SEA Auslese März 2022

Wir läuten den Abschied von Google Universal Analytics ein und schauen auf die Highlights von Googles EMEA Product Kick Off 2022. Microsoft Ads erscheint plötzlich in einer verdächtig bekannten Farbe und legt ansonsten im März eine kleine Atempause von großen Neuerungen ein. In dieser Auslese lassen wir die Nachrichten des letzten Monats Revue passieren!

Bye, bye Google Universal Analytics

Nachdem Google in den vergangenen Monaten verstärkt auf Google Analytics 4 pochte, haben wir mit dem 1. Juli 2023 einen offiziellen Termin für das Ende von Google Universal Analytics erhalten. Ab diesem Datum werden keine neuen Daten mehr durch die alte Version verarbeitet. Es lohnt sich also bereits jetzt Google Analytics 4 aufzusetzen, um sich mit der Oberfläche vertraut zu machen und Daten zu sammeln, die dann bei der finalen Umstellung genutzt werden können. Wir haben euch dazu eine kurze Anleitung für die Umstellung auf Google Analytics 4 zusammengestellt. Die Daten im Universal Analytics-Konto stehen nach dem 1. Juli 2023 nur noch für etwa sechs Monate zur Verfügung (laut Google).

Um den Umstieg auf die neue Google Analytics-Version zu erleichtern, stellt Google ein Tool bereit, mit dem Zielvorhaben, Custom Events und Google Ads Links von einem Universal Analytics-Konto in ein verlinktes GA4-Konto portiert werden können.

Highlights aus dem EMEA Product Kick Off 2022

Mit bahnbrechenden Neuerungen konnte Googles EMEA Product Kick Off 2022 leider für die erste Jahreshälfte nicht aufwarten. Hier aber dennoch ein paar ausgewählte Highlights:

Attribution

Die Voraussetzungen für die datengetriebene Attribution werden bald niedriger. Bislang mussten für eine Umstellung auf das Attributionsmodell in den letzten 30 Tagen mindestens 300 Conversions und 3.000 Anzeigeninteraktionen für eine Conversion-Aktion eingelaufen sein, in Zukunft entfallen die Mindestanzahlen für Conversions und (voraussichtlich) Anzeigeninteraktionen. Ziel ist es, die datengetriebene Attribution als Standardmodell für alle Conversions bei Google Ads zu etablieren.

Im Betastatus befindet sich aktuell die datengetriebene Attribution für App Conversions. Voraussetzung, um sich für das Modell zu qualifizieren, ist das Tracken von In-App-Conversions mit Google Analytics für Firebase SDK oder GA4. Zusätzlich müssen das datengetriebene Attributionsmodell für die Optimierung von Suchkampagnen und smarte Gebotsstrategien bereits im Konto aktiviert sein. Der Zugang zur Beta ist über eine/n Google Ads AnsprechpartnerIn möglich.

Smart Bidding

Um festzustellen, wie sich der Conversion-Delay auf die im Konto ausgewiesene Leistung auswirkt, wurde ein neuer Bericht für die Google Ads-Konten veröffentlicht. Der Bericht steht aktuell nur für Kampagnen bereit, die mit der Gebotsstrategie „Conversionwert maximieren“ optimiert werden. Für diese Kampagnen kann jetzt ausgewiesen werden, wie viele Tage der aktuelle Conversion-Delay beträgt und wie viel zusätzlicher Umsatz nach Ablauf der Verzögerung voraussichtlich nachlaufen wird.

Gerade bei kleineren Kampagnen ist die Mindestanzahl von 15 Conversions in 30 Tagen, welche die Gebotsstrategie Ziel-ROAS verlangt, schwer zu erreichen. Aus diesem Grund testet Google aktuell die Voraussetzungen vom Kampagnenlevel auf das Kontolevel anzuheben. Zusätzlich wird es Werbetreibenden ermöglicht, auf Ziel-ROAS zu wechseln, ohne die Voraussetzungen zu erfüllen. Google Ads wird in diesem Fall darauf hinweisen, dass die für die Gebotsstrategie empfohlene Datenmenge noch nicht erreicht ist.

