SEO Auslese Juni 2022

News der Suchmaschinen

Gewinner und Verlierer des letzten Core Updates

Das May 2022 Core Update von Google ist seit dem 9. Juni vollständig ausgerollt. Wie immer gab es in der SEO-Community Diskussionen darüber, worauf die Algorithmus-Anpassung dieses Mal abgezielt haben könnte. SEO-Experte Malte Landwehr formulierte auf Twitter die folgenden drei Trends:

• Video-Content boomt, denn TikTok und YouTube haben stark an Sichtbarkeit zugelegt
• Im Publisher-Bereich gewinnen SpezialistInnen, was auf deren thematische Autorität zurückzuführen ist
• Wörterbücher und Stockfoto-Seiten verlieren, da sie häufig nicht die Suchintention der User erfüllen

Eine andere Analyse der Gewinner und Verlierer des Updates von Amsive Digital zeigte zudem, dass Marktplätze wie Amazon, Ebay und Etsy hohe Anstiege in den Sichtbarkeitsverläufen zu verzeichnen hatten. Hier dürfte es für Online-Shops künftig noch schwieriger werden, sich in den organischen SERPs gegen die großen Plattformen durchzusetzen.

Hilfreiche Neuerungen in der Search Console

Was ist der Unterschied zwischen einer Warnung und einer Fehlermeldung? Und wann besteht dringender Handlungsbedarf? Diese Frage müssen sich Webseiten-BetreiberInnen künftig nicht mehr stellen, wenn sie in die Google Search Console schauen. Denn Google hat angekündigt, die Darstellung in den Berichten vereinfachen zu wollen.

Künftig werden Fehlermeldungen und Warnungen gruppiert, sodass es leichter wird, Maßnahmen korrekt zu priorisieren. Die Anpassungen sollen ebenfalls für das URL-Prüftool sowie die API greifen. Bis dies ersichtlich wird, kann jedoch noch etwas Zeit vergehen: Laut Google wird das Update sukzessive in den nächsten Monaten ausgerollt.

Schon jetzt ist die neue Vergleichsfunktion im Leistungsbericht der Search Console verfügbar. Damit lassen sich nun die Daten gruppieren und direkt einander gegenüberstellen, was zahlreiche neue Auswertungsmöglichkeiten eröffnet. Beispielsweise können die Klicks von zwei Verzeichnissen verglichen werden. Dazu wählt ihr einfach über die „+ Neu“-Schaltfläche den Eingabeparameter „Seiten“ aus und geht dann auf den Tab „Vergleichen“.

Das Ganze funktioniert übrigens auch für Suchanfragen, Länder, Geräte sowie die Darstellung in der Suche und kann beliebig mit anderen Filtern (z. B. verschiedenen Zeiträumen) erweitert werden. Wie ihr den Leistungsbericht der Search Console für euch nutzen könnt, hat mein Kollege Michael außerdem vor kurzem in einem Blogbeitrag zusammengefasst.

News der Suchmaschinen kurz & knapp

• In einem neuen Video aus der Reihe #AskGooglebot erklärt Googles Webmaster John Müller, dass Updates nicht immer direkt weltweit ausgerollt werden. Teilweise sei vorab eine Testphase in kleinerem Rahmen nötig, für die ein relevantes Land oder eine relevante Sprache ausgewählt wird. Dabei müsse es sich jedoch nicht zwangsläufig um die USA oder den englischsprachigen Raum handeln.
• Wie verwendet man das AutorInnen-Markup richtig? Google hat jetzt dazu auf den Hilfeseiten entsprechende Infos mit detaillierten Best Practices veröffentlicht. Die Erstellung von AutorInnen-Seiten und deren Auszeichnung mit strukturierten Daten kann die Expertise, Autorität und Vertrauenswürdigkeit einer Website gemäß den Quality Rater Guidelines stärken.
• Welches URL-Design ist für Produktvarianten in Online-Shops geeignet? Sowohl eigene URLs pro Variante anzulegen (/t-shirt/green oder /t-shirt?color=green) als auch mehrere Varianten auf einer URL zusammenzufassen (/t-shirt), ist möglich. Allerdings qualifizieren sich die zusammengefassten Seiten nicht für Rich Snippets für Produkte, weil Google kein einzelnes, konkretes Produkt erkennen kann.
• In der SEO-Community sorgte eine Anpassung der Hilfeseiten zum Googlebot für Aufsehen. Konkret ging es um die Info, dass der Bot nur die ersten 15 MB bestimmter Dateitypen sieht und entsprechend analysiert. In einem Blogbeitrag stellte Google nun klar: Der Grenzwert sei nicht neu, er stehe nur jetzt in der Dokumentation. Ändert sich also irgendetwas? Nein, es bleibt alles wie vorher.

Branchen Insights

Interne Verlinkung in Shops automatisieren

Produktkategorien sind oft der Dreh- und Angelpunkt einer Suchmaschinenoptimierung im eCommerce-Bereich. Ein wichtiger Aspekt ist dabei, die interne Verlinkung dieser Seiten innerhalb des Online-Shops zu stärken. Und warum das Ganze nicht automatisiert ablaufen lassen?

Genau das wurde nun in einem Case für fila.com getestet. Ziel war die Implementierung eines  Widgets für verwandte Suchanfragen (related searches), wie es bereits von Amazon, Alibaba und Google genutzt wird. Der Artikel enthält eine Step-by-Step-Anleitung sowie ein Template zum Nachbauen und liefert außerdem Empfehlungen zum UX-Design.

Branchen News kurz & knapp

• Dass es in der Google Search Console Datendiskrepanzen gibt, ist kein Geheimnis. Auf der Hilfeseite kann man u. a. lesen: „Wenn Daten nach Suchanfrage angezeigt werden, werden anonymisierte (seltene) Ergebnisse in der Tabelle weggelassen.“ Ergebnisse einer Studie von ahrefs zeigen jedoch, dass in der Praxis für ca. 46 Prozent aller Klicks keine Suchanfragen in der Tabelle ausgegeben werden. Interessante Auswertung!
• SEJ hat einen Beitrag über die ausgeschlossenen Seiten im Abdeckungsbericht der Google Search Console veröffentlicht. Es werden sämtliche Meldungen, die in diesem Tab auftauchen können, genauer unter die Lupe genommen, und Tipps für Maßnahmen vorgestellt. Super für EinsteigerInnen!
• Auffällige Suchergebnisse können zu einer höheren Klickrate und damit zu mehr Traffic führen. Insbesondere für Shopkategorien spielt Google öfters Miniaturbilder direkt in den Snippets aus. Doch wie lassen sich solche Image Thumbnails generieren? SEO-Experte Brodie Clark hat verschiedene Faktoren untersucht und seine Ergebnisse in einem Blogartikel veröffentlicht.
• Google bezahlt jetzt die Wikimedia Foundation für die Nutzung der Wikipedia-Inhalte im Knowledge Panel. Eine – wie wir finden – doch sehr überfällige Aktion. Wenn ihr mehr über Knowledge Panels und die zugrunde liegenden Entitäten wissen möchtet, können wir euch den Artikel von Olaf Kopp sehr empfehlen.
• Der Google-Ingenieur Blake Lemoine hat verlauten lassen, dass die KI LaMDA ein empfindsames System sei. Seiner Aussage nach ist die KI in der Lage, eigene Gedanken und Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Um dies zu untermauern, veröffentlichte er ein Chatprotokoll, das er mit der LaMDA geführt hat, woraufhin er wegen Vertragsbruch von Google beurlaubt wurde.