analytics 4

Komplex, komplexer, GA4: Warum die Analyse von Traffic-Quellen in GA4 eine echte Herausforderung ist und ihr jetzt verstärkt über serverseitiges Tracking nachdenken solltet, lest ihr in unseren Web Analytics News vom dritten Quartal 2023.

Google News

Das neue Google Tag ist da, inklusive Settings-Variablen

Google hatte die Einführung vorab in allen Google-Tag-Manager-Containern angekündigt:

Die wichtigsten Infos standen bereits in der Ankündigung:

  1. Es wird künftig kein GA4 Configuration Tag mehr geben. Dieses wird durch das neue Google Tag ersetzt.
  2. Es gibt zwei neue Settings-Variablen.
  3. Es gibt keinen Handlungsbedarf, Google migriert das bestehende Set-up automatisch.

Die gute Nachricht: ihr müsst erst mal nichts weiter tun. Ergänzend lässt sich anfügen, dass die Meldung nur dann für euch relevant ist, wenn ihr euer Tracking selbst im Google Tag Manager verwaltet. Es handelt sich nämlich um ein Tag Manager Update – kein GA4 Update.

Nachdem das gesagt ist, schauen wir etwas genauer auf die Änderungen: Anstelle eines GA4 Configuration Tag, gibt es jetzt das Google Tag. Die Konfiguration bleibt dabei gleich, allein das „Wie“ bzw Interface ändert sich:

Spannender wird es bei den beiden neuen Settings-Variablen und Möglichkeiten, die sie mit sich bringen:

  1. Google Tag: Configuration Settings. Ermöglicht, allgemeine Einstellungen für verschiedene Google Tags (falls vorhanden) zu teilen, z. B. „page_location“ oder „allow_google_signals“. Mehr Infos und eine Liste aller unterstützten Parameter findet ihr hier.
  2. Google Tag: Event Settings. Ermöglicht, Event-bezogene Parameter, z.B. „items“ oder „currency“, für alle Events zu teilen, in denen die Variable eingebunden ist. Mehr Infos und eine Liste aller unterstützten Parameter findet ihr hier.

Auch für uns müssen künftige Use Cases erst zeigen, welches Potenzial in den neuen Variablen steckt. Aber insbesondere bei den Event Settings ist schon absehbar, dass sie die Arbeit im Google Tag Manager verschlanken werden.

Google Analytics 4

Scope von Dimensionen für Traffic-Quellen

Weil es bei der Übersetzung von Scope in diesem Kontext Uneinigkeit gibt und andere Begriffe an der Stelle in die Irre führen könnten, bleiben wir einfach bei Scope. Eine ganz grundlegende Frage im Bereich Webanalyse lautet: Woher kommt mein Traffic? In Universal Analytics war die Frage schnell beantwortet und zwar im Bericht „Akquisition“, „Alle Zugriffe“ und „Channels“. In GA4 gibt es verschiedene Berichte, die zur Beantwortung der Frage zur Auswahl stehen. Und die Antwort auf die Frage, welcher Bericht nun der Richtige ist, lautet wie so oft: It depends!

  1. Akquisition > Neu generierte Zugriffe. Zeigt euch für jede Sitzung die letzte Traffic-Quelle vor Sitzungsstart. Tricky wird es hier, wenn es innerhalb einer Sitzung mehrere Touchpoints eines/einer Nutzers/Nutzerin gab.
  2. Akquisition > Bericht zur Nutzergewinnung. Zeigt euch für alle Nutzer*innen die allererste Quelle, über die ein/eine Nutzer*in auf eure Website gelangt ist (so lange der/die Nutzer*in wiedererkannt wird).
  3. Werbung > Alle Channels. Zeigt euch für jede Conversion anteilig alle Quellen (alle Touchpoints), die gemäß datengetriebenem Modell an der Conversion beteiligt waren.

In jedem dieser Berichte, findet sich ein anderer Scope und in diesem Sinne steht hinter jedem dieser Berichte auch ein anderes Attributionsmodell. Vermutlich ist das aktuell die größte Herausforderung, vor der ihr steht, wenn ihr eure GA4-Daten verstehen wollt.

