Affiliate Auslese September 2020

Adieu Sommer, hallo Herbst! Die goldene Jahreszeit steht vor der Tür und die Planungen für Black Friday, Xmas & Co. sind in vollem Gange. Zeit genug, um auf die sonstigen Themen in der Branche einzugehen und zu beleuchten, was sich im September im Affiliate Marketing so alles getan hat.

Neuigkeiten aus der Branche

Awin übernimmt Commission Factory

Anfang September hat Awin die nun vollständige Übernahme des australischen Affiliate-Netzwerks Commission Factory angekündigt. Merchants und Publisher, die sich vor allem auf den APAC-Markt fokussiert haben, werden dadurch erhebliche Vorteile einfahren können. Gerade in Anbetracht des enormen Wachstums von Awin und der aktuellen Situation war die Übernahme fast schon abzusehen. Es bleibt abzuwarten, wie genau sich diese Fusion auf die einzelnen Partnerprogramme und die tägliche Arbeit mit Awin auswirken wird, auch wenn der allgemeine Trend von Awin und der Blick über den Tellerrand zuversichtlich in die Zukunft blicken lassen.

Affiliate Marketing – sinnvoll oder nicht?

Wie bereits in unserer vergangenen Auslese zum Juni thematisiert, bietet Affiliate Marketing für viele Unternehmen eine risikoarme Möglichkeit, den eigenen Marketing-Mix zu erweitern. Ergänzend dazu hat Janina Kirchner von Awin eine sehr umfangreiche Zusammenfassung vieler Argumente und Möglichkeiten gegeben, die für die Arbeit mit einem Partnerprogramm sprechen. In erster Linie ist dabei natürlich die transparente Performance interessant. Aufgrund des Trackings und der genauen Nachverfolgung der entsprechenden Sales kann ein Unternehmen schnell erstes Umsatzwachstum generieren und bisher nicht zugängliche NutzerInnen erreichen. Besonders die nachhaltige Markenbildung und der Aufbau von langfristigen Kooperationen werden von Janina mit Recht betont.

In diesem Artikel finden vor allem Merchants eine Antwort auf viele wichtige Fragen zum Affiliate Marketing selbst, u.a. wie man damit startet, wann genau es attraktiv sein kann und wie man langfristige Partnerschaften aufbaut. Was aber auch klar wird – Affiliate Marketing ist mit Aufwand verbunden und ein Programm läuft (mehr schlecht als recht) nicht von allein.

TCF 2.0 – ein (stummer) Aufschrei in der Branche

Das Interactive Advertising Bureau (kurz IAB) hat bereits im Jahre 2018 das IAB Transparency and Consent Framework (kurz TCF) ins Leben gerufen. Ziel dabei war bzw. ist es, die DSGVO und ePrivacy-Richtlinie standardisiert, stringent und für Werbetreibende und Publisher sinnvoll in Einklang zu bringen. Stark vereinfacht: Mit einem einheitlichen Verfahren zur Erstellung bzw. (De-)Kodierung von Informationen zu einem sogenannten Consent String soll eine einheitliche Sprache gesprochen werden. 

In der neuen Version des TCF 2.0 sollte das bisherige Konstrukt überarbeitet werden. Durch den Optin von Google selbst hat das TCF 2.0 allerdings mehr Aufmerksamkeit bekommen und es erfolgte ein (stummer) Aufschrei in unserer Branche. Seitens der Affiliate-Netzwerke gab es kaum bis keine Informationen, ob diese dem TCF 2.0 beitreten. Vor allem bei Display Publishern oder auch großen Verlagen war die Forderung zur Registrierung als Vendor groß. Nachdem Awin sich zu Beginn gegen einen Beitritt ausgesprochen hatte, ruderte das Netzwerk nun zurück und entschied sich für eine Zertifizierung. retailAds und communicationAds unterstützen bereits TCF 2.0, ebenso hat sich Webgains in den vergangenen Tagen zum Beitritt entschieden. Tradedoubler wiederum evaluiert noch die Notwendigkeit sowie die Voraussetzungen der Listung auf der IAB Europe Vendor List. financeAds vertritt den Standpunkt, dass es nach DSGVO keine Einwilligung braucht, da wir im Affiliate Marketing weder Profilbildung noch Retargeting betreiben und nach §6 – 1.f ein berechtigtes Interesse besteht.

Einblick in die Welt der Deals – TriMeXa im Interview bei OMR

Dealdoktor, Monsterdealz, China Gadgets und MyTopDeals sind nur ein kleiner Teil der vielseitigen Projekte der TriMeXa GmbH. Woraus die Idee im Allgemeinen entstanden ist, welche Hürden es zu bewältigen gab und wo die Reise sonst für TriMeXa in Zukunft hingehen könnte, verraten die beiden Mitbegründer Bjoern Weiland und Kristian Söhl im Interview bei OMR. Besonders interessant finden wir den Umgang mit Social Media und den Ansatz des Community Buildings auf den jeweiligen Portalen. Wo der ein oder andere Publisher vielleicht zu sehr in SEO-Maßnahmen versinkt, bestand und besteht der grundlegende Ansatz zur Gewinnung von Reichweite bei den Leverkusenern aus Social Media Communities. Natürlich bilden SEO-Maßnahmen die Grundlage jeder Website und sollten nicht außen vor gelassen werden, jedoch können NutzerInnen in einer Community nicht nur gewonnen, sondern auch noch etwas persönlicher betreut werden. Wir wünschen weiterhin viel Erfolg und freuen uns auf die Zusammenarbeit in unseren Partnerprogrammen.

Events und das Peoples’ Business in Zeiten von COVID19

Anknüpfend an das Interview bei affiliateblog.de, das schon in unserer letzten Auslese thematisiert wurde, hat affiliate-deals.de ein Experteninterview mit Markus Kellermann über genau diese Thematik veröffentlich. Markus‘ Eventplanung wurde durch Corona stark beeinflusst. Die Affiliate Conference würde eigentlich dieses Jahr zehnjähriges Jubiläum feiern, musste allerdings vorsorglich auf den 08.03.2021 verschoben werden. Aufgrund der unvorhersehbaren Entwicklung der Pandemie sei auch dazu leider keine feste Aussage möglich. Bezüglich der Zukunft unserer allseits geliebten Affiliate-Events ist aber bei Markus eine positive Grundstimmung festzustellen, an der auch wir festhalten. Die Corona-Pandemie hat gerade in unserer Branche zwar einiges umgeworfen, jedoch auch neue Möglichkeiten und Potenziale zur digitalen Kontaktaufnahme aufgezeigt. Einmal mehr hat sich Affiliate Marketing als konsistent und krisensicher bewiesen.

Dennoch finden auch wir, dass die verbesserte digitale Abwicklung von Prozessen zwar eine sinnvolle Ergänzung sein wird, aber die persönliche Ebene und einhergehend damit die Affiliate-Events nicht ablösen oder ersetzen kann.

Webgains Transform 2020

Ein Beispiel für ein solches Event war die Webgains Transform 2020, die am 15. und 16. September stattgefunden hat – rein digital versteht sich. Mit verschiedenen Panels, Keynotes und auch Chats ging es dabei nicht nur um den Affiliate-Marketing-Mix, sondern darum, wie Technologie mehr und mehr den Einzug in unsere Welt schafft und die Marketing-Landschaft verändern kann.

GewinnerInnen und VerliererInnen der Finanzbranche

Bleiben wir beim Thema COVID19 und schauen auf die Finanzbranche. Hakan Özal, Geschäftsführer von financeAds, hat sich auf finanz-szene.de den GewinnerInnen und VerliererInnen der aktuellen Situation gewidmet:

Unabhängig davon gehört die Finanzbranche – und somit auch die Performance im Affiliate Marketing – zu den GewinnerInnen in der Corona-Krise. Was sich aber abzeichnet: Der Kampf um die NeukundInnen wird zunehmen, denn nun sind die „Digital Natives“ an der Reihe, die fast ausschließlich online zu gewinnen sind.

Publisher

Stornierungen im Affiliate Marketing

Merchants können mit Stornierungen im Affiliate Marketing Provisionen und Werbeleistung genau skalieren und vor allem kalkulieren. Ein vermittelter Sale wird nur dann vergütet, wenn die NutzerInnen die Ware letzten Endes auch bezahlt und behalten haben. Da Publisher lediglich die Werbeleistung und einhergehend damit den Kontakt zum Merchant vermitteln, liegen Dinge wie Liquidität, genaue Absichten der NutzerInnen oder Lieferbarkeit der Produkte nicht in ihrer Hand. Hier gilt es, transparent zu handeln und bei Stornierungen einen nachvollziehbaren Grund anzugeben. Eine zu hohe Stornoquote wirkt oftmals abschreckend für Publisher und kann als Merchant einige Kooperationen kosten (siehe die Welle von Stornierungen zu Beginn der Pandemie).

Peer Wandiger von affiliate-marketing-tipps.de hat genau über diese Thematik einen sehr interessanten Beitrag verfasst. Ob Account-ManagerIn, Affiliate oder Merchant – Reinschauen lohnt sich in jedem Fall. Wie so oft gilt nämlich Transparenz und Ehrlichkeit währen am längsten!

Schnell und hektisch reich werden mit Affiliate Marketing?

Viele kennen es und wahrscheinlich wurden derartige Spots auch schon nahezu jedem von uns vor seinem gewünschten YouTube-Video serviert. Platziert in teuren Autos geben diverse Personen Versprechungen und Ankündigungen wie „10.000 € im Monat ohne eigenes Produkt verdienen“. Mit nur einem Klick und einer Registrierung zu einem Webinar könne man schnell viel Geld verdienen – und das ganz ohne eigene Idee und eigenen Shop. Für alle die denken, dass derartige Methoden faire Vorteile haben und ein zuverlässiger Weg zur Gewinnmaximierung sind, haben wir einen kurzen Spoiler: Nein – haben sie nicht und sind sie nicht!

Zu Beginn des Monats hat der YouTube Channel „Pocket Money“ von und mit Hazel ein sehr interessantes Video veröffentlicht, um einmal eben genau mit diesen Videos und Angeboten aufzuräumen. Im Video beschreibt sie das Geschäftsmodell derartiger Seiten sehr genau und meldet sich selbst bei einem dieser Webinare an. Schnell stellt man fest, dass es sich dabei um ein klassisches Schneeballsystem handelt und das sogenannte Produkt zum Umsetzen die jeweilige Anleitung zu eben dieser Methode ist. Wenn man also an dem Webinar teilnimmt und anschließend z.B. einen beworbenen Ratgeber kauft, erhält man lediglich den Support und das Tutorial, um weitere derartige Ratgeber zu verkaufen.

Leider fällt im Zusammenhang mit solchen Konzepten immer wieder das Wort „Affiliate Marketing“ und wir sträuben uns genau davor. Zwar baut man als neugewonnener Publisher Affiliate-Seiten auf und erhält klassische Provisionen, nutzt diese jedoch nur, um seine eigene Investition auszugleichen und nicht, um Ratgeber zu verkaufen, die nur weitere Gutgläubige mobilisieren sollen. Unserer Meinung nach hat das in keiner Weise etwas mit seriösem, transparentem und fairem Affiliate Marketing zu tun und wir raten jedem, nicht auf derartige Angebote einzugehen. Mehr Informationen dazu gibt es in Hazels Video. Wir würden dazu gern eure Meinung hören: Teilt sie mit uns über die Kommentare hier im Blog.

Fünf Faktoren für den Verdienst in einem Partnerprogramm

Eine pauschale Antwort auf die Frage, wie viel Affiliates im Schnitt verdienen, fällt schwer. Das zeigt auch der Artikel von Peer Wandiger auf affiliate-marketing-tipps.de. Denn: Keine Website gleicht der anderen. Vielmehr gibt es fünf Faktoren, die von Bedeutung sind:

  1. Zielgruppe der Website
  2. Menge und Qualität des Traffic
  3. Qualität und Art der eigenen Texte
  4. Einbau der Banner und Links
  5. Geschaffenes Vertrauen

Anhand dieser Punkte kann das Potential abgeleitet werden. Wobei das Wort „kann“ hier doppelt und dreifach unterstrichen werden müsste.

Merchants

Publisher-Suche mit KI bei Webgains

Bereits vor einiger Zeit hat sich still und heimlich ein Button namens „Affiliate Discovery“ in unsere Webgains-Partnerprogramme eingeschlichen. Nach erstem Ausprobieren und anfänglicher Unwissenheit wurden wir dann auch relativ schnell von unserer Ansprechpartnerin aufgeklärt: Es handelt sich um die erste KI-basierte Plattform für Partnerempfehlungen. Entsprechend verschiedener Daten zwischen Advertiser und Affiliate werden Themengebiete, Traffic und Zahlen beider Seiten analysiert und abgeglichen. Im Hintergrund finden laut Webgains noch weitere, kompliziertere Prozesse zur idealen Partnervermittlung statt. Das Tool selbst ist jederzeit erreichbar, listet passende Publisher stets dynamisch auf und gibt die Möglichkeit, diese dann direkt zum Partnerprogramm einzuladen. In unseren Accounts erfreut sich diese Funktion trotz vereinzelter Kinderkrankheiten bereits hoher Beliebtheit und wird rege genutzt. Wie viele Kooperationen tatsächlich aus diesem Tool entspringen, wird die Zukunft zeigen. Auswertungsmöglichkeiten und Angaben zur Öffnungsrate bzw. ein Verzeichnis der angeschriebenen PartnerInnen würden das Tool unserer Meinung nach perfekt ergänzen. Gerade wir als Agentur freuen uns aber sehr über derartige neue Ideen sowie einen geordneten Einblick in potenzielle Publisher und bleiben gespannt. Weitere Infos und die Ankündigung gibt es direkt bei Webgains selbst. Und ja, die älteren Hasen erinnern sich an den Matchmaster von affilinet, der ähnlich funktionierte.

Nicht nur im Affiliate Marketing geht es den Cookies an den Kragen

Jeder, der die gesamte Online-Marketing-Branche beobachtet, sollte gerade feststellen, dass die Arbeit mit Cookie-Attribution nach und nach weiter reguliert und eingedampft wird. Vor weniger als einer Woche hat auch Facebook eine Änderung angekündigt, die weitreichende Folgen für alle Unternehmen haben wird, die auf Facebook, Instagram und Co. werben.
Roland Eisenbrand berichtet in seinem Artikel auf OMR ausführlich darüber, dass ab dem 12. Oktober der Attributionszeitraum bzw. die Cookie-Laufzeit für Facebook-Ads von 28 auf sieben Tage verkürzt wird. Gerade also bei hochpreisigen Nischenprodukten oder Dienstleistungen, bei denen die NutzerInnen eine längere Customer Journey haben, kann dies erhebliche Umsatzrückgänge für die Marketingleistungen bedeuten. Sei es das neue DSGVO-konform implementierte Cookie-Banner oder die Arbeit mit Retargeting Publishern – dass nachhaltige Trackinglösungen im Affiliate Marketing schon lange überfällig sind, ist kein Geheimnis mehr. Nun bleibt abzuwarten, was sich an dieser Front entwickelt und wie die Big-Player mit derartigen Konsequenzen umgehen. Auf eine einheitliche Rechtssprechung zu dieser Thematik warten wir übrigens immer noch.

Globaler Veranstaltungskalender von Awin

Scheint so, als ob die KollegInnen von Awin unseren Wunsch erhört haben, denn seit kurzem gibt es den Veranstaltungskalender, der auf interaktive Art und Weise alle kommenden Events und Termine aus dem Awin-Kosmos ausführlich darstellt. Mit dabei sind globale Events (online und offline), die von Awin ausgerichtet oder gesponsert werden oder an denen Awin als Aussteller bzw. KollegInnen als Speaker teilnehmen.

Affiliate Marketing generiert keinen Umsatz – oder doch?

Auf kolumne24 widmet sich Tibor Baur in einem weiteren Artikel der Serie „Die Wahrheit über Affiliate Marketing“ dem Thema Umsatz und postuliert, dass Affiliate Marketing keinen Umsatz, keine Sales und keine Leads generiert. Hintergrund wäre, dass via Affiliate Marketing zwar Traffic generiert, Sichtbarkeit geschaffen, eine Botschaft verteilt und eine Begierde geweckt werden kann, dies jedoch bei Fehlern auf der Website (mangelnde Usability, etc.) nicht zwangsläufig zu einem Erfolg führt.

Klar, wir verstehen diesen Punkt, finden ihn jedoch etwas zu dramatisch formuliert. Denn: Auf Google Ads, Influencer Marketing und Social Ads lässt sich dieser Punkt ebenfalls anwenden. Jede Aktivität und Werbung scheitert daran, wenn die Website oder der Shop katastrophale Fehler macht und die NutzerInnen am Kauf oder der Conversion hindert.

Thementipps für Oktober

Wie so oft zum Schluss – die Thementipps für Oktober. Am 28. Oktober wird die Uhr auf Winterzeit umgestellt und wir können eine Stunde länger schlummern. Daneben war am 3. Oktober Tag der Deutschen Einheit und Halloween, der Reformationstag und der Weltinternettag (aka der Weltneulandstag) stehen auf der Agenda. Auf den Beginn der Erkältungszeit ob der aktuellen Pandemie wollen wir gar nicht weiter eingehen…

Affiliate Auslese Thementipps Oktober
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Jannis
Jannis
vor 3 Jahren

Ein echt guter Überblick über alle Neuerungen. Ich freue mich ja schon riesig auf die ganzen Weihnachtskampagnen