SEA Auslese Februar 2023

Klares Fokusthema in diesem Monat war der Launch der Chatbots in den Netzwerken: ChatGPT vs. Bard oder auch Microsoft vs. Google. Beide Suchmaschinen haben eine künstliche Intelligenz kreiert, die mit Usern chatten kann und so die Suche bereichern soll. Google schränkt außerdem die Aussteuerung für Display-Kampagnen weiter ein, während Microsoft die Gebotsanpassungen für Audience Ads einstampft.

ChatGPT vs. Bard

Der Start von ChatGPT, dem Bot des Unternehmens OpenAI, an dem Microsoft 49 Prozentanteile hält, hat zahlreiche Reaktionen ausgelöst. Dass Microsoft den KI-Chatbot nun auch in seine Suche integrieren will, ist nicht überraschend – genauso wie die Reaktion von Google, dabei sofort nachzuziehen und den bisher firmeninternen Chatbot Bard nun auch öffentlich zugänglich machen zu wollen. Beide Dienste erstellen mithilfe künstlicher Intelligenz Texte und sind so in der Lage, mit Nutzer*innen zu chatten und Fragen zu beantworten. Die Suche im Netz soll besser, Fragen noch genauer beantwortet werden. So wird der Vorteil eines Chatbots gegenüber der eigenständigen Suche beschrieben:

It’s great for finding a website, but for more complex questions or tasks too often it falls short.

Yusuf Mehdi, Corporate Vice President & Consumer Chief Marketing Officer bei Microsoft

So soll der Google-Bot Bard im Vergleich zu ChatGPT aussehen (Quellen: Search Engine Land und Microsoft).

Mehr Infos zum Thema erhaltet ihr in diesem Zeit-Artikel. Einen kritischen Blick auf das Thema Künstliche Intelligenz hat außerdem der Handelsblatt-Autor Thomas Jahn geworfen – große Empfehlung unsererseits.

Ads Privacy Hub

Mit dem Ads Privacy Hub gibt Google seinen Usern jetzt ein Tool an die Hand, das dabei hilft, im Datenschutz-Dschungel sein Geschäft zu erweitern, aber rechtskonform zu bleiben – Leistungssteigerung innerhalb der Richtlinien sozusagen.

(Quelle: Google)

Änderung der Display-Ausrichtung

Ab März werden alle Arten der inhaltsbezogenen Ausrichtung auf einer einzelnen Seite namens „Inhalt“ zusammengefasst. Google versucht, dies möglichst positiv zu formulieren und will uns laut Ankündigung per Newsletter-Mail dabei helfen, „noch mehr potenzielle Kunden zu erreichen“ bzw. die Ausrichtung „intuitiver“ zu machen. Letztlich ist es aber eine Einschränkung der Kontrolle aus der Sicht der Werbetreibenden. 

Beim Targeting von Display- und YouTube-Kampagnen gilt ab kommendem Monat, dass eine ODER-Verknüpfung zwischen den verschiedenen Targetingoptionen besteht. Das heißt, wenn ihr bei eurer Display-Kampagne sowohl Keywords als auch Themen in einer Anzeigengruppe einbucht, können die Anzeigen entweder bei einem übereinstimmenden Keyword oder bei einem übereinstimmenden Thema ausgeliefert werden. Bislang gab es hier auch die Möglichkeit einer UND-Verknüpfung, wobei beide Bedingungen zutreffen mussten. Checkt also unbedingt eure laufenden Kampagnen und macht euch bereit für die Änderungen im März.

Aktualisierung der Richtlinien

Wer Kund*innen betreut, deren Werbeanzeigen in die Kategorien „politische Inhalte“, „Glücksspiele und andere Spiele“ und „Finanzprodukte und -dienstleistungen“ fallen, sollte sich die Aktualisierung der Ads-Richtlinien zu diesen Themen genauer anschauen. Im März gibt es dazu weitere Updates.

Negative Keywords auf Account-Level

Endlich lassen sich negative Keywords auf Account-Ebene hinterlegen. Um eure Brand zu schützen, könnt ihr diese Begriffe für alle Such-, Shopping- und Performance-Max-Kampagnen als Ausschlusskriterien hinterlegen. Safety first!

Ab jetzt können auszuschließende Keywords angelegt werden.

YouTube-Masthead-Anzeigen

YouTubes neueste Option ist für Großkund*innen sicherlich reizvoll: Cost-Per-Hour-Masthead-Anzeigen. Das ermöglicht es, dieses prominente Anzeigenformat vor oder nach besonderen Zeiten bzw. Zeitpunkten zu buchen, z. B. zu besonderen Sportereignissen oder Filmveröffentlichungen – eben Zeiten, zu denen eine ganz bestimmte, kaufbereite Zielgruppe online vermutet wird.

(Quelle: Google)

Neues Feature für Zeitraum-Vergleiche in Ads

Bei einem Vergleich von Zeiträumen im Ads Interface in der Kampagnenübersicht kann man sich jetzt direkt die Gründe für die Veränderung ansehen. Wir finden diese Hinweise hilfreich, bitte seid jedoch kritisch und überprüft selbst!

Microsoft Ads

Audience-Ads-Gebotsanpassung

Ab sofort können keine Gebotsanpassungen mehr für Audience Ads bei Microsoft vorgenommen werden. Aktuell ist das noch auf Kampagnenebene möglich, soll aber zukünftig allein vom Algorithmus gesteuert werden. Das bedeutet, eine -100%-Anpassung, um die Audience Ads auszuschalten, ist auch nicht mehr möglich.

Mehr News

Microsoft expandiert in 34 neue Märkte und ist nun global in 164 Ländern vertreten. Neu dazugekommen sind z. B. die Bermudas, Jamaika und die Elfenbeinküste. Außerdem ist die automatische Gebotsstrategie eCPC mit dem letzten Update nun in allen Märkten über das gesamte Microsoft-Netzwerk hinweg verfügbar.

Weiterhin ermöglicht das Netzwerk jetzt auch Datenausschlüsse. So lässt es sich verhindern, dass der Algorithmus durch ungewollte Änderungen an Conversion-Einstellungen beeinträchtigt wird, z. B. wenn die Website der Kund*innen zeitweise nicht funktioniert.

Datenausschlüsse in Microsoft Ads

In einem Pilotprojekt kann man nun Zielgruppen basierend auf Kundendaten miteinander kombinieren: Customer Match, Custom Audiences, Remarketing und Dynamisches Remarketing sollen in Listen vereint werden können. Bisher konnten bspw. nur Customer Match mit anderen Customer-Match-Listen kombiniert werden. Um dieses Feature zu testen, muss allerdings der Agentur-Support kontaktiert werden. Mehr dazu findet ihr auf dem Microsoft News Blog.

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Kommentare
Inline Feedbacks
View all comments