SEA Auslese Juni 2022

Im Google Merchant Center gibt es ein neues Attribut, Microsoft Ads ist mit einem neuen Marketplace gestartet und wir können aus erster Hand von einem Test zu Gebotsprognosen bei Amazon Ads berichten. Welche News und Entdeckungen wir sonst noch für euch gesammelt haben, lest ihr in unserer Juni-Auslese.

Update zu Standortoptionen für Performance Max

Zum Ende des Monats spendierte Google uns ein Mikroupdate bei den Standortoptionen für Performance Max. Wie bei den Einstellungsmöglichkeiten für Search, Display und Co. kann nun für die Standorte und auszuschließenden Standorte ausgewählt werden, ob nur die Präsenz von NutzerInnen oder Präsenz und Interesse einbezogen werden sollen.

Neues Attribut im Merchant Center

Für das Google Merchant Center ist nun das Attribut „Pausieren“ [pause] verfügbar. Mit dem Wert „ads“ werden die Anzeigen für die betroffenen Produkte für 14 Tage gestoppt. Das bedeutet, eine temporäre Pausierung von Anzeigen für spezifische Produkte muss nicht mehr über die Attribute „Nicht auf Lager“ oder „Verfügbarkeit“ umgesetzt werden. Für die Anpassung in Feeds gibt Google bis Ende des Jahres Zeit. Ab 2023 werden Produkte abgelehnt, bei denen das Attribut „Verfügbarkeit“ falsch eingesetzt wird.

Außerdem gab es ein Mikroupdate bei der Richtlinie für die nicht unterstützten Shopping-Inhalte. Ab diesem Monat muss für E-Bikes auf der Landingpage und entweder im Produkttitel oder in der Description die Geschwindigkeit des Modells angegeben werden.

Automatisierte Erkennung des Produktzustands

Für das Attribut „Zustand“ [condition], welches aktuell nur für gebrauchte und aufgearbeitete Produkte im Produktfeed verpflichtend anzugeben ist, bietet Google eine neue automatische Funktion. Seit diesem Monat gibt es im Merchant Center die Möglichkeit, die Information zum Produktzustand automatisch erkennen zu lassen. Ähnlich wie bei der automatischen Preisaktualisierung zieht sich Google die Informationen von der Landingpage der Produkte. Diese Option kann deaktiviert werden. Wenn Google falsche Attribute erkennt, besteht jedoch die Gefahr, dass die Produkte abgelehnt werden.

Nicht überspringbare Anzeigen

Dass Google auf YouTube testet, wie viel Werbung möglich ist, bevor auch der spannendste Content vorzeitig geschlossen wird, ist euch sicher bekannt. Uns sind in der mobilen Umgebung in diesem Monat gleich drei nicht überspringbare Anzeigen begegnet, die vor einem Video in Reihe geschaltet wurden. Die Aussicht auf ultraniedlichen Otter-Content hat uns dann doch zum Durchhalten bewogen …

(Quelle: KOTSUMET auf YouTube)

Querformatige Anzeigen bei YouTube Shorts

Diesen Monat auch gesichtet: Querformatige Anzeigen bei den YouTube Shorts. Aktuell gibt es keinen separaten Kampagnentypen für die Platzierung. Die Screenshots zeigen, dass es aktuell umso wichtiger wird, neben querformatigen Videos auch die hochformatige Version in Videokampagnen und Performance Max zu hinterlegen. Zusätzlich scheint die Ausspielung der Textassets noch nicht optimal zu funktionieren. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Platzierung in Zukunft bewährt.

(Quelle: YouTube)
(Quelle: YouTube)

Zugeständnisse wegen EU-Kartellrechtsuntersuchung

Die Konsequenzen der eigenen Marktmacht waren bei Google auch in diesem Monat ein wichtiges Thema. Seit 2021 stehen die Hürden für Werbetreibende, Displaykampagnen auf YouTube zu platzieren, im Fokus einer Kartellrechtsuntersuchung der EU-Kommission.

Unter anderem wurde bemängelt, dass die Nutzung des Google Ads Manager oder Display & Video 360 zum Schalten von Anzeigen eine notwendige Voraussetzung ist. Außerdem kritisiert der Bericht den limitierten Einblick für Werbetreibende in Nutzerdaten, die durch Googles Werbedienstleistungen erhoben wurden. Google hat nun reagiert und angeboten, den Zugang zu YouTube für konkurrierende Werbevermittlungsunternehmen zu öffnen.

Microsoft Ads

Neuer Marketplace und Buy Direct

Ohne große Vorankündigung geht Microsoft Ads in den USA mit einem neuen Marketplace an den Start. Aktuell sind dafür nur ausgewählte US-Unternehmen zugelassen. Dass die Plattform international ausgerollt werden soll, wurde noch nicht angekündigt. Der neue Marketplace enthält zum Beispiel eine neue „Buy Direct“-Option. Bei Klick auf eine Anzeige werden NutzerInnen nicht mehr auf die Webseite des werbenden Unternehmens weitergeleitet, sondern können das beworbene Produkt direkt kaufen. Die Zahlungsabwicklung findet bei Buy Direct über Bing statt.

Verifizierung von Werbekonten

Auch bei Microsoft werden wir in den kommenden Monaten mit Aufforderungen zur Verifizierung von Accounts rechnen müssen. Zukünftig sollen sich werbetreibende Unternehmen proaktiv selbst verifizieren können. In der ersten Phase läuft es wie bei Google ab: Werbekonten müssen nur nach Aufforderung bestätigt werden.