Ihr möchtet die Unterschiede gerne mal anhand eurer eigenen GA4-Daten mit Expert*innen besprechen? Wir helfen gerne mit individuellen Beratungsstunden oder einem GA4-Workshop. 😉

GA4-Statistiken – oder gut versteckte Custom Alerts

Auch wenn in vielen Universal Analytics Properties noch Daten bis weit nach dem 1. Juli eingelaufen sind, ist so langsam tatsächlich Schluss mit der Datenverarbeitung in UA. Wer also bisher in Universal auf Custom Alerts gesetzt hat, um sich über Änderungen in den Daten automatisch benachrichtigen zu lassen, sollte diese nun in GA4 erstellen.

Google hat das Feature in GA4 so gut versteckt, dass man denken könnte, es gibt die Custom Alerts dort gar nicht. Ihr findet sie allerdings in den Berichten unter „Bericht-Snapshot“ und müsst dort in den Statistiken auf „Erstellen“ klicken Ausführliche Infos zur Erstellung der Alerts lest ihr im Blogartikel meines Kollegen Stefan Elbinger.

Auf unserem Blog zeigen wir euch, wie ihr Custom Alerts in Google Analytics 4 erstellen könnt.

Tracking Updates

Das perfekte Tracking-Setup für E-Commerce: Webinar on demand abrufbar

Serverseitiges Tagging, Enhanced Conversions, Event Match Quality … Es gibt viele trackingspezifische Aspekte, die beachtet werden müssen, um heute im E-Commerce und Digitalen Marketing erfolgreich zu sein. In einem 30-minütigen, praxisorientierten Webinar haben meine Kollegen Johannes Rauner, Head of Partner Management, SEO & Webanalyse bei Projecter, und Halfdan Timm, Partner bei Obsidian Digital, den Teilnehmer*innen im September Fokusthemen rund um das Thema Tracking erklärt und erläutert, welches Set-up als Online Shop in der aktuellen, durchaus stürmischen Zeit sinnvoll erscheint. Die Aufzeichnung des Webinars ist weiterhin on demand abrufbar – meldet euch einfach hier an!

Diesen Donnerstag findet außerdem schon unser nächstes Webinar, diesmal aus dem Bereich Affiliate Marketing, statt: In dem Termin am 26. Oktober 2023 um 14 Uhr spricht unser Kollege Marius Hasselkus zum Thema „Affiliate Marketing auf CPO-Basis? ‚Sag mal, geht’s noch!?‘“.

Mehr Infos und die Möglichkeit zur Anmeldung findet ihr hier.

Warum es jetzt Zeit ist, das serverseitige Set-up zu planen

Die Zukunft der Web Analyse trackt serverseitig. Diesen Satz habt ihr bestimmt schonmal gelesen. Während es schon länger gute Gründe für ein serverseitiges Tracking gibt, wird die Thematik mit Ende 2023 nochmal brisanter und das hat zwei Gründe:

  1. Meta hat das Ende des Standard Facebook Pixel für Q1 2024 angekündigt. Danach soll es nur noch das Tracking über die Facebook Conversion API geben.
  2. Google hat das Ende der Third-Party Cookies für 2024 angekündigt.

Was heißt das? 

Warum ihr das Set-up jetzt planen solltet

Time flies, wir alle wissen es. Gerade wenn ihr mehrere Tracking-Dienste in eurem Google Tag Manager habt – z. B. GA4, Google Ads, Meta oder Pinterest – ist es sinnvoll, für alle Dienste ein ganzheitliches serverseitiges Setup durchzuführen. Das wiederum kann ein Projekt von mehreren Wochen sein, und erfordert sowohl IT-Support auf eurer Seite als auch die Arbeit in der Webanalyse, also die Einrichtung des Tagging-Set-ups mit dem serverseitigen Google Tag Manager.

Vier gute Gründe, warum es sich lohnt

  1. Zukunftssicheres Tracking bei Meta & Co. 
  2. Schnellere Website dank Laden des GTM und eurer Tracking-Skripte vom Server
  3. Steigerung eurer Datenqualität dank Umgehung von Ad-Blockern und serverseitig gesetzten Cookies
  4. Hoheit über eure Daten: Datenschutzbehörden haben immer wieder formuliert, dass der Einsatz eines Proxy-Servers den datenschutzkonformen Einsatz von Google Analytics ermöglichen kann.

Ihr möchtet euch gerne zu den Vorteilen von serverseitigem Tracking beraten lassen? Oder wollt wissen, was da genau auf euch zukommt? Wir helfen euch gerne!

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