Videokampagnen

Nach der Suche werden Anzeigen auch im Bereich der Videokampagnen dynamischer. Im letzten Jahr wurde bereits der Kampagnentyp Effiziente Reichweite veröffentlicht, bei dem Bumper-Anzeigen, überspringbare In-Stream-Anzeigen oder beide Anzeigentypen kombiniert in einer Kampagne hinterlegt werden können. In der Betaphase befindet sich aktuell der Kampagnentyp Awareness Mix. Hier können nicht-überspringbare und überspringbare Instream-Anzeigen miteinander kombiniert werden. Awareness Mix verspricht niedrigere Kosten pro View im Vergleich zu solo eingesetzten nicht-überspringbaren Anzeigen.

Für Video-Aktionskampagnen wurde die Produktfeed-Erweiterung vorgestellt. Ist die Erweiterung für Kampagnen hinterlegt, können Produkte, die im Google Merchant Center-Feed hinterlegt sind, unter dem Werbevideo präsentiert werden. Die Ansicht ähnelt der Ausspielung über Shoppingkampagnen. Die Klick- bzw. Hemmschwelle für Käufe wird mit der Erweiterung auf YouTube deutlich gesenkt.

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Destination Requirements Policy

Für mehr Klarheit sorgt die überarbeitete und erweiterte Version der Destination Requirements Policy, die Google diesen Monat vorstellte. Die Vorschriften definieren die Anforderungen an Zielseiten und legen fest, wann Anzeigen aufgrund der Gestaltung der verlinkten Zielseite oder eines beschränkten Zugangs zur Webseite abgelehnt werden können. Die Änderungen sind am 21.3.2022 in Kraft getreten.

Die Richtlinie für nicht genügend eigene Inhalte (Insufficient Original Content) wurde überarbeitet und betrifft Seiten, die eine Webadresse reservieren oder als “Demnächst verfügbar” oder “ Website im Aufbau ” ausgewiesen werden. Zuvor wurden Anzeigen für Webseiten, die keine Inhalte vorzeigen können, mit dem Hinweis Nicht funktionierendes Ziel abgewiesen.

Neu eingeführt wurde die Richtlinie Ziel nicht zugänglich (Destination Not Accessible). Bemängelt werden mit dem Ablehnungsgrund Anzeigen auf Zielseiten mit dem Hinweis “Wegen Wartung nicht verfügbar”, Webseiten, die eine standortbasierte Einschränkung der Nutzung haben, Webseiten mit Meldungen wie “Sie sind nicht berechtigt, auf diese Seite zuzugreifen” oder die Nutzung anderweitig aufgrund des Nutzerstandorts einschränken. Besonders für KundInnen, die den Zugang der Webseite aufgrund von unzulässigen Zugriffen einschränken mussten, ist diese Überarbeitung der Richtlinie wertvoll.

Auch die Richtlinie nicht funktionierendes Ziel (Destination Not Working) wurde verständlicher gestaltet. Ausgelöst wird dieser Ablehnungsgrund durch Anzeigen, die Webseiten mit dem veralteten http-Protokoll oder einem Serverfehlercode bewerben. Zielseiten, die nicht über alle gängigen Browser und Geräte aufgerufen werden können, verstoßen ebenfalls gegen diese Richtlinie.

Videokampagnen zur Conversion-Steigerung

Wer dem Kampagnentyp Video-Aktionskampagne bereits eine Chance gegeben hat, ist mit den responsiven Video-Anzeigengruppen schon einmal in Kontakt gekommen. Bei den Video-Kampagnen zur Conversion-Steigerung konnten bislang noch Standardanzeigengruppen hinterlegt werden, diese werden jedoch demnächst automatisch in responsive Video-Anzeigengruppen umgewandelt.

Unser aller Lieblingstool, der Google Ads Editor, ist aktualisiert worden. Mit dem Sprung von Version 1.8 auf 2.0.2 werden nun auch Performance Max-Kampagnen unterstützt. Die neue Version beherbergt zudem neue Empfehlungen, benutzerdefinierte Aktionen und Conversion-Zielvorhaben. Für neue BenutzerInnen steht ein aktualisiertes Onboarding bereit.

Conversionwerte für kostenlose Listings

Bislang waren die kostenlosen Shopping-Einträge, die über das Google Merchant Center eingesehen werden können, nur eingeschränkt auswertbar. Ohne Informationen über die daraus entstanden Conversions ließen sich nur eingeschränkt Aussagen über die Wirksamkeit des Angebots für unsere KundInnen treffen. Um die Conversiondaten mit dem Merchant Center tracken zu können, kann nun das Merchant-Center mit einem Google Analytics-Konto verknüpft werden.

