SEA News 10/2025: Das KI-Rennen geht weiter – Googles AI Mode ist da, OpenAIs „Atlas“ folgt
Bei Google stand der vergangene Monat mit dem Launch des KI Modus in Deutschland und einem brandneuen Markenbericht für YouTube ganz im Zeichen von KI. Währenddessen hat OpenAI seinen eigenen Browser „Atlas“ an den Start gebracht. Bis zum Ende Lesen lohnt sich dieses Mal außerdem ganz besonders, denn wir haben einen interessanten Lesetipp in Sachen Temu für euch dabei …
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Googles AI Mode ist da, OpenAIs „Atlas“ folgt
Diesen Monat war es endlich soweit: Google AI Mode wurde am 7. Oktober in 200 weiteren Ländern, darunter auch Deutschland, ausgerollt. Damit können Nutzer*innen mit nur einem Klick in ein Gespräch mit Gemini wechseln und müssen keine separate Lösung mehr aufrufen. Das Feature war kurz nach dem Launch für sämtliche Gerätetypen und Betriebssysteme verfügbar.

Anzeigen im KI-Modus werden wir in der EU vorerst noch nicht sehen, aber Google weitet die Anzeigenplatzierung in AI Overviews, dem KI-generierten Bereich innerhalb der Suchergebnisseite, bis Ende des Jahres auf weitere englischsprachige Länder aus. Für wann der Support weiterer Sprachen neben Englisch geplant ist, bleibt weiterhin unklar. In den USA testet Google nach wie vor die Anzeigenschaltung im KI-Modus.

OpenAI, Googles größte Konkurrenz im Bereich KI, hat fast zeitgleich seinen eigenen Browser „Atlas“ an den Start gebracht. Dieser soll bei laufender Benutzung wie das eigene erweiterte Gedächtnis fungieren, aus dem Browser- und Suchverlauf lernen und zum Beispiel ohne externe Tools oder Anweisungen alle gelesenen Artikel der letzten Woche zusammenfassen oder Fragen beantworten.
Außerdem hat OpenAI den Instant Checkout in ChatGPT vorgestellt, der es Nutzer*innen erlaubt, Produkte direkt im Chat zu entdecken und zu kaufen. Die Lösung basiert auf dem neuen Agentic Commerce Protocol (ACP), das gemeinsam mit Stripe entwickelt wurde. Umgesetzt werden kann Instant Checkout aktuell nur von Unternehmen in den USA.

Neue Darstellung für Suchanzeigen
Google gestaltet die Kennzeichnung von Suchanzeigen auf Suchergebnisseiten neu. Anstatt jede Anzeige einzeln zu markieren, werden Suchanzeigen unter der Bezeichnung „Gesponserte Ergebnisse“ zusammengefasst. Das Label bleibt beim Scrollen sichtbar und verschwindet erst, wenn Nutzer*innen die organischen Ergebnisse erreichen. Das Update wurde bereits weltweit ausgerollt, aber die alte Darstellungsweise ist noch nicht komplett verschwunden.

Es ist unklar, ob technisch weniger versierte Nutzer*innen mit dem neuen Design weiterhin sicher unterscheiden können, bei welchen Ergebnissen es sich um Anzeigen oder organische Ergebnisse handelt. Der Vorteil (für Nutzer*innen): Der Bereich „Gesponserte Ergebnisse“ lässt sich nun mit einem Klick auf einen Button am Ende des Anzeigenblocks ausblenden. Potenziell werden wir dadurch weniger Klicks über Suchanzeigen sehen.
Mehr Brand-Sicherheit
Google rollt immer mehr KI-Lösungen aus, dementsprechend wurden die Rufe nach mehr Kontrollmöglichkeiten wieder lauter. Mit den neuen Beta-Textrichtlinien kommt Google diesen Rufen nun nach und bietet Werbetreibenden höhere Markensicherheit.
Für Kampagnen sollen damit einhergehend Ausschlüsse und Einschränkungen festgelegt werden können: etwa Wörter und Ausdrücke, die Google nicht beim Erstellen von neuen Anzeigentiteln und -beschreibungen verwenden darf, z. B. „preiswert“ oder „billig“ für hochwertige Produkte. Über Einschränkungen können der KI Anweisungen gegeben werden, z. B. Hinweise zur Groß- und Kleinschreibung bei Markennamen.

KI-Report für YouTube
Google hat diesen Monat ausgewählten Werbetreibenden Zugriff auf einen neuen, KI-gestützten Bericht namens Brand Pulse Report gegeben. Dieser bietet Einblicke in die bezahlte und organische Präsenz der jeweiligen Marke auf YouTube.
Erstmalig nutzt Google damit für einen Report eine multimodale KI und kann so auswerten, in welchem Umfang eine Marke visuell mithilfe von Produkteinblendungen oder des Logos sowie auf der Tonspur oder in Beschreibungstexten von Videos erwähnt wird. Wir warten gespannt auf das erste Bildmaterial des Berichts.
Optimierung für Demand-Gen-Kampagnen
Eine neue Option für Demand Gen wurde entdeckt, mit der View-Through-Conversions in die Optimierung von Kampagnen einbezogen werden können. Aktuell handelt es sich dabei noch um eine Beta-Funktion, sodass sie möglicherweise nicht in allen Konten verfügbar ist.
Bislang konnten View-Through-Conversions nicht in die Optimierung einbezogen werden, da es sich um Conversions handelt, bei denen Nutzer*innen die Anzeige nur gesehen und nicht geklickt haben, bevor die Conversion stattfand. Mit der neuen Option können Google gerade am oberen Salesfunnel mehr Datenpunkte zur Verfügung gestellt werden.

Support für physische Abonnements
Google ermöglicht es Werbetreibenden in den USA, Shoppinganzeigen für Abonnements von physischen Gütern zu schalten. Konkret beworben werden können zum Start acht Kategorien, darunter Fertiggerichte, Kleidung & Accessoires und Tierbedarf.
Microsoft Ads
Keine Unterstützung mehr für Nonprofits
Microsoft stellt sein Förderprogramm für gemeinnützige Organisationen ein. Mit dem Programm konnten sich Nonprofits Werbebudget sichern, um Anzeigen über Microsoft Ads zu schalten. Die letzten Zuschüsse werden am 30. November vergeben. Werbetreibende haben dann noch 45 Tage Zeit, um die Zuschüsse zu verwenden. Wichtig ist es, aktive Kampagnen rechtzeitig zu pausieren, da Microsoft hinterlegte Kreditkarten am 1. Januar belasten kann.
Lesetipp
Temu: Lohnt sich der Einstieg für deutsche Händler*innen?
Deutsche Unternehmen haben es nicht ganz leicht, beim Wettbewerb auf Temu mitzuhalten: Ein Artikel von revoic zeigt, wie einfach der Verkauf auf der Plattform funktioniert, aber auch, welche Risiken im gnadenlosen Preiskampf lauern. Zwischen Reichweite und Margendruck wird klar: Wer Masse verkauft, kann profitieren – wer auf Markenaufbau und Qualität setzt, sollte zweimal hinschauen. Wenn euch das interessiert, lest hier gerne mal genauer nach.



