Affiliate Marketing für Dummies – Partnerprogramm Schritt für Schritt analysieren [Teil 1]

Ein wesentlicher Teil des Accountmanagements im Affiliatebereich ist die Partnerprogrammanalyse. Das Controlling sollte regelmäßig über das Jahr verteilt durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass es keine verlorenen Potentiale oder ausgelassene Chancen im Account gibt. Der Artikel startet eine Serie, in der die wichtigsten Tipps und Ideen, die hilfreich für die Beurteilung und Optimierung des Partnerprogramms sein können, zusammengetragen und erklärt werden.

Check der Rahmenbedingungen auf Basis einer Wettbewerberanalyse

Als Erstes sollten die Rahmenbedingungen eines Partnerprogramms analysiert werden, da sie die Basis für dessen Erfolg sind. Dafür sollten zunächst die wichtigsten Wettbewerber definiert werden. Sind die Konkurrenten einmal identifiziert, kann mit der Recherche und dem direkten Vergleich der Rahmenbedingungen begonnen werden.
Attraktive Bedingungen helfen, neue Partner zu akquirieren und damit die Umsätze zu steigern. Es ist nützlich, die grundlegenden Aspekte von thematisch ähnlichen Programmen zu vergleichen. Dabei erhält man einen Überblick, wie attraktiv die Bedingungen im eigenen Partnerprogramm im Vergleich zu den Wettbewerbern sind.
Folgende Aspekte des Partnerprogrammes sollten dabei berücksichtigt werden:

Markenbekanntheit

Es ist wichtig, den Bekanntheitsgrad der eigenen Marke in Relation zur Konkurrenz zu kennen, da dieser die gesamte Attraktivität des Partnerprogramms aus Sicht der Affiliates maßgeblich beeinflusst. Eine hohe Markenbekanntheit kann helfen, Vertrauen zu stärken und damit auch die Verkaufswahrscheinlichkeit zu steigern. Deswegen hilft sie Affiliates nicht nur über die Zusammenarbeit mit einem bestehenden Partnerprogramm zu entscheiden, sondern motiviert sie auch oft dazu, eine schnellere und auffälligere Einbindung der Werbemittel vorzunehmen.
Zur Einschätzung der Markenbekanntheit können zum Beispiel Online Tools wie der Google Keyword-Planer, der über die monatlichen Suchanfragen bestimmter Suchbegriffe informiert, oder Google Trends, das die Entwicklung der Suche nach Markenbegriffen darstellt, verwendet werden.

Ergebnisse des Keyword-Planers
Ergebnisse des Keyword-Planers
Ergebnisse des Google-Trends
Ergebnisse des Google-Trends

Provisionsmodell

Als Nächstes sollte das Vergütungsmodell unter die Lupe genommen werden. Die Fragen „Wie hoch ist die durchschnittliche Publisher-Provision?“ und „Wo liegt die eigene Provision im Vergleich dazu?“ müssen möglichst genau beantwortet werden. Die Provisionen der Konkurrenz können dann als Orientierung dienen. Insbesondere kleinere und weniger bekannte Brands, die versuchen, neue Partner zu gewinnen und dabei einer starken Konkurrenz gegenüberstehen, sollten das aktuelle Provisionsniveau der Branche in Erfahrung bringen und eigene Konditionen dementsprechend anpassen. In diesem Fall ist der Aufwand, den mögliche Partner betreiben müssen, um potentielle Kunden vom Produkt zu überzeugen, relativ groß – im Gegensatz zu dem der bekannten Marken.

Cookie-Laufzeit

Sobald der Besucher einer Website auf eine Werbefläche klickt, wird ihm ein Cookie zugewiesen. Dank dieses „digitalen Kekses“ kann der Nutzer identifiziert und der Publisher, der die Werbefläche eingebunden hat, demensprechend vergütet werden. Die Cookie-Laufzeit definiert den Zeitraum, während dessen der Cookie gültig bleibt. Dieser beträgt normalerweise 30 Tage. Da diese Kennzahl die Basis der Zusammenarbeit im Partnerprogramm regelt, kann sie auch zu den wichtigsten Entscheidungskriterien für Affiliates gehören. Daher muss ein Account Manager herausfinden, in welchem Bereich sich die eigene Cookie-Laufzeit im Vergleich zu denen der Konkurrenten bewegt, und diese entsprechend anpassen, damit sie nicht allzu weit auseinanderliegt.

