Affiliate trifft AI – Das habe ich von der OMR 2025 mitgenommen

Wie jedes Jahr war klar: Wer im Online Marketing arbeitet, kommt an diesem Event nicht vorbei. Ich durfte die OMR 2025 für das Projecter Affiliate Team gemeinsam mit unserem Geschäftsführer Steffen Jecke und meiner Kollegin Anna-Luise Friedrich, Social Media Konzepterin im Content & Creative Team, besuchen. Für mich persönlich war es eine lohnende Mischung aus fachlichem Input, persönlichem Austausch und einem guten Gefühl für die aktuellen Entwicklungen in der Branche – und darüber hinaus.

Zwischen Prognosen, Plattformen und KI

Inhaltlich hatte die OMR dieses Jahr einiges zu bieten. Besonders spannend fand ich die „Predictions 2025“ von Scott Galloway: OpenAI und Nvidia führen die Tech-Branche an, während die EU an Einfluss gewinnt und Meta weiterhin (fast) alle erreicht. Podcasts werden zum Medium Nummer eins – mit einer ausgabefreudigen und jungen Zielgruppe. Interessanter Gedanke: Investitionen in Rüstung könnten auch Innovationsmotor sein – wie einst bei Internet oder Mikroprozessoren.

Ein weiteres Highlight: Philipp Klöckner mit „Beyond the AI Hype“. Er stellte nicht nur das chinesische KI-Tool Deepseek vor, sondern zeigte auch, wie KI-Entwicklung aktuell Energie frisst, Entwickler*innen ersetzt und ethische Fragen aufwirft – zum Beispiel, wie 1:1-Kommunikation künftig reguliert werden kann, wenn jeder Mensch mit seinem eigenen Chatbot spricht. Spannend und gleichzeitig etwas unheimlich.

Philipp Klöckner mit seinem Vortrag „Beyond the AI Hype“ auf der OMR 2025

Affiliate Marketing auf der OMR?

Im OMR Programm war Affiliate Marketing eher am Rande vorhanden. Besonders spannend fand ich die Masterclass „Last Click: Fluch oder Segen?“, die einen kritischen Blick auf die Rolle der Attribution im Affiliate-Kanal geworfen hat. Dass das Last-Click-Modell noch immer das dominierende Attributionsmodell ist, wurde klar – inklusive seiner Schwächen.

In der anschließenden Panel-Diskussion mit CJ, Surfshark, Coupons.de und BEYONDinfluence gefiel mir besonders, dass auch kritische Perspektiven der Branche nicht ausgeklammert wurden – von der Rolle einzelner Publisher-Modelle bis hin zur Verantwortung von Agenturen und Netzwerken.

Die Affiliate Bubble live erleben

Gerade im Affiliate Marketing lebt vieles von Beziehungen. Vor allem die persönlichen Treffen mit Netzwerken und Publishern waren echte Highlights. Besonders gefallen haben mir die Side Events von Oliro (mit Hafenrundfahrt auf der MS Tonne) und Adcell (in der Elbkuppel des Hotel Hafen Hamburg). Hier wurde genetworkt, diskutiert und angestoßen – alles mit Blick aufs Wasser und in entspannter Atmosphäre.

Auch Politik hatte ihren Platz

Überrascht hat mich, wie auch gesellschaftspolitische Themen vertreten waren. Panels wie „Spannungsfeld Demokratie“ mit Vertreter:innen von Pro7, RTL, ARD und ZDF. oder „Fakt oder Fake?“ über die Rolle unabhängiger Medien zeigten, dass sich Marketing gerade heute nicht mehr von gesellschaftlichen Entwicklungen abkoppeln kann. Es wurde z. B. diskutiert, wie Medien mit der AfD umgehen sollten und welche Verantwortung Plattformen in Zeiten von Desinformation tragen.

OMR unter Volldampf – mit einem Hauch verbrannter Luft

Wirklich negativ aufgefallen ist mir der Auftritt von BAT Germany (Vuse, Glo, Lucky Strike). Die Marken präsentierten sich mit übergroßen Messeständen, TikTok-Tänzer:innen und gesunden Drinks – ein auffällig freundliches Image, das angesichts der Produktpalette irritierend wirkte. Dass zum Teil auch Zigarettenschachteln verteilt wurden, war für mich ein absolutes No-Go auf einer zukunftsorientierten Digitalmesse.

Kleine Dinge, die viel ausmachen

Dennoch war die OMR gut organisiert, auch abseits der Programmpunkte, und hat wohl so manches Feedback vom letzten Jahr genutzt: Kostenloses Wasser an vielen Getränkeständen, schnelle Wege zwischen den Hallen dank Skywalk und eine große Relax-Area mit Massagesesseln (Wall-E lässt grüßen). Dazu gab’s erfreulich viele vegane Optionen beim Essen. Vom Pfand-System bin ich aber noch nicht vollends überzeugt.

Mein ganz persönliches Highlight? Das kann man auch noch unter „Kleine Dinge, die viel ausmachen“ zählen: Karl Klammer war da. 📎

Karl Klammer – ihr kennt ihn doch auch noch, oder?
Danke, OMR 2025! ✌️
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