Zum Zeitpunkt der Entstehung dieser Auslese war leider noch ein falscher Artikel aus der Merchant Center-Hilfe verlinkt, sodass wir noch keine Informationen zur Umsetzung bereitstellen können.

Microsoft Ads

Eines Morgens in diesem Monat mussten wir beim Öffnen unserer Konten zweimal schauen, bevor der Kaffee zu wirken begann und uns klar wurde: Das Microsoft Ads-Interface hat einen neuen, verdächtig bekannten Farbton bekommen. Damit gehören jegliche Ausreden, Microsoft Ads nicht zu testen, nun der Vergangenheit an. 😉

Displayanzeigen mit dem Ad Creator erstellen

Mit dem Ad Creator stellt Microsoft Ads uns ein Tool zur Verfügung, dass das Setup von Displaykampagnen deutlich vereinfachen soll. So verfügt das Tool über ein Bilderarchiv und rudimentäre Bildbearbeitungsmöglichkeiten. Bilder können sowohl von der eigenen Webseite gezogen und ins Microsoft Ads-Interface geladen oder aus einem Stockfoto-Bereich gewählt werden. Aktuell ist der Ad Creator noch in der Pilotphase. Der Zugriff kann aber über das Support-Team oder eine/n Microsoft Ads-AnsprechpartnerIn angefragt werden.

Multi-asset Audience Ads

Ebenfalls die Pilotphase erreichten die Multi-asset Audience Ads. Sie können wie der Ad Creator über den Support oder eine/n Microsoft Ads-AnsprechpartnerIn angefragt werden. Wie Googles Displayanzeigen kann für Multi-asset Audience Ads eine große Anzahl an Assets hinterlegt werden (bis zu 16 Bilder, bis zu 15 kurze Titel, bis zu 5 lange Titel und bis zu 5 Textteile). Über einen Algorithmus wird getestet, welche Kombination der Assets am besten performt.

Manuelle saisonale Bereinigung

Aus Google Ads kennen wir bereits die Lösung Saisonale Anpassungen, mit der smarten Gebotsstrategien die Chance gegeben werden soll, auf kurzfristige Veränderungen der Conversion-Werte durch z.B. Rabattaktionen oder Ausverkäufe zu reagieren. In diesem Monat ging diese Funktion unter dem Namen Saisonale Bereinigung auch bei Microsoft Ads in unseren Konten live, sodass wir in diesem Werbenetzwerk wieder einen kleinen Hebel dazugewonnen haben.

Marketing with Purpose Geschäftsattribute

Weltweit verfügbar sind ab diesem Monat die Marketing with Purpose Geschäftsattribute. Microsoft Ads gibt AnbieterInnen mit diesen Attributen die Möglichkeit, z.B. auf ein CO2-neutrales, von Frauen geführtes oder rollstuhlgerechtes Unternehmen aufmerksam gemacht. Insgesamt 36 Attribute können in den vier Kategorien Bedienungshilfen, Einschluss, Ökologisch und Verantwortlichkeit der Community gewählt werden.

Shoppingkampagnen im Microsoft Audience Network

Shoppingkampagnen erhalten bei Microsoft Ads mehr Reichweite und werden nun auch im Microsoft Audience Network ausgespielt. Zusätzlich können Shoppingkampagnen nun in 29 weiteren Ländern genutzt werden.

Der Import von Bilderweiterungen aus Google Ads zu Microsoft Ads steht ab diesem Monat zur Verfügung. Die Erweiterungen können zu Such- und Zielgruppenkampagnen hinzufügt werden, auch der Import von Produkten aus dem Google Merchant Center ins Microsoft Merchant Center ist nun möglich.

Vergleich Microsoft Ads vs. Google Ads

Wer herausfinden will, welche Potentiale Microsoft Ads über die von Google Ads bekannten Tools und Lösungen anbietet, dem steht nun eine aktualisierte Version des Feature-Vergleichs zur Verfügung. In der Übersicht wird zusätzlich aufgeschlüsselt, welches Microsoft Ads-Feature bereits in welchen Ländern ausgerollt wurde.

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