SEO-Jahresrückblick 2021: Give me Updates one more time

Das SEO-Jahr 2021 hat so einiges parat gehalten. Große und vor allem viele Google-Updates hielten die SEO-Branche auf Trab. Neben dem großen Update zur Page Experience beschäftigten SEOs vor allem allerhand Core-Updates. Wir blicken zurück auf das Update-reiche Jahr.

Wir suchen ein Wort mit „U“, das sich auf „ansteht“ reimt und das Jahr 2021 beschreibt. Richtig: Update. Davon gab es 2021 allerhand. Google wurde vor allem ab dem Sommer nicht müde, in immer kürzer werdenden Abständen neue Algorithmus-Aktualisierungen auszuspielen, die dann in der SEO-Branche für viel Diskussion und Bewegung sorgten. Aber seien wir doch mal ehrlich: ein SEO-Jahr ohne Google Updates, das wäre wie eine 90er Party ohne Backstreet Boys – irgendwie nur halb so schön.

Sie sind da: die Core Web Vitals

EKZ, RTL und DFB
ABS, TÜV und BMW
CWV, CLS und LCP
URL, FID – ojemine

Hätte Google die Core Web Vitals bereits 1999 veröffentlicht, die Fantastischen Vier hätten sie sicherlich in ihrem Song aufgegriffen. Denn wie auch bei den vielen anderen Abkürzungen in „MFG“ könnten sich viele Webmaster im Sommer gedacht haben: was will Google da eigentlich von mir? Lange war das große „Update zur Nutzerfreundlichkeit von Seiten“ angekündigt. Dann wurde es kurzfristig verschoben und letztlich Mitte Juni 2021 ausgerollt.

Mit dem Update wurden einige zentrale Aspekte der Nutzerfreundlichkeit in mehr oder weniger gut messbare Werte gegossen, die sogenannten Core Web Vitals. So fragen CLS, LCP und FID letztlich:

Damit Webmaster noch vor dem Ausspielen des Updates besser einschätzen konnten, wie gut denn nun die Performance wäre, veröffentlichte Google in der Search Console den Bericht zur Nutzerfreundlichkeit von Seiten. Dieser zeigt seitdem an, wie viele der über Google aufgerufenen Seiten eine gute Page Experience haben und welche Baustellen es noch gibt.

Der Bericht Nutzerfreundlichkeit von Seiten in der Google Search Console gibt einen Überblick zur Anzahl der guten URLs.
Der Bericht Nutzerfreundlichkeit von Seiten in der Google Search Console gibt einen Überblick zur Anzahl der guten URLs.

Dann war es endlich soweit, der Tag X war gekommen. Das große Update zur Nutzerfreundlichkeit von Seiten wurde ausgerollt. Nicht wenige erwarteten quasi eine komplette Änderung der SERPs und dann… war eigentlich gar nicht mal so viel los. Ja, es gab Schwankungen. Ja, es gab Änderungen. Die Auswirkungen hielten sich zunächst jedoch in Grenzen. Nach einem Monat stellte Sistrix sogar fest, dass sich die Rankings von weniger gut optimierten Seiten sogar verbesserten. Es ist davon auszugehen, dass dieses Update eher langsam und stetig seine vollen Auswirkungen zeigen und bei künftigen Google Updates stärker zu tragen kommen wird. Apropos Google Updates…

It’s gonna be a hot summer, a hot hot summer

Was gäbe es Schöneres, als im Sommer einfach mal das Wetter zu genießen, zu entspannen und das große C kurzzeitig zu vergessen? Google hatte wohl Angst, dass es Webmastern im Sommer zu langweilig werden könnte und trat quasi den Sommer der Updates los. Zum Update zur Nutzerfreundlichkeit von Seiten gesellten sich zwei Core Updates und zwei Spam Updates innerhalb von gerade einmal fünf Wochen – der Juni und Juli waren auf jeden Fall alles andere als langweilig.

Wie so häufig waren von den Updates Seiten aus dem Your-Money-Your-Life-Bereich betroffen. Auffällig stark veränderten sich jedoch auch Rankings bei großen Seiten aus dem Reisebereich sowie viele Regionalthemen. Durch die Zweiteilung der Updates kam es zudem dazu, dass Seiten ihre Verluste aus dem Juni beim Update im Juli wieder ausgleichen konnten. Die Spam-Updates hingegen sind laut Google als reguläre Maßnahme im Kampf gegen Spam anzusehen und haben das Ziel, die Qualität der Ergebnisse in der Web- und Bildersuche zu verbessern.

Du willst mehr? Dann schau dir auch diese Beiträge an

SEO Titles: In the wind of change

Take me to the magic of the moment
On a glory night
Where the SERPs of tomorrow dream away
In the wind of change

SEO Titles sind so eine Sache: man steckt eine ganze Menge Hirnschmalz hinein, um einen möglichst ansprechenden Title zu formulieren. Überlegt, wie man in die wenigen Zeichen das Keyword integriert, am besten noch einen CTA und die Brand darf natürlich auch nicht fehlen. Und was macht Google? Den Title einfach umschreiben. Laut Google beließ es die Suchmaschine zwar bei 80% der Fälle beim vorgegebenen Title der Websites, dennoch sichteten Webmaster immer häufiger Umschreibungen der Titles.

Im August kündigte Google dazu ein Update an; man wolle nun nicht mehr abhängig von der Suchanfrage den Title umschreiben.  An sich ein nettes Vorhaben. Die Umstellung führte in der SEO-Community jedoch zu sichtlichem Unmut, da sich die Titles seit Release zum Teil stark geändert haben. Um die Wogen zu glätten, schrieb Danny Sullivan bei Twitter, dass Google eventuell darüber nachdenken wird, ein Tool zur Verfügung zu stellen (z.B. über die Google Search Console), in dem Webmaster eigene Titles manuell anpassen können. Kurz darauf fragte man bei Google sogar ganz offiziell nach Feedback zu dem Update mit der Folge, dass die Suchmaschine künftig bei rund 87% der Suchergebnisse die Titles unangetastet lassen wird.

Google wird noch schlauer: Mamma mia!

Im Mai stellte Google auf seiner jährlich stattfindenden EntwicklerInnenkonferenz, der Google I/O, zwei neue KI-basierte Technologien vor: LaMDA und MUM sollen in nicht allzu ferner Zukunft das Erkennen natürlicher Sprache und die Informationsverarbeitung in der Suche auf die nächste Stufe heben. Bei LaMDA (kurz für Language Model for Dialogue Applications) handelt es sich um eine künstliche Intelligenz, die im Gegensatz zu den meisten anderen Sprachmodellen mithilfe von Dialogen trainiert wurde.

MUM (kurz für Multitask Unified Model) ist eine neuronale, netzwerkbasierte Technologie und quasi eine Weiterentwicklung von BERT. Nur, dass MUM tausendmal so leistungsfähig sei wie BERT, da das Modell Sprache nicht nur verstehen, sondern auch erzeugen könne. Zudem fließen hier nicht nur Informationen aus Texten, sondern auch aus Bildern, Audio und Video mit ein. Aktuell benötigen NutzerInnen bei Google rund acht Suchanfragen, um komplexere Suchen befriedigend zu beantworten. MUM soll künftig auch bei solch komplexen Suchanfragen helfen, die Intention der Suchenden zu verstehen. Aktuell befindet sich MUM jedoch noch in den Kinderschuhen. Bis es ausgerollt und in der Google-Suche angewendet wird, werden voraussichtlich noch einige Jahre vergehen.

Was war in diesem Jahr noch alles spannend?

Newsletteranmeldung Überschrift
Projecter Newsletter Anmeldung
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Kommentare
Inline Feedbacks
View all comments