Netzwerk

Bei der Auswahl eines Netzwerkes ist darauf zu achten, welche Netzwerke sich für die entsprechende Branche besonders eignen. Wenn die Mehrzahl der Top-Wettbewerber in einem bestimmten Netzwerk registriert ist und dort Partnerprogramme anbietet, heißt das, dass sich in diesem Markplatz auch die eigene Zielgruppe aufhält. Die bewusste Auswahl eines Netzwerkes ist ein sehr wichtiger Aspekt, da es potentiellen Affiliates die Arbeit erspart, sich in einem weiteren Netzwerk anzumelden. Jedoch ist es nicht notwendig, das eigene Partnerprogramm in sämtlichen in Frage kommenden Netzwerken zu eröffnen. Affiliates sind sehr oft in vielen Netzwerken parallel aktiv. Deswegen ist es möglich, die vielversprechendsten Kontakte in den ein bis zwei Netzwerken mit der größten Reichweite zu knüpfen. Die zwei größten Affiliate Netzwerke, Awin und Affilinet, haben kürzlich ihre Fusion angekündigt. Der Langzeitplan sieht vor, alle Affiliate Partnerprogramme, die derzeit über Affilinet laufen, zur neuen Awin Plattform zu übertragen.

Außendarstellung

Als Nächstes ist es sinnvoll, die Außendarstellung zu betrachten. Partnerprogramm-Übersichtsseiten in den Netzwerken und dem eigenen Shop sowie Einträge auf Affiliateprogramm-Suchmaschinen, wie zum Beispiel 100partnerprogramme.de, dienen als Visitenkarten für das eigene Partnerprogramm. Sie sollten deswegen die Informationen zur Verfügung stellen, die potentielle Publisher suchen, und müssen diese selbstverständlich aktuell halten. Hierbei lohnt es sich besonders, die Aspekte aufzulisten, in denen das Partnerprogramm stark ist, und die Vorteile für die Publisher herauszustellen. Dazu gehören zum Beispiel attraktive Provisionen, hohe Warenkörbe und Conversion Rates oder eine niedrige Stornoquote. Ebenfalls sollten dort die Richtlinien und Einschränkungen genannt werden. Definitiv nützlich sind zielgruppenspezifische Informationen, die jedoch selten von Merchants veröffentlicht werden. Je detaillierter jedoch die Informationen über die Kunden sind, desto gezielter können die Affiliate Kampagnen gesteuert werden und damit auch mehr Umsatz bringen. Angaben zu Altersgruppen, geografischer Ausrichtung oder Geschlecht sind wertvoll.

100partnerprogramme.de
Ein Eintrag auf 100partnerprogramme.de

Damit die Programmbeschreibungen schnell von Affiliates erfasst werden können, sollten diese kurz und knackig verfasst werden. Der Fokus sollte dabei eher auf Fakten und Zahlen liegen. Gleichzeitig müssen die Texte möglichst einfach und für jeden verständlich geschrieben sein. Um die Informationen und Texte ansprechend darzustellen, ist eine übersichtliche Auflistung mithilfe von Punkten oder auch Tabellen empfehlenswert. Im eigenen Shop bieten sich dabei weitaus mehr Möglichkeiten, die Programminfo umfangreich und grafisch attraktiv umzusetzen.

Partnerprogrammseite auf neckermann.de
Partnerprogrammseite auf neckermann.de

Fazit

Die regelmäßige Analyse der Partnerprogramme ist sehr entscheidend für das erfolgreiche Management eines Accounts. So wurden in diesem Artikel zwei Aspekte eines Audits vorgestellt: Die Untersuchung der Rahmenbedingungen mithilfe einer Analyse der Wettbewerber und die Pflege der Außendarstellung. Mit diesen ist es möglich, schnell einen Überblick über entsprechende Optimierungsmöglichkeiten und Ansätze für die weiteren Schritte zu erhalten. Wer sie im Blick behält, kann das optimale Ergebnis aus seinen Partnerprogrammen herausholen!

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Thomas
Thomas
vor 7 Jahren

Ein toller Beitrag!
Auch ich bin noch auf der Suche nach dem richtigen Partnerprogramm für mich.
Der Klassiker – das Amazon Partnernet hat für mich immer gut funktioniert aber ich werde die Tage auf jeden fall mal nach vergleichbaren Möglichkeiten suchen.
Vielen Dank für die Unterstützung

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Affiliate Marketing für Dummies – Partnerprogramm Schritt für Schritt analysieren [Teil 2] - Projecter GmbH
vor 6 Jahren

[…] etwas Zeit vergangen, seitdem wir unsere Serie zur Partnerprogramm-Analyse angefangen haben. Im ersten Teil der Serie haben wir uns u.a. mit dem Themen Wettbewerberanalyse und Außendarstellung beschäftigt. […]

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Affiliate Marketing für Dummies [Teil 3] – Partner-Potentiale analysieren - Projecter GmbH
vor 5 Jahren

[…] ersten Teil der Serie haben wir uns mit den Themen Rahmenbedingungen-Analyse und Außendarstellung […]