Mit Dates Diversität sichtbar machen: Projecter ist für die Diversity Challenge nominiert

Nicht nur zum Diversity-Tag oder während des Pride Months bekennt das Projecter-Team Flagge zur Vielfalt, sondern wir setzen uns als Agentur das gesamte Jahr über aktiv für Antidiskriminierung und Diversität ein. Seit 2021 haben wir bei Projecter eine Antidiskriminierungs- und Diversitäts-Taskforce, 2022 haben wir die Charta der Vielfalt unterzeichnet. In diesem Jahr beteiligen wir uns mit einem eigenen Projekt an der Diversity Challenge – und haben es mit unserem Projektteam unter die besten 30 bei dem Wettbewerb geschafft. Im Artikel erfahrt ihr mehr dazu – und hier könnt ihr für unser Projekt im Publikums-Voting abstimmen!

Die Diversity Challenge ist ein Wettbewerb für Unternehmen und Institutionen, bei dem junge Beschäftigte konkrete Aktionen zum Thema „Vielfalt in der Arbeitswelt“ umsetzen. Auch bei der Idee unseres Projektteams, den Diversity Dates, liegt der Fokus auf der Frage, wie Diversity in unserer Agentur nachhaltig noch weiter sichtbar gemacht werden kann. Dabei tauschen sich zwei Kolleg*innen bei einem gemeinsamen Mittagessen mit Hilfe von Impulsmaterialien über Diversität aus.

Diversität ist überall

Ein berührendes Werbevideo eines dänischen TV-Senders hat 2017 für Aufsehen gesorgt. Es zeigt eindrücklich die menschliche Tendenz, in Schubladen zu denken, und löst diese schließlich auf humorvolle und emotionale Weise auf. Dabei wird deutlich: Wir haben mehr gemeinsam, als wir manchmal denken.

Die Inspiration für unseren Wettbewerbsbeitrag zur Diversity Challenge (Quelle: TV 2 auf YouTube)

Diversität hat viele Facetten: soziale Herkunft, Alter, sexuelle Orientierung, Religion und Weltanschauung, ethnische Herkunft und Nationalität, Geschlecht und geschlechtliche Identität sowie körperliche wie geistige Fähigkeiten. Diese Kerndimensionen bilden in ihrer Gesamtheit unsere Identität. Sie wirken sich wiederum auf eine Vielzahl anderer Faktoren aus, hinsichtlich derer wir uns unterscheiden. Projecter denkt Diversität direkt schon im Recruiting mit und bietet mit seiner internen  Antidiskriminierungs- und Diversitäts-Taskforce eine vor allem reaktive Lösung an.

Das Diversity-Challenge-Projektteam hat, inspiriert durch das Video und die Vision, das Miteinander in der Agentur zu stärken, im Rahmen seiner Wettbewerbsidee Treffen zwischen Mitarbeiter*innen aus unterschiedlichen Teams und Qualifikationsstufen konzipiert. Das Ziel: andere Menschen kennenzulernen, Diversität aktiv zu thematisieren und sich dabei der eigenen Privilegien bewusst werden. Denn trotz aller Bemühungen könnte unser Agenturteam noch diverser werden. Dafür braucht es ein gestärktes Bewusstsein unter denjenigen, die bereits in der Agentur arbeiten. Wir wollen den Zugang zum Thema erleichtern, um Awareness für kleine und große Unterschiede in den Arbeitsalltag zu integrieren und einen rücksichtsvollen Umgang miteinander sowie mit unseren Kund*innen zu schaffen.

Wie alles begann

Seit Oktober 2021 engagiert sich die Antidiskriminierungs- und Diversitäts-Taskforce aus gewählten Vertrauenspersonen bereits für mehr Sichtbarkeit von Minderheiten bei Projecter, betreibt Aufklärungsarbeit in der Agentur und agiert als Safe Space und erste Anlaufstelle für Betroffene von Diskriminierung. Bisher verzeichnete das Team wenige gemeldete Fälle, die eher die Kommunikation mit externen Personen betrafen. Intern scheint ein gewisses Bewusstsein für Vielfalt zu herrschen – wobei wir uns nicht als „vor einer gewissen Dunkelziffer immun“ verstehen, die statistisch gesehen vorhanden sein müsste

Knappe zwei Jahre nach der Gründung rief das Team in der Agentur zur Teilnahme an der Diversity Challenge der Charta der Vielfalt auf. Die Idee: Junge Beschäftigte entwickeln Konzepte, um Diversität im Arbeitsumfeld zu stärken. Ich war als frisch gestartete Trainee sofort begeistert, diese Möglichkeit zu erhalten. Zusammen mit anderen neugierigen Kolleg*innen trafen wir uns ab Oktober 2022 regelmäßig und die Idee zu den Diversity Dates entstand.

Das Projektteam der Diversity Challenge bei einem gemeinsamen Brainstorming

Ende Juni haben wir unseren Wettbewerbsbeitrag eingereicht und haben nun eine positive Rückmeldung von der Jury erhalten: Wir haben es mit unserem Konzept auf die Shortlist der Diversity Challenge geschafft. 🎉

Eine Mittagspause mit Mehrwert

Das Konzept der Diversity Dates ist simpel: Zwei Mitarbeiter*innen aus unterschiedlichen Abteilungen und Qualifikationsstufen werden mit Hilfe einer vom Diversity-Challenge-Projektteam erstellten Tabelle per Zufallsprinzip gematcht. Pro Quartal matchen wir sechs bis acht Tandems, sodass jährlich jede*r einmal auf ein Diversity Date eingeladen wird.

