Die CAMPIXX 2023: unsere SEO- und Content-Highlights

Vollgepackt mit spannenden Vorträgen und innovativen Ideen an zwei Konferenztagen: Die CAMPIXX vereint SEO-Konferenz und Content-Marketing-Konferenz zu einem Festival. Mandy, Content Specialist & Konzepterin, und Michael, Team Lead im SEO, waren für Projecter in Berlin dabei. In diesem Beitrag teilen sie für euch ihre größten Highlights und wichtigsten Take-aways.

Michas Highlights 

SEO-seitig bietet die CAMPIXX 2023 ein sehr breites Themenspektrum und ich war sehr glücklich darüber, dass nicht auf jede Frage die Antwort lautete: das löst mittlerweile eine KI. Dennoch waren künstliche Intelligenzen und vor allem auch Googles Pläne dazu ein häufig diskutiertes Thema.

Michael Brumm
Michael Brumm, Team Lead SEO

Direkt thematisiert wurde Googles KI auch in der Session von Jonas Weber und Michael Schwarz. Jonas sprach zunächst über die Potenziale von organischem Brand-Traffic und zeigte in einigen Beispielen auf, dass auch organischer Traffic bezogen auf die eigene Marke sehr wichtig für die Einschätzung der gesamten Domain durch Google sei. SEOs sollten hier nicht nur bezahlten Brand-Anzeigen den Traffic überlassen, sondern auch gezielt organisch auf Brand-Keywords gehen. Denn: SEO-Signale wirken nicht nur auf Dokumentenebene, sondern strahlen auf die gesamte Domain aus und – so die Theorie – Traffic über Brand-Keywords kann da sehr positive Signale beisteuern.

Spannend waren dazu ergänzend die aktuellen Erkenntnisse von Michael Schwarz. Dieser arbeitet in den USA und betreut dementsprechend auch US-Kund*innen. Dadurch hat er bereits viele Berührungspunkte mit Googles künftiger KI in Form der Search Generative Experience. Seine ersten Eindrücke (basierend auf den ersten Wochen der Beta-Phase):

SEO A/B-Tests mit spannenden Erkenntnissen

Eine große Herausforderung in der SEO-Arbeit ist es weiterhin herauszufinden, ob bestimmte Anpassungen besser funktionieren als andere. Auf der Ebene einer Landingpage und der Conversionoptimierung geht dies relativ einfach. Auf SEO-Ebene jedoch nicht, denn man benötigt natürlich vergleichbare Seiten in einer doch nicht zu unterschätzenden Menge. Niels Dahnke von SEMrush sprach hier aus seiner Erfahrung von mindestens 300 sehr ähnlichen URLs in einer Kohorte, um nennenswerte Ergebnisse zu erzielen. 

Und diese können durchaus sehr spannend sein, wie einige Beispiele zeigten. So testete man beispielsweise auf einer Produktdetailseite die Darstellung der Breadcrumb und ob als letzter Punkt der Breadcrumb noch einmal der Produktname erscheinen sollte. Das Ergebnis: ohne Produktname am Ende der Breadcrumb wurden in der Vergleichsgruppe 8,4 % mehr Klicks generiert. 

Doch A/B-Tests im SEO bieten einige Stolpersteine. So müssen zwangsläufig sehr viele ähnliche Seiten mit annähernd gleichem Traffic in Kohorten zusammengefasst werden. Es muss außerdem sichergestellt sein, dass Google alle betroffenen Seiten und die vorgenommenen Änderungen bereits gecrawlt und verarbeitet hat. Und am Ende besteht auch noch die Gefahr von Cloaking: wenn Nutzer*innen und Suchmaschinen unterschiedliche Inhalte ausgespielt werden, kann dies zu Abstrafungen führen.

Excel-Magie von Mario Fischer

SEOs dürften das Problem kennen: wir lieben Tools. Je mehr, desto besser (zumindest gefühlt). Und es gibt irgendwie kein Problem und keine Analyse, für die es nicht mindestens drei Tools gibt. Die Herausforderung ist hier, die ganzen erhobenen Daten zentral auszuwerten und einzuschätzen. Mario Fischer von Website Boosting gab auf der CAMPIXX einige inspirierende Vorschläge, wie man diese ganzen Tool-Exporte zusammenfassen und auswerten kann – und zwar mit Excel (yeah, noch ein Tool …).