News für das Microsoft Audience Network

Das Erstellen und Bearbeiten von Zielgruppenanzeigen wurde vereinfacht, denn der Microsoft Advertising Editor unterstützt solche ab diesem Monat. Alle von der Suche gewohnten Möglichkeiten, wie das Anpassen von Kampagneneinstellungen, Geboten, Targeting und Anzeigen, sind verfügbar. Um die Reichweite von Multimedia Ads zu erweitern, wird das Anzeigenformat neuerdings weltweit auf Yahoo.com und in der Bildersuche von Bing ausgespielt.

Zusätzliche Erweiterungen

Der Import aus Google Ads unterstützt seit Juni die Übertragung von Bilderweiterungen. Fraglich ist, ob das Update eine Arbeitserleichterung darstellt, da sich das Set-Up der Bilderweiterungen auf beiden Werbeplattformen deutlich unterscheidet.

Ebenfalls im Juni wurde der Haftungsausschluss für Responsive Search Ads ausgerollt. Auswählbar ist das Pop-up-Layout oder das Layout für eine zusätzliche Zeile, bei dem der zweite Beschreibungstext der ausgespielten Anzeige durch den Haftungsausschluss ersetzt wird.

Haftungsausschluss im Pop-up-Layout
(Quelle: about.ads.microsoft.com)
Haftungsausschluss im Layout für eine zusätzliche Zeile
(Quelle: about.ads.microsoft.com)

Der Haftungsausschluss muss leider weiterhin gleich beim Set-up zur Kampagne hinzugefügt werden. Er kann im Nachhinein lediglich bearbeitet oder entfernt werden. Ob der Haftungsausschluss in Zukunft auch für dynamische Suchanzeigen angeboten wird, wurde nicht angekündigt.

Amazon Ads

Prime Days 2022

Das große Geheimnis ist gelüftet: Die Prime Days finden in diesem Jahr am 12. und 13. Juli statt! Für Werbetreibende bedeutet die Ankündigung, für genügend Werbebudget vor, während und nach dem Wochenende zu sorgen. Außerdem empfiehlt Amazon, Gebote um das 2- bis 3-fache zu erhöhen und für genügend Lagerbestand zu sorgen, um der stärksten Nachfragezeit auf der Plattform gerecht zu werden.

Für Werbetreibende, die im Zusammenhang mit der Ausspielung von Sponsored-Display-Kampagnen Bedenken zur eigenen Brand Safety haben, gibt es gute Neuigkeiten. Seit diesem Monat kann die Ausspielung auf spezifischen Webseiten und innerhalb bestimmter Apps mithilfe von Sponsored-Display-Sperrlisten verhindert werden. Wenn wir jetzt noch einen Bericht hätten, mit dem wir sehen könnten, wo genau Sponsored-Display-Kampagnen ausgespielt werden … 😉

Tests zu Gebotsprognosen

Mitte des Monats ist bei einem unserer Amazon-Kunden kurzzeitig eine neue Option für die Metrik „Vorgeschlagenes Gebot“ sichtbar gewesen. Über ein Dropdown-Menü bestand die Möglichkeit, sich ein Gebot für reguläre Verkaufstage und für besondere Events anzeigen zu lassen. Bei diesem Test hätten Gebotsvorschläge laut Info bis zu 90 Tage vor Beginn des Events abgefragt werden können. Die Option ist aktuell wieder aus den Konten verschwunden, aber wir hoffen natürlich, dass sie für den Prime Day 2023 zur Verfügung steht.

Display Ads mit der Amazon Demand-Side Platform

Einen Lesetipp haben wir für Werbetreibende gefunden, die mit der Anzeigenschaltung über die Amazon Demand-Side Platform (DSP) starten wollen. Über die DSP können Anzeigen geschaltet werden, die auf eine Zielseite außerhalb von Amazon führen. Onlinemarketing.de hat für NeueinsteigerInnen die vier wichtigsten Tipps für erfolgreiche Amazon-DSP-Anzeigen zusammengestellt.

Mehr News

Abrechnungsmodelle bei Apple Ads

Wer Apps für die iOS-Umgebung nicht über Google Ads bewerben möchte, kann die von Apple speziell für ihren App Store angebotenen Search Ads nutzen. Anfang Juni stellte die Werbeplattform die Abrechnungsmethode von CPM auf CPC um. Bei Apple Search Ads wird der CPC als Cost-Per-Tap (CPT) bezeichnet, funktioniert aber genauso wie der CPC.

Euer Timing für datenschutzzentriertes Tracking

Mit dem Aus von Third-Party-Cookies bei Chrome im kommenden Jahr steht uns die Cookie-freie Zukunft kurz bevor. Für Werbetreibende, die noch unschlüssig sind, mit welchen Maßnahmen und in welchem Zeitraum sie zu einem datenschutzzentrierten Tracking wechseln sollen, liefert Search Engine Land einen Zeit- und Aktionsplan für die Erarbeitung eines Trackings für Cookie-freie Datenerhebung.

Budget Alert via E-Mail

Zum Ende dieser Auslese noch eine Skriptempfehlung für Werbekonten mit engem Budget: Search Marketing Business Consultant und Blog-Autor Nils Rooijmans stellt ein neues Skript zur Verfügung, das ein vorgegebenes monatliches Budget mit den realen Kontoausgaben abgleicht (inkl. Performance Max!). Liegen die realen Ausgaben über dem geplanten Wert, wird ein E-Mail-Alert ausgelöst. Wer den Planwert im Skript etwas geringer ansetzt als denjenigen, der eigentlich zur Verfügung steht, verschafft sich zusätzlich etwas Zeit, um die Kampagnen auch nach Wochenenden oder Feiertagen entspannt herunterzufahren.

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