SEA Auslese Juli 2019

Der Juli brachte uns nicht nur abwechslungsreiches Wetter – von regnerischen 20 Grad bis hin zu neuen Rekordtemperaturen von 40 Grad und tropischen Nächten. Im Juli war also für jeden Geschmack etwas dabei! Doch nicht nur die Temperaturen, sondern auch heiße News rund um Google, Microsoft und Amazon haben uns durch den Monat begleitet.

David gegen Goliath – Ortlieb gegen Amazon

Der Onlinehandels-Riese musste vor dem Bundesgerichtshof eine Niederlage einstecken. Der Taschenhersteller Ortlieb hatte geklagt, da bei Amazons geschalteten Suchanzeigen in Verwendung der Marke “Ortlieb” auch Produkte anderer Marken auf der Zielseite angezeigt wurden. Das gefällte Urteil bestätigt, dass Amazon so das Markenrecht verletzte und der Nutzer verwirrt wurde. Wegweisend für den deutschen Online-Werbemarkt ist das Urteil allemal, denn nicht nur Amazon, sondern jegliche Online-Shops sind davon betroffen.

Google Ads

Kundenfotos in Shopping-Anzeigen

Produktkäufer sollen zukünftig die Möglichkeit bekommen, im Anschluss an ihren Kauf neben einer Rezension auch ein Produktfoto hinzufügen zu können. Diese Inhalte sollen automatisch an Google übermittelt und für das Einbinden in die Shopping Ads zur Verfügung gestellt werden. Voraussetzung für die Implementierung der bebilderten Rezensionen ist die Zusammenarbeit zwischen Händlern und einem von wenigen Drittanbietern, die als Rezensionsplattform wirken. Dazu zählen Yotpo, PowerReviews, Bazaarvoice und Influenster.
Da es nicht verpflichtend ist, Rezensionen nach einem Kauf abzugeben, wird es die engagierten Schreiber freuen, ihren Texten nun auch visuell Ausdruck verleihen zu können. Diese Darstellung soll die Verkäufe dahingehend stärken, dass die Bilder das Produkt authentisch in einem nicht werblichen Kontext zeigen.
In Deutschland ist hingegen in naher Zukunft nicht mit solchen Neuerungen in den Shopping Ads zu rechnen, da den oben genannten Rezensionsplattformen hierzulande wenig Bedeutung zugemessen wird. Verbreitet sind bei uns Portale wie z.B. Yelp oder Holidaycheck, die sich jedoch eher mit Service- als mit Produktbewertungen beschäftigen.

Google Ads Editor 1.1

Der Google Ads Editor bekam diesen Monat ein Update. Die Version beinhaltet u.a. folgende Neuerungen:
Es ist nun möglich, das Tool im Dark Mode zu nutzen. Um die Ansicht zu wechseln, genügt ein Klick auf das -Symbol in der unteren rechten Ecke. Nun ist der Dark Mode aktiviert.

Google Ads Editor Tag Modus
Standard: Tagmodus
Google Ads Editor Dark Mode
Neu: Nachtmodus

Außerdem wurde das Hochladen von Bildern in den Ads Editor vereinfacht. Nun lassen sich Assets aus vorherigen Uploads auswählen und für ein Bild verschiedene Zielorte auswählen.

Google Ads API zurück in die Beta

Aufgrund des kritischen Feedbacks zahlreicher Entwickler zur Google Ads API entschied Google, das Produkt zurück in die Beta-Phase zu nehmen.
Die Google Ads API soll Entwicklern die verbesserte Möglichkeit geben, direkt mit der Google Plattform interagieren zu können.

Googles Masthead per CPM buchbar

Nach der erfolgreichen Beta ist es nun allen Werbetreibenden möglich, YouTube Masthead Ads zu buchen. Prinzipiell war dieses Placement schon immer für alle Werbenden zugänglich, jedoch sehr kostspielig. Der Masthead musste für einen kompletten Tag, ohne weitere Targeting-Möglichkeiten, gebucht werden. Das Werbeformat kann nun auf CPM-Basis erworben und durch Zielgruppen-Einstellungen weiter eingeschränkt werden.

Microsoft Advertising

Genauere Ansprache dank Ad Customizer

Mit den Ad Customizers bietet nun auch Microsoft Advertising die Möglichkeit, Anzeigentexte dank Platzhaltern zu individualisieren bzw. zu automatisieren. So können nun beispielsweise feed-basiert individuelle Angebote an User ausgespielt werden, die sich an verschiedenen Orten aufhalten. Für das Erstellen des Feeds und die Integration in die Textanzeigen gibt es eine separate Hilfeseite.

A/B Testing

Microsoft Advertising hat die Möglichkeit eröffnet, Versionen einer Suchkampagne gegeneinander zu testen. Hierbei sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt: egal ob Anzeigentexte oder Gebotsstrategien – alles kann und darf ab jetzt gegeneinander getestet werden. Hierfür wurde das Experimente-Feature freigeschaltet.
Der Experimente-Tab ist auf Kampagnenebene zu finden. Hier wählt man im ersten Schritt die Kampagne aus, für die man ein Experiment anlegen möchte und gibt dieser ggfs. einen neuen Namen.Microsoft Experimente-Tab
Anschließend wird ein Start-/Enddatum festgelegt und die Experimentaufteilung eingestellt. Microsoft Advertising empfiehlt, die erstellte Experimentkampagne in den ersten zwei Wochen nicht abzuändern und identisch mit der Originalkampagne laufen zu lassen. So soll die Experimentkampagne an Fahrtwind aufzunehmen, bevor das eigentliche Experiment startet. Der Testzeitraum sollte dann zwischen zwei bis vier Wochen liegen – je nach getesteter Variable.
Microsoft Experimente-Tab
Weitere Tipps und Hilfe bei der Erstellung eines Experiments gibt es hier.

Expanded Dynamic Search Ads

Die Textlänge der Dynamic Search Ads wurde erweitert – von nun an steht eine zusätzliche Beschreibung (à 90 Zeichen) zur Verfügung und auch der Platz für die dynamisch generierten Anzeigentitel wurde erweitert. Die Erweiterung der DSAs ist überall dort verfügbar, wo DSAs bereits unterstützt werden: In den USA, UK, Deutschland, Kanada und Australien.

Amazon Advertising

Sponsored Brands “Improvements”

Amazons Sponsored Brand Ads sind keine Neuheit, jedoch bekam das Produkt ein paar Updates:
Verfügbar für die Sponsored Brands ist jetzt das negative Keyword Targeting. So können Werbende vermeiden, dass ihre Produktanzeigen für bestimmte Suchanfragen ausgespielt werden. Negative Keywords können wie normale Keywords als broad, phrase oder exact eingebucht werden.
Weiterhin neu: Die Keyword-Option “broad” umfasst jetzt auch Keyword-Variationen wie z.B. den Plural, Synonyme oder verwandte Begriffe. Zusätzlich sollen Modfizierer ab jetzt helfen, bestimmte Keywords immer in die Suchanfragen einzuschließen. Der Modifizierer ist, wie aus anderen Werbenetzwerken bekannt, das Pluszeichen “+”.
Weiterhin beinhalten die Mobile Ad Creatives der Sponsored Brands jetzt das Feature für ein Carousel Format. Hierbei können ASINs, eine Headline und ein Logo eingebunden werden.
Das neue Product Optimization Feature beinhaltet dynamische Sponsored Brands Ads, die inhaltlich relevante ASINs aus dem Shop oder der Landingpage auswählen, um so Käufer mit relevanteren Ads zu bespielen.

Neues Interface

Das leicht eingestaubte Amazon Advertising Interface bekommt einen neuen Anstrich. Oder eher eine neue Navigation. Das Menü wird (wie schon von Google bekannt) an den linken Bildschirmrand rücken und kann bei Bedarf ein- bzw. ausgeklappt werden. Hier finden sich dann Schnellzugriffe auf Kampagnen, Stores und Reports.
Die ersten Werbenden, die in den Genuss des neuen Interfaces kommen werden, sind Vendoren und Kindle Direct Publisher.

Amazon neues Interface
Quelle: Amazon

Kurz-News & Leseempfehlungen

Googles Umsatzzahlen
Nachdem die letzten Quartalszahlen einen Rückgang des YoY-Wachstums aufwiesen, verzeichnet Google in Q2 2019 wieder ein starkes Umsatzwachstum.
Website Relaunch – nicht ohne SEA!
Was ist bei einem Website Relaunch im SEA zu beachten? Die wichtigsten Punkte wurden hier zusammengestellt.
Performen deine DSAs besser als Standard Textanzeigen?
Mit diesem Copy length performance analysis script kannst du es einfach herausfinden. Das Script wertet die Performance der Anzeigen nach Zeichenlänge aus.
Campaign-Level Conversion Setting
Word Stream hat das auf der Google Marketing Live angekündigte neue Feature des campaign-level conversion settings für sich getestet und eine Best Practice-Empfehlung abgegeben.
Bye bye “Durchschnittliche Position”
Google hatte bereits im Februar angekündigt, dass die KPI der “Durchschnittlichen Position” auf lange Sicht aus den Konten verschwinden wird. Nun wurde der Stichtag dafür bekannt gegeben: der 30. September. Microsoft Advertising hingegen betonte, dass die KPI in ihrem Netzwerk weiterhin für Reportings zur Verfügung stehen wird.
Googles Guide “Drive Performance with YouTube”
Googles neuester Guide zum Thema “Drive Performance with YouTube” soll über die Erstellung, Erfolgsmessung und Optimierung von TrueView for Action Kampagnen informieren.
Inventar der True View for Action-Kampagnen vergrößert
Neben YouTube können die Videoanzeigen nun auch im Google Video Partnernetzwerk ausgespielt werden. Google pusht so weiterhin die Reichweite und Bedeutung des Videowerbeformats.
Werbung auf Amazon – Top oder Flopp?
Die Diskussion brennt schon eine Weile: Sollte man Amazon Werbung abschalten, weil sie keinen Effekt auf den Umsatz hat oder zwingend weiter werben? Pro (ohne Umsatzrückgänge) und Contra (das wäre ein Fehler) wurden hier jeweils von OMR beleuchtet.
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