Social Media Auslese September 2017

Auch der September hält einige Social Media News bereit. Facebook passt die Namen zweier Optionen in den Editoren an und sperrt kurzzeitig diverse Targeting-Optionen. Wenn ihr wissen wollt, welche Modifikation Twitter in die Beta gebracht hat, seid ihr hier richtig! #280characters

Facebook

Sperrung verschiedener Targeting-Möglichkeiten bei Facebook

Wie Mitte des Monats bekannt wurde, erfolgte eine Sperrung diverser Targeting-Kategorien bei Facebook, darunter Jobtitel, Unternehmen, Universität und Bildung. Dieser Schritt wurde nötig, nachdem sich Propublica an Facebook gewandt hatte, um anzuzeigen, dass diverser Missbrauch mit den Targeting-Kategorien verursacht wurde.
So konnten in den Kategorien antisemitische und neonazistische Optionen zur Bildung von Zielgruppen genutzt werden. Diese, so die Vermutung von Propublica, wurden vermutlich durch einen Algorithmus erstellt und nicht durch Mitarbeiter des Tech-Riesen in das Targeting-Register eingetragen.

Sperrung verschiedener Targeting-Möglichkeiten bei Facebook
Quelle: ProPublica

Bereits einige Tage später wurde bekannt, dass nach eingehendem Check der Kategorien etwa 5000 Targeting-Möglichkeiten wieder verfügbar gemacht wurden. Alle Kampagnen in denen die nun entfernten Begriffe genutzt wurden, wurden durch Facebook gestoppt und die betreffenden Werbetreibenden informiert. Diese müssen alle Targeting-Optionen entfernen, andernfalls können die gestoppten Kampagnen nicht reaktiviert werden. Facebook teilt außerdem mit, dass automatisierte Prozesse bei der Erkennung von interessanten Zielgruppenbegriffen in Zukunft stärker durch Mitarbeiter kontrolliert würden, um weiterem Missbrauch vorzubeugen und entgegenzuwirken.

Namensänderung in den Geboten für Anzeigen

Im September standen weitere Änderungen im Werbeanzeigenmanager bzw. Power Editor an. Allerdings handelt es sich lediglich um eine Änderung in der Benennung bestimmter Attribute. So wird aus dem bekannten “Automatisch – lass Facebook das Gebot festlegen, das dir dabei hilft, die meisten Klicks zum besten Preis zu erhalten”
zukünftig “Niedrige Kosten – erhalte die meisten Link-Klicks für dein Budget” und aus “Manuell – Gib ein Gebot ein, das darauf basiert, wie viel dir Link-Klicks wert sind” wird “Lege Maximalgebot fest”.
Wer weitere Informationen zu den Gebotsstrategien benötigt oder gern eine Übersicht dazu hätte sollte bei Thomas Hutter vorbeischauen.

Und noch mehr Missbrauch.

Zwischen Juni 2015 und Mai 2017 wurden für ca. 100.000 € mehr als 3000 Anzeigen eingekauft. Diese lassen sich laut Facebook nach Russland verorten und etwa 2200 dieser Anzeigen (mit einem Budget von ca. 50.000 €) siedelten sich dabei im politischen oder sozialen Terrain an. Darüber bilden sie unter Umständen einen vermutlich oft nicht gewünschten Einfluss auf die Meinungsbildung zu bestimmten Themen aus. Mehr zum Thema findet sich auch bei Digiday.

Sonstiges bei Facebook:

Instagram

Neue Werbemöglichkeiten für Instagram Stories

Für die Instagram Stories sind nun auch Canvas Ads verfügbar und machen die attraktive Vollbildwerbefunktion in diesem Medium möglich. Immerhin werden die Stories täglich von etwa 250 Millionen Menschen genutzt und sind damit eine nicht unwesentliche Werbemöglichkeit. Darüber hinaus ist es laut Thomas Hutter nun möglich, über Instagram aufgenommene Stories in den Power Editor zu laden und auf diesem Wege auch Funktionen wie Filter, Sticker oder Boomerang für Anzeigen zu nutzen.

Eine Reddit-Community auf dem Weg zum inoffiziellen Instagram Archiv

Auf Reddit ist eine Community entstanden, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, alle verfügbaren Instagram Posts zu archivieren, “ […] because nobody else was doing this “, so einer der Mitbegründer. Aktuell sind etwa 600TB Daten gesichert. Auch wenn Instagram dem Anliegen dieser Gruppe widerspricht, ergibt sich, so auch der Initiator der Gruppe, eine Relevanz zumindest aus geschichtswissenschaftlicher Perspektive. Da eine Zukunft ohne Instagram durchaus denkbar ist, blieben auf diese Weise zumindest die Zeitzeugnisse der Nutzer erhalten.

Sonstiges bei Instagram:

Twitter

Twitter testet die Erweiterung der Zeichenzahl

Twitter 280 Zeichen
#280characters

Ab sofort gestattet Twitter einer recht kleinen Gruppe Beta-Testern 280 anstatt der ursprünglichen 140 Zeichen pro Tweet zu verwenden. Begründet wird das Experiment damit, dass viele Nutzer davon frustriert sind, ihre Gedanken auf 140 Zeichen herunterbrechen zu müssen.
Zwar erreichen aktuell nur 9% der englischen Tweets das Zeichenlimit, dennoch erhofft sich Twitter einen Anstieg der Nutzer bzw. einen Anstieg der Frequenz, in welcher Nutzer twittern. Mehr zu diesem Thema und eine kleine Geschichte der Modifizierungen des Kurznachrichtendienstes findet ihr auf Wired.

Sonstige Social Media News

 
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