Mithilfe eines Trello-Boards organisieren wir die Treffen. Hier finden die Tandems alle nötigen Informationen, wie eine Schritt-für-Schritt-Erklärung, hilfreiche Materialien, Empfehlungen für Restaurants und Cafés, ein FAQ und vieles mehr. In einer eigenen Trello-Karte sprechen sie sich außerdem miteinander zu Zeit und Ort ihres Treffens ab und können von Vor- bis Nachbereitung alle Schritte in einer Checkliste abhaken. Außerdem leistet unser Projektteam hier bei Bedarf fallbezogenen Support.

Vor dem Treffen holen sie sich aus dem Büro ein selbst kreiertes Kartenset mit 24 Impulsfragen ab, die den Gesprächsfluss anregen sollen. Dazu zählen etwa Fragen wie:

Das Kartenset mit Impulsfragen für die Diversity Dates

Außerdem drucken die Kolleg*innen sich einen Leitfaden aus, der neben einer Kurzbeschreibung der Aufgabe QR-Codes mit Zugang zu Wissensquellen rund um das Thema Diversität enthält. So kann ein Date auch daraus bestehen, dass sich zwei Personen in gemeinsamer Auseinandersetzung dem Thema annähern, das ihnen bisher noch fremd war.

Schließlich trifft sich das Tandem für ca. eine Stunde außerhalb des Büros in der Mittagspause, um sich über Diversität auszutauschen. Als zusätzlichen Anreiz übernimmt die Agentur pro Person zehn Euro der Kosten. Am Ende nehmen sie ein gemeinsames Selfie auf und halten eine zentrale Gesprächserkenntnis fest. Quartalsweise werden aus den entstandenen Bildern und Erkenntnissen analoge Instagram-Postings erstellt, für Social Media genutzt und außerdem gut sichtbar in unserer Büroküche neben dem Esstisch angebracht.

Uns war es ein zentrales Anliegen, eine Idee zu entwickeln, die langfristig über die Diversity Challenge hinaus in der Unternehmenskultur Platz findet. Diversität ist schließlich auch in der Gesellschaft kein temporäres Phänomen.

Erste Erfolge

Schon bei der Ankündigung unserer Idee in unserem regelmäßigen Teammeeting, bei dem alle Kolleg*innen für den Agentur-weiten Informationsaustausch zusammenkommen, erhielten wir positives Feedback. Neben dem Mittagessen, das finanziell von Projecter unterstützt wird, haben wir vor allem Lust darauf gemacht, Teammitglieder (noch besser) kennenzulernen, die man sonst nur an den Shared Desks sieht, aber mit denen man kaum ins Gespräch kommt. Für sich sprechen aber vor allem die Ergebnisse der ersten Dates:

Mit der Nominierung haben wir jetzt außerdem die Chance auf eine Auszeichnung unseres Projekts. Wir freuen uns riesig darüber – und ihr könnt aktuell noch bis 9. Oktober 2023, 24 Uhr, für uns abstimmen! Zum Publikums-Voting geht’s hier.

Die Vision: als Vorbild vorangehen

Die Diversity Dates sollen vor allem Folgendes bewirken: die Sichtbarkeit von Diversität im Unternehmen, das Aufdecken von Privilegien und Sensibilisierung für die hohe Relevanz des Themas – auch oder vor allem im Arbeitsalltag. Wir sind gerne dazu bereit, unser Konzept anderen Organisationen vorzustellen und unsere Materialien zur Verfügung zu stellen, um unsere Vision auch über die Agenturgrenzen hinaus voranzubringen.

Mit den Diversity Dates haben wir ein System etabliert, das mit Hilfe vorgefertigter Materialien und dem Selbstorganisations-Tool Trello ohne viel Betreuungsaufwand fortlaufend im Unternehmen funktioniert. Dabei schafft das Konzept Begegnungen zwischen fast 100 Mitarbeiter*innen über Teamgrenzen und Hierarchien hinaus. Wenn es der Zufall so will, trifft sich bei diesem Prinzip mal die Geschäftsführung mit Werkstudent*innen oder ein/eine Personaler*in mit einem/einer Webanalytiker*in. Unsere Impulsfragen laden die Tandems ein, den eigenen Horizont beruflich wie persönlich zu erweitern.

Fazit

Die Diversity Dates schaffen einen geschützten Raum, um sich eigener Privilegien bewusst zu werden, andere Lebensweisen, Meinungen und Biografien zu entdecken und Kolleg*innen in ihrer Vielfalt kennenzulernen. Denn wir sind der Ansicht: Erst unser Miteinander macht Online Marketing wirklich besser.

Unser Projektteam: Anna-Luise Friedrich, Clara Steffes, Dorothea Meyer, Maria Mechler, Michèle Kästner, Sarah Estor und (ehem.) Tessa Helf. Wir sind #bunterunddrüber – kontaktiere uns gerne, wenn du Fragen oder Lust auf einen Austausch über unser Projekt hast!

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