Sein Ansatz war dabei: wie kann man Low Hanging Fruits automatisiert ermitteln und priorisieren? Dazu erstellte er in Excel einen eigenen Easyness-Score, für den er diverse Aspekte automatisiert mit einbezog: Befindet sich das Keyword an relevanten Stellen wie H1 und Titles? Wie viele interne und externe Links gibt es? Wie häufig taucht das Keyword auf der eigenen Seite auf? Dazu zeigte er, wie man einfach Daten normalisieren kann, damit sie vergleichbar sind und ließ die ein oder andere Excel-Formel fallen, von der ich zumindest schonmal grob gehört habe, aber nie einen wirklichen Einsatzzweck kannte. 

Und am Ende hatte ich dann zumindest doch Lust, einmal Excel zu öffnen und ein paar Formeln auszuprobieren …

Mandys Highlights: Von unverzichtbaren Texter*innen und automatisierter Qualitätssicherung 

Mandy Einicke, Content Specialist und Konzepterin

Auf der CAMPIXX gab es eine Vielzahl an interessanten Vorträgen zum Thema Content Marketing. Zwei Vorträge haben besonders meine Aufmerksamkeit erregt und sind zu meinen persönlichen Highlights geworden:

Texten mit KI – ohne Mensch geht es (noch) nicht

Themen rund um künstliche Intelligenz durften natürlich auf der CAMPIXX 2023 nicht fehlen. Severin Lucks von Delucks ging in seinem Vortrag der Frage nach, wie sinnvoll der Einsatz von KI ist und stellte die Idee der „künstlichen Dummheit“ vor. 

Er zeigte am Beispiel ChatGPT, dass es bestimmte Anwendungsbereiche gibt, in denen der Einsatz von KI effektiv sein kann. Doch die KI hat (noch) ihre Grenzen: Für andere Anwendungsfälle ist der Output oft noch hölzern und zu generisch – und das mag Google überhaupt nicht (Stichwort Duplicate Content). 

Severin Lucks machte deutlich, dass der Mensch in bestimmten Bereichen (z. B. bei Fachartikeln oder Nischenthemen) unersetzlich ist und man nicht ausschließlich auf KI vertrauen sollte. Menschliche Kreativität und das Handwerk von Texter*innen sind nach wie vor von unschätzbarem Wert. 

Content-Qualität automatisiert prüfen mit XPath-Befehlen

Selbst für mich als Technikmuffel war dieser Vortrag einleuchtend: Wenn der Content von unterschiedlichen Menschen erstellt wird (z. B. bei mehreren Redakteur*innen) ist es oft schwer, eine gleichbleibende Content-Qualität sicherzustellen. Schnell stellt sich die Frage, wie man als Unternehmen die eigenen Qualitätsstandards prüfen und im Blick behalten kann. Tobias Schwarz von Audisto zeigte in seinem Vortrag über „Effektive Prozesse für eine automatisierte Sicherung der Content-Qualität“ wie die Qualitätssicherung gelingt. Seine Lösung: XPath Befehle. Diese können zur automatisierten Qualitätssicherung wie folgt eingesetzt werden: 

Schritt 1: Zuerst werden Qualitätsmerkmale, welche automatisiert geprüft werden sollen, festgelegt, bspw. „Anzahl an Absätzen“ oder „Zeichenlänge der H1“.

Schritt 2: Mithilfe von ChatGPT wird für jedes Merkmal ein XPath-Befehl erstellt. 

Schritt 3: Den generierten XPath-Befehl gebe ich anschließend in einem Tool wie Screaming Frog ein. Dort kann ich anschließend jede URL auf diese Qualitätsmetriken automatisiert überprüfen.

Die automatisierte Qualitätssicherung mit XPath-Befehlen kann zum Beispiel auch im Rahmen eines Content-Audits angewendet werden. Ich finde, das ist ein spannender Ansatz, den ich auf jeden Fall im Agenturalltag ausprobieren möchte.

Das war die CAMPIXX 2023: unser Fazit

Die Konferenz war ein voller Erfolg und bot eine Vielzahl an inspirierenden Vorträgen, Diskussionen und Networking-Möglichkeiten für alle Teilnehmer*innen. Die Campixx hat unser Wissen erweitert, neue Denkanstöße geliefert und uns wertvolle Inspiration für die weitere Arbeit im SEO und Content-Marketing gegeben. Wir freuen uns auf jeden Fall schon auf das kommende Jahr, wenn sich die CAMPIXX wieder in (bzw. bei …) Berlin versammelt.

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