SEA Auslese April 2018

It’s time to say Goodbye! Bing verabschiedet sich nun auch von der rechten Anzeigenspalte und schickt diese in den Ruhestand. Doch auch bei Google gibt es bei der Darstellung der Suchergebnisse eine Anpassung, die Werbetreibende nicht unbedingt freuen wird.

Google AdWords

Anpassung bei der mobilen Darstellung

Was Anfang April als Test begann, scheint nun auch schon final ausgerollt zu werden: In der mobilen Ansicht der Suchergebnisse gibt es keine Möglichkeit mehr, auf die nächste Seite zu kommen. Vielmehr wurde dies durch den „Mehr Ergebnisse“ Button ersetzt, der, wie der Name es ja schon erahnen lässt, einfach mehr Suchergebnisse nachlädt.

Anpassung bei der mobilen SERP Darstellung mehr Ergebnisse auf Google
Neue Darstellung bei den mobilen Suchergebnissen (Quelle: seroundtable.com)

Eigentlich nicht weiter schlimm. Aber was passiert mit den Werbeanzeigen? Laut Google werden mit einem Klick auf „Mehr Ergebnisse“ zuerst weitere organische Ergebnisse geladen, bevor Anzeigen ausgestrahlt werden. Dies unterscheidet sich nun stark zum bisherigen Vorgehen. Denn mit einem Klick auf die zweite Seite wurden die Anzeigen VOR den organischen Ergebnissen geladen. Was das nun im Umkehrschluss für die CPC-Gebote und die Reichweite im mobilen Bereich bedeutet, ist noch offen. So ist z.B. denkbar, dass der Wettbewerb um die oberen Plätzen und somit auch die CPCs in hohem Maße steigen könnten.

Video Ads fernab von YouTube dank Outstream Video Ads

Ein neues Videoformat erblickt das Licht der Welt – die sogenannten Outstream Video Ads, die speziell für Mobilgeräte und Tablets konzipiert wurden. Seit kurzem können Videos nämlich nicht nur bei YouTube selbst, sondern auch bei Google Video Partnern ausgestrahlt werden. Zu diesen Partnern gehören sowohl qualitativ hochwertige Publisher-Webseiten als auch mobile Apps. Sobald eine Outstream Video Ad auf dem Bildschirm des Mobilgerätes erscheint, wird sie automatisch stumm abgespielt. Um den Sound anzuschalten, können Nutzer einfach auf die Outstream Video Ad klicken. Anstelle eines CPV-Modells wird die Werbeleistung auf Basis eines sichtbarem CPM-Modells (50 % des Anzeigenbereichs müssen mindestens zwei Sekunden ununterbrochen sichtbar sein) abgerechnet. Das neue Format ist nur im neuen Interface verfügbar.

Projecter auf dem SEAcamp in Jena

Am 26. April fand das mittlerweile sechste SEAcamp in Jena statt. Wie auch in den Vorjahren kamen wieder Experten aus der PPC-Welt zusammen, um sich über neue Themen, Ansätze und Learnings auszutauschen. Auch Christin und Rebecca aus dem SEA-Team waren mit in Jena vertreten. Rebecca stellte in ihrem Vortrag „Born to Perform. Mit YouTube mehr als nur Reichweite generieren“ Ansätze vor, mit Hilfe derer auch mit YouTube Performance-Ziele erreicht werde können. Das Recap sowie den Vortag von Rebecca kann hier nachgelesen bzw. heruntergeladen werden.

Showcase und Shopping Ads im Doppelpack

In den USA ist den Kollegen von The SEM Post ein Test unter die Augen gekommen, der es in sich hat. Auf mobilen Geräten wurden dabei nicht nur die normalen Shopping Ads in Karussellansicht, sondern auch zugleich die Showcase Ads im Schlepptau angezeigt:

Google Showcase und Shopping Ads im Doppelpack
Doppeltes Lottchen: Showcase und Shopping Ads im Doppelpack (Quelle: thesempost.com)

Direkt nach den beiden Shopping Ads wurden die organischen Ergebnisse angezeigt, auf eine Listung von Textanzeigen wurde komplett verzichtet. Somit dürften Werbetreibende, die nur auf Textanzeigen setzen, leer ausgegangen sein. Ob der Test zufriedenstellende Ergebnisse liefert und wann dieser ausgerollt wird, bleibt noch offen.

Optimierungsvorschläge bei Keywords mit geringem Suchvolumen

Was tun, wenn die eingebuchten Keywords kaum Suchvolumen erzielen? Die Kollegen von Search Engine Land widmen sich in ihrem Artikel genau dieser Frage und kommen zu dem Schluss, dass ein Umdenken und ein wenig kreatives Gespür notwendig sind. Als „broad match“ eingebuchte Keywords können schnell zur „Geldverbrennungsmaschine“ werden, weshalb wir von der Verwendung oftmals abraten. Doch im B2B-Sektor und vor allem bei Keywords mit niedrigem Suchvolumen können sie sich auch als wahre Erfolgsgaranten erweisen. Wichtig ist natürlich, die Suchanfragen auszuwerten und die Performance genau im Blick zu haben. Doch auch eine Kombination aus starken Display- und Video-Anzeigen in Kombination mit einer generischen RLSA-Kampagne ist eine gute Möglichkeit, um dem Fluch des geringen Suchvolumens zu entkommen. Ist das Produkt oder die Marke noch unbekannt, so kann mit Hilfe von Banner oder Video-Anzeigen Aufmerksamkeit generiert werden. Zwar wird das Suchvolumen nach dem eigentlichen Keyword-Set erst einmal nicht steigen, aber eine RLSA-Kampagne mit themennahen Begriffen oder Synonymen kann unterstützend zur Seite stehen. Verkauft ein Start-Up beispielsweise ein neuartiges Kissen für Rückenprobleme, so kann sich auch das Keyword „gesunde Matratze“ mehr als lohnen. Durch die Ausrichtung auf die Zielgruppe werden nur die bisherigen Besucher der Seite nochmals mit einer gezielten Anzeige abgeholt und an das neuartige Kissen erinnert. Somit können auch Keywords mit einem hohen Suchvolumen gezielt für unbekannte und Nischenprodukte eingesetzt werden. Falls die jeweiligen Anzeigenvariationen im Test auch noch keine validen Ergebnisse je Anzeigengruppe abliefern, so lohnt es sich diese mit Hilfe von Labels zu kombinieren und themennahe Anzeigen zu clustern. So kann sich auch schnell ableiten lassen, ob sich ein performanter Sieger küren lässt.

Die 10 wichtigsten Urteile zu Google AdWords und Bing Ads

Fremde Marken dürfen doch immer als Suchbegriff genutzt werden und im Anzeigentext kann doch alles rein was die CTR und CVR hebt! Stimmt’s oder stimmt’s nicht? Diesen und weiteren Punkten widmet sich der Artikel von den Onlinehändler News, die das ganze Thema aus der rechtlichen Perspektive betrachten. Was übrigens unternommen werden kann, wenn ein Wettbewerber auf die Marke des Werbetreibenden bietet, zeigt dieser Artikel.

Rehabilitations- und Suchtbehandlungseinrichtung bald wieder verfügbar

Nachdem die Schaltung von Anzeigen gekappt wurde, wird Google ab Juli 2018 wieder Anzeigen von Rehabilitations- und Suchtbehandlungseinrichtungen akzeptieren, aber nur nach einer strengen zwei-stufigen Zertifizierung. Die Zertifizierung erfolgt über den Monitoring- und Verifizierungsanbieter LegitScript. Kurz zusammengefasst: Die Reha- und Suchtbehandlungseinrichtungen müssen ähnliche Schritte wie Pharma-Werbetreibende durchgehen, um wieder Anzeigen schalten zu können.

Bing Ads

Bing Ads entfernt rechte Anzeigenspalte

Im Gegensatz zu AdWords, die bereits vor 2 Jahren der rechten Spalte den Rücken gekehrt haben, hielt Bing noch weiter an dieser fest. Doch nun ist es also auch bald bei Bing Ads soweit und wir müssen uns von der rechten Anzeigenspalte bei Desktop-Suchergebnissen verabschieden. Los geht’s zunächst in den USA, später auch international. Übrigens: Von dieser Anpassung ausgenommen sind die Shopping-Ergebnisse, diese werden auch weiterhin auf der rechten Seite dargestellt.

Neuerungen bei Bing Shopping

In Zukunft können bei den Shopping Ads anstelle eines Produktbildes bis zu 10 weitere Bilder angezeigt werden. Diese können in neuen Spalten mit der Bezeichnung additional_image_link hinterlegt werden.

Neuerungen bei Bing Shopping multiple Produktbilder
Multiple Produktbilder bei Bing Shopping (Quelle: searchengineland.com)

Damit diese überhaupt ausgestrahlt werden können, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt werden:

Neben den multiplen Produktbildern können Webseiten nun mit Hilfe des UET Tags verifiziert werden und neue Spalten finden Einzug in das Interface, mit deren Hilfe die Qualität des Produktfeeds ermittelt werden kann (übermittelte Produkte, anzeigebereite Produkte, Produkte mit Targeting, Prozentsatz der Produkte mit Targeting).

Bing Ads Editor ermöglicht kontoübergreifende Anzeigenerweiterungen

Schon seit Dezember letzten Jahres können bei Bing Ads Anzeigenerweiterungen auf Kontoebene hinzugefügt werden. Knappe sechs Monate nach dem Launch der Neuerung hält diese nun auch Einzug in den Bing Ads Editor. Kleiner Wermutstropfen: Aktuell steht diese Funktion nur für Callouts zur Verfügung.

Preiserweiterungen nun auch bei Bing Ads

Bleiben wir beim Thema Anzeigenerweiterung, genauer gesagt bei der Preiserweiterung. Bereits im Juni 2016 wurden diese bei AdWords feierlich eingeführt, nun werden sie auch bei Bing Ads gestartet. Los geht’s erst in den USA, die restlichen Märkte (außer China, Hong Kong und Taiwan) folgen zeitnah. Das Schöne an der Sache: Bestehende Preiserweiterungen aus AdWords können in die Bing Ads Accounts importiert